teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

Über Fragen und Antworten zu einem textnahen Textverständnis

Überblick

Textbegleitende Interpretation

 
FAChbereich Deutsch
Glossar SchreibformenSchreibformen in der Schule Texte zusammenfassen ● Texte interpretieren
Überblick Didaktische und methodische Aspekte Aspekte der Schreibaufgabe Schulische Methoden der Textinterpretation Überblick Umgangsweisen mit Literatur und Schreibprozess Erschließungsverfahren Textbegleitend InterpretierenÜberblick Aspekte der SchreibaufgabeÜberblick [ Über Fragen und Antworten zu einem textnahen Textverständnis gelangen Überblick Mit dem Text interagieren ] Musterbeispiele Bausteine Häufig gestellte Fragen Links ins InternetAspektorientiert und systematisch interpretieren Von Kernstellen aus interpretierenVergleichend interpretieren Gestaltend interpretierenEinen Erzähltext interpretieren ▪ Einen dramatischen Text interpretieren Einen lyrischen Text interpretieren Beispielthemen MusteraufsätzeHäufig gestellte Fragen (FAQ's) Bausteine Operatoren im Fach Deutsch
 

Grundfragen der Textanalyse und Interpretation
Überblick
Hermeneutische Modelle
Überblick
Rezeptionsästhetik
Antihermeneutische Modelle
▪  Dekonstruktivistisches Modell
Kontextuelles Modell

Die Herstellung eines textnahen Textverständnisses in der Schule ist im Allgemeinen mit kognitiv-analytischen Verfahren verbunden und orientiert sich weitgehend an den Grundsätzen der ▪ werkimmanenten Interpretationsmethode. Diese spielt im schulischen ▪ Literaturunterricht bei sämtlichen Interpretationsaufgaben (z.B. ▪ Textinterpretation) eine wichtige Rolle, wenngleich sie, so wie von ihren Begründern konzipiert worden ist, wohl kaum umgesetzt wird.

Wird sie heutzutage im Literaturunterricht verwendet, bedeutet dies daher im Allgemeinen auch nicht, dass mit der Methode das Ziel verfolgt wird, das vermeintlich "Ewige, das in den Dichtungen Gestalt wird", (Mahlholz 1923, zit. n. Baasner/Zens 32005, S. 76) zu einer überzeitlichen Größe, frei von jeglichen außertextlichen Bezügen und Gegebenheiten, zu stilisieren.

Dementsprechend hat die reine werkimmanente Interpretation seit der pragmatischen Wende in der Literaturwissenschaft ihre frühere Bedeutung verloren und "Kontext- und Gebrauchsuntersuchungen mit neuer Intensität" Platz machen müssen. (vgl. Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie 2008,S.597)

Dennoch: das von der werkimmanenten Methode favorisierte textnahe Verstehen ist, insbesondere, was die besondere Art der Interaktion mit dem Text in einer sukzessiv sich entwickelnden ▪ gedanklichen Zirkelbewegung von Fragen und Antworten (▪ hermeneutischer Zirkel) angeht, noch immer einer der möglichen Wege, zu einem intersubjektiv kommunizierbaren Textverständnis zu gelangen.

Kontextualisierung der werkimmanenten Interpretation

Schon die Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) halten im Hinblick auf die Methode der Interpretation beim ▪ untersuchenden Erschließen literarischer Texte fest:

"Eine rein immanente Interpretation reicht nicht aus; je nach Aufgabenstellung sind Zeithintergrund, Autorbiografie, literaturgeschichtliche Einordnung, Entstehungsgeschichte und literarische Wertung einzubeziehen." (Hervorh. d. Verf.)

Mit der eingangs zitierten Feststellung, dass eine rein immanente Interpretation nicht ausreicht, wird, bei gleichzeitiger Anerkennung ihrer Bedeutung für die schriftlichen Leistungsnachweise im Abitur, doch einer Umgangsweise mit literarischen Texten ein Riegel vorgeschoben, der die historischen Bezüge eines dichterischen Werkes zugunsten einer verfehlten Vorstellung von "zeitloser Dichtung" ausblendet.

Folgerichtig wird ausdrücklich die Kontextualisierung als eine der Operationen bei der Textinterpretation ausgewiesen und damit, zumindest als Teil des Ganzen, eine über die ästhetische Qualität des Werkes hinausgehende, autorbezogene und kontextuelle Aspekte einschließende Analyse bzw. Interpretation eingefordert. Zugleich wird damit auch der Bedeutung entsprechenden Grundlagen– und Orientierungswissens für das literarische Verstehen Rechnung getragen.

Dabei ist, wie gesagt, ohnehin davon auszugehen, dass eine wirklich rein werkimmanente Interpretation im schulischen Literaturunterricht wohl kaum betrieben worden ist, zumal selbst ihre renommiertesten Vertreter wie z. B. »Emil Staiger (1908-1987) und »Wolfgang Kayser (1906-1960), zumindest später, dies auch nicht vormachten (vgl. Baasner/Zens 32005, S. 76f.), Allkemper/Eke 22005, S. 165).

Mit den in den Prüfungsanforderungen des schriftlichen Abiturs formulierten Anforderungen zum "Untersuchenden Erschließen literarischer Texte", wie sie in den Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) verankert sind, wurde also  auch einer im Literaturunterricht durchaus schon üblichen Praxis entsprochen.

In Baden-Württemberg gehört die genannte "Kontextaufgabe" (▪ Aufgabentyp I: Interpretationsaufsatz zu literarischen Werken im Kontext) zu den fünf Aufgabentypen der schriftlichern Abiturprüfung im Fach Deutsch.

Gert Egle. zuletzt bearbeitet am: 26.12.2023

 
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz