Die systematische Stoffsammlung ist der zweite
Arbeitsschritt,
den man zur erfolgreichen Bewältigung der
komplexen
Arbeitsaufgabe bei einer
literarischen
Charakteristik durchführen sollte.
Nachdem im ersten Arbeitsschritt das Thema
erfasst und der geforderte Untersuchungsaspekt geklärt worden ist, kann die
Sammlung geeigneter Textaussagen systematisch angegangen werden.
Was bei der Stoffsammlung im einzelnen zu tun ist, hängt allerdings von
der vorausgesetzten Textkenntnis und dem Textumfang ab, der zu
berücksichtigen ist. Darüber hinaus ist es natürlich auch ein
Unterschied, ob man es mit einem
epischen
oder
dramatischen
Text bei der literarischen Charakteristik zu tun hat. So muss man sein
Augenmerk bei der literarischen Charakteristik einer dramatischen Figur auf
den
plurimedialen
Charakter des dramatischen Textes richten. (FAQ 3)
Im Allgemeinen sind aber folgende Gesichtspunkte wichtig:
-
intensives
(seltener:
kursorisches,
bei sehr guter Textkenntnis
diagonales)
Lesen des Textes•
-
Auswählen von für die geforderte Charakterisierung besonders
wichtigen und eindrucksvollen Textstellen
-
Markieren der ausgewählten Textstellen,
Hervorheben
wichtiger Inhalte
und gegebenenfalls
Exzerpieren
dieser Stellen, wobei die wörtlich übernommenen Passagen als
Zitate
zu kennzeichnen sind.
-
ggf. schon Zuordnen der gefundenen Textstellen mit besonderen
Randbemerkungen zu den vier
Aspekten:
-
äußere Erscheinung (Fig1aE)
-
soziale Lage (Fig1sL)
-
äußeres Verhalten (Fig1aV)
-
psychische Dispositionen (Fig1pD)
Um die Auswahl geeigneter Textstellen für die Charakterisierung treffen
zu können, kann man sich an einem allgemeinen
→Katalog
von W-Fragen orientieren. Darüber hinaus lassen sich aber auch die folgenden Methoden zur
Stoffsammlung einsetzen:
Clustering
-
Mind
Mapping
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
27.12.2023