Bei der
Interpretation von
lyrischen Texten
(Gedichten) werden folgende Grundbegriffe benötigt.
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Metrik = Verslehre Lehre von den Versmaßen, vom Rhythmus und dem Strophenbau
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Metrum = Versmaß
»gr. metron = Maß«
Das Versmaß gibt dem Vers ein bestimmtes metrisches Schema und damit
einen bestimmten rhythmischen Charakter. Allerdings wird der Rhythmus nur
vom Metrum mitbestimmt. Er entsteht außerdem durch den gedanklichen Inhalt
eines Verses. Also: ein Gedicht stur im Takt zu sprechen ergibt in der
Regel nur ein eintöniges Geleier.
Man unterscheidet die folgenden
Versmaße, die sich aus der je
verschiedenen Abfolge von betonten und unbetonten Silben, oder
anders gesagt, aus der je verschiedenen Abfolge von (Stimm-)Hebungen und (Stimm-)Senkungen
ergeben. Bei der Notation von Versen kann man unterschiedlich verfahren:
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Man kann die einzelnen Silben mit kleinen und großen,
fettgedruckten "x"- bzw. "X-Zeichen abbilden, wobei die
betonte Silbe das große, fettgedruckte "X" erhält. Beispiel:
xX xX xX ...
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Man kann dafür nur das kleine "x"-Zeichen verwenden und die
betonten Silben mit einem Akzent darauf hervorheben "´x" . (In
herkömmlichen Computerschriften allerdings nicht enthalten!).
Beispiel: x`x x`x x`x ...
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Wer will kann auch einfach die Anfangsbuchstaben "u" und
"b" benutzen (u=unbetont, b=betont). Beispiel: ub ub ub ...
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Wer gerne eine Darstellung hat, die sich an die antike Metrik
anlehnt, kann die folgenden Zeichen verwenden: "-
" und "È ". Dabei steht das Zeichen "-
" für eine betonte Silbe und das Zeichen "È
" für eine unbetonte Silbe,
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Im Text selbst genügt es meistens ein Akzentzeichen über die
jeweils betonte Silbe zu setzen.
Man unterscheidet im Deutschen - in anderen Sprachen ist das anders -
vier verschiedene Versfüße.
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Die alternierende Abfolge von je einer unbetonten und einer betonten
Silbe nennt man Jambus ( xX).
Beispiele: vereint, genug
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Die alternierende Abfolge von einer betonten und einer unbetonten
Silbe heißt Trochäus (Xx).
Beispiele: Antwort, Himmel
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Folgen einer betonten Silbe zwei unbetonte, nennt man dieses Versmaß
Daktylus (Xxx) Beispiele: himmlischer, Glockenspiel
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Folgt zwei unbetonten Silben eine betonte, nennt man diesen Versfuß
Anapäst (xxX) Beispiele: Paradies, Praktikant, Malerei
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Metrische Figuren
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Zäsur: Sinngrenze in einem Vers, die den mechanischen Takt
des Metrums zerschneidet oder mitten in den Versfuß fällt.
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Befindet sich eine Zäsur (immer) nach der dritten Hebung, so nennt
man einen derartigen Vers Alexandriner.
II. Die Gesamtform
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Strophe Die gegliederte Anordnung von Versen nennt man Strophe.
- Reim
3. Die Gedichtform
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Sonett (zwei Quartette und zwei Terzette, Mittelzäsur, abba, abba,
ccd, eed)
- ...
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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
25.11.2024
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