Im ▪
Literaturunterricht der Schulen
kommen bei der Beschäftigung mit literarischen Texten aller Art
unterschiedliche ▪
Methoden und Verfahren zum Einsatz. Im Rahmen der ▪
schriftlichen Textinterpretation
sind bestimmte
Umgangsweisen mit literarischen Texten üblich. Diese Verfahren und
Methoden, mit denen literarische Texte ▪ erschlossen
und interpretiert werden, strukturieren zusammen mit anderen Faktoren den ▪
Schreibprozess bei der schriftlichen Textinterpretation.
Dabei tun dies
kognitiv-analytische Methoden
anders als handlungs- oder produktionsorientierte Verfahren der
▪ gestaltenden Interpretation (z. B. Methoden
der ▪
szenischen
Interpretation)
Die
kognitiv-analytischen Methoden, die den Schreibprozess insgesamt
mitbestimmen, sind in der Schule vor allem die nachfolgenden
vier Verfahren, die hier auch als
Organisationsformen des Schreibprozesses bei der
schriftlichen Textinterpretation bezeichnet werden (vgl. dazu
ISB 2010, Bd. 2, S.386):

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Für alle diese Verfahren ist
indessen substantiell, dass sie bei der Bedeutungserzeugung
und ▪
Sinnkonstruktion weder ausschließlich auf textinterne
oder nur auf textexterne Faktoren setzen. Zudem geben sie auch
nicht vor, dass sich
ein literarischer Text auf eine Bedeutung festlegen lässt.
Dies
gilt, auch wenn die Bedeutungskonstruktion immer unter einem
Plausibilitätsvorbehalt steht, dessen Kriterien von der
jeweiligen Gemeinschaft abhängt, die an dem Diskurs darüber
teilnimmt. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob es sich um die fachwissenschaftliche
Diskursgemeinschaft oder einfach die Gruppe von Schülerinnen und
Schülern handelt, die sich über ihre Leseerfahrungen und
Verstehensprozesse austauschen und argumentativ
verständigen.
Das "Gespenst der so genannten richtigen Interpretation", die man früher dann erreicht sah, "wenn
die Bedeutung im Text und im Text allein, unter Verzicht also auf alle
textexternen Faktoren, gewonnen werden konnte" (Horst
Steinmetz 1995, S.476), hat sich jedenfalls auf den Dachboden oder noch
weiter weg verzogen. Das ▪
Verfahren des untersuchenden Erschließens literarischer Texte
trägt dem Rechnung.