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Stellungnahme: Bausteine

Schülerbeispiele

Bekämpfung des Rauchens als eine europäische Aufgabe

 
FAChbereich Deutsch
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Bei der Schreibaufgabe zur (materialgestützten) Stellungnahme zu Sensibilisierungskampagnen und anderen Maßnahmen auf der Grundlage des Text "Bekämpfung des Rauches als eine europäische Aufgabe" haben Schülerinnen und Schüler die nachfolgenden schriftlichen ▪ Stellungnahmen zu der folgenden Arbeitanweisung verfasst:
  1. Nehmen Sie zu den Sensibilisierungskampagnen, den Rauchverboten und der Neugestaltung von Zigarettenpackungen als Maßnahmen zur Bekämpfung des Rauchens Stellung.

  2. Entscheiden Sie sich bei Ihrer Stellungnahme für zwei der genannten Maßnahmen.

1.
"Raucher dazu zu animieren, das Rauchen aufzugeben bzw. gar nicht damit anzufangen, ist natürlich sehr gut.
Ich bin der Meinung, dass Zigaretten noch viel zu wenig Geld kosten.
Es muss noch sehr viel deutlicher werden, was Rauchen alles anrichten kann. Dazu muss alles noch viel abschreckender dargestellt werden, z. B. in Filmen, Videos, aber auch durch grässliche Fotos.
Sehr gut an dieser Kampagne ist. dass es um die Vorteile geht, wenn man nicht raucht. Denn selbst macht man sich darüber nur wenige Gedanken, was ohne das Rauchen alles besser sein kann.
Kampagnen wie die "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" sollten immer weiter fortgesetzt werden. Ich bin mir sicher, dass sich der eine oder andere Raucher durch diese Kampagnen doch mal Gedanken um seine eigene Gesundheit, die von Nichtrauchern, aber auch um die Folgen für die gesamte Gesellschaft macht.
Damit sie das tun, sind Maßnahmen, wie Rauchverbote in öffentlichen Räumen - und zwar ohne jede Ausnahme! - meiner Meinung nach unbedingt erforderlich. Dies gebietet einfach schon der Schutz von Nichtrauchern. Daher begrüße ich sehr, wenn die letzten Schlupflöcher für Raucher in Eckkneipen und Bierzelten endlich geschlossen werden. Auch müsste es doch endlich gelingen, hier Regelungen zu finden, die in ganz Europa gelten.
Ob der Verkauf von Zigaretten 'unter der Ladentheke' wirklich etwas bringt, weiß ich nicht, aber einen Versuch ist es schon wert. Vielleicht kann man damit, und auch mit schmucklosen und mit Gräuelfotos aufgemachten Zigarettenpackungen den Tabakkonsum noch weiter verringern. Wir werden sehen."

2.
"Sensibilisierungskampagnen gegen das Rauchen sind die besten Lösungen, um erfolgreich gegen den Tabakkonsum ankämpfen zu können.
Die erste Kampagne dieser Art, die unter dem Motto "Feel free to say no“ lief, sollte verhindern, dass junge Menschen überhaupt anfangen zu rauchen. Dazu ist man an Schulen gegangen und wollte vor allem dort zeigen, dass Rauchen eben nicht cool ist. Was dabei herausgekommen ist, lässt sich kaum sagen. Ich denke mir aber, dass das eben meistens einmalige Aktionen waren, die nicht keine länger anhaltende Wirkung gehabt haben.
Die neue Kampagne "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" setzt jetzt stärker auf das Vorbild von Personen, die das Rauchen aufgegeben haben. Sie könnten in der Tat eine große Hilfe dabei sein, junge Menschen für die Probleme beim Rauchen zu sensibilisieren. So könnten sie ihnen z. B. erzählen von ihrem jahrelangen Kampf, das Rauchen aufzugeben, oder könnten von den gesundheitlichen Schäden berichten wie z. B. Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. Aber ich sehe auch Ex-Raucher vor mir, die wie von Gott gesendete Missionare im Raucherdschungel auftreten und nichts als ihre eigene Meinung gelten lassen. Militante Ex-Raucher und E-Raucherinnen geben meistens ein schlechtes Beispiel ab!
Auch finde ich die Idee, die Verpackungen von Zigarettenschachteln per Gesetz zu verändern eine gute Idee. Da braucht man nur dem Beispiel anderer Länder zu folgen. In Brasilien, z. B., ist es schon längst üblich, Zigarettenschachteln mit abstoßenden Fotos zu 'verzieren'. Auch bei uns sicher keine schlechte Sache, weil solche Fotos eigentlich nicht so häufig in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Jedenfalls stößt man nicht darauf, es sein denn man recherchiert danach im Internet oder sieht sich Gesundheitssendungen im Fernsehen an."

3.
"Die Kampagne und auch die weiteren Maßnahmen finde ich eigentlich schon gut, jedoch gelingt es so nicht und wird es auch niemals klappen, alle Raucher dieser Welt zu stoppen. Ein totales Rauchverbot wird sich niemals durchsetzen lassen. Die EU-Kommission wirft hier wohl gern das Geld raus, das durch Raucher eingenommen wird. Das ist in meinen Augen alles totaler Zeitverlust und Schwachsinn. Mit macht es jedenfalls nichts aus, wenn auf der Zigarettenpackung schwarz Raucherlungen abgebildet sind. Und 'Rauchen kann tödlich sein"? Schließlich kann man an allem sterben. Auf dem Schulweg sind schon manche Schüler umgekommen, oder mit dem Auto fahren sich jährlich Tausende tot. Soll man deshalb aufs Armaturenbrett kleben: Autofahren kann tödlich sind. Von den Bierflaschen mal gar nicht zu reden. Irgendwie ist Rauchen eben immer noch 'cool', jedenfalls für viele. Warum sollten sie sonst so weitermachen wie bisher? Wie schwierig es ist, etwas "Cooles" einfach "uncool" zu machen, zeigt sich doch auch bei anderen Dingen. Kreuzfahrten sind, besonders bei Älteren absolut 'cool', obwohl sie, wenn man auf ihre Klimabilanz schaut, so was von "uncool", vom Fliegen ganz zu schweigen. So einfach ist es jedenfalls nicht, selbst wenn man viel Geld in entsprechende Werbespots stecken würde, 'Cooles' in 'Uncooles' umzubewerten. Versuchen kann man es zwar, aber all zuviel erwarten sollte man sich davon nicht."

4.
"Ich würde solchen Maßnahmen zustimmen, auch wenn ich selber Raucher bin. Ich finde es nämlich schlecht, wenn ich nach einem Kneipenaufenthalt nach Rauch stinke und ich dann wieder alles waschen muss.
Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren kommen nicht in Versuchung, Kippen zu kaufen, wenn sie nicht sichtbar sind.
Wenn die Umsetzung der einfarbigen Schachteln kommt, dann ist es halt so, es geht doch viel mehr um den Inhalt als das Äußere."

5.
"Ich persönlich bin Nichtraucher und stehe daher positiv zu der Kampagne 'Ex-Raucher sind nicht zu stoppen'.
Es ist meines Erachtens besser, den Menschen zu zeigen, was sie davon haben, wenn sie mit dem Rauchen aufhören bzw. gar nicht damit anfangen, als ihnen ständig die negativen Folgen aufzuzeigen.
Wen schrecken denn noch Bilder ab? – Niemanden, schon gar nicht junge Leute.
Junge Menschen sehen täglich Bilder des Grauens, sei es in Film und Fernsehen als 'seriöse' Nachrichten oder als Szenen in Horrorfilmen und manche Fernsehformate wie z. B. das 'Dschungelcamp' kultivieren geradezu die Lust am Ekel. Wie sollen da Fotos schwarzer Raucherlungen, die auf eine Zigarettenschachtel gedruckt sind, noch eine abschreckende Wirkung entfalten? Und junge Leute schreckt es sie gewiss auch nicht ab, wenn man ihnen sagt, dass sie mit 55 Jahren wegen des Rauchens einen Herzinfarkt bekommen können. Für die meisten liegt dies eben noch in weiter Zukunft, so weit weg, dass man sich darüber (noch) keine Gedanken macht. Wichtiger als solche eher hilflos wirkenden Abschreckungsversuche scheint mir ein anderer Ansatz.
Jugendlichen sollte man eher in besonderer Weise vermitteln, dass es nicht "cool" ist zu rauchen, sondern dass man stolz darauf sein kann, wenn man das Rauchen aufgegeben hat oder gar nicht damit angefangen hat. Man könnte ihnen signalisieren, dass ein Nichtraucher gewöhnlich einen angenehmeren Körper- und Mundgeruch besitzt, was bei ihren tatsächlichen oder möglichen Partnern einfach besser ankommt. Und auch bei sportlichen Betätigungen lässt sich ohne weiteres zeigen, dass man ohne Rauchen mehr Leistung bringen und damit erfolgreicher sein kann. Und wieso eigentlich keine großflächigen Werbeplakate, die genau solche oder ähnliche Themen gestalten und dem 'Ich-rauche-Nicht'-Statement eine Bühne verschaffen.
Der geplante Zigarettenverkauf unter der Ladentheke, eine neue 'werbefreie' Gestaltung von Zigarettenpackungen u. ä. können dabei durchaus hinzukommen, um die Schwelle, an Tabakprodukte heranzukommen ein wenig zu erhöhen.
Älteren Erwachsenen hingegen ist es wohl sinnvoller zu zeigen, wie sie mit 50 oder 60 Jahren sein werden, wenn sie das Rauchen nicht aufgeben. Sie kann man wahrscheinlich eher abschrecken, weil diese Jahre vielleicht in nächster Zeit kommen oder schon gelebte Jahre sind. Bei Erwachsenen wirken Rauchverbote, die Einrichtung von Raucherzonen oder die Verbannung des Rauchens nur ins Freie wohl am ehesten abschreckend. Dadurch muss nämlich die lieb gewonnene Gewohnheit, überall zum Glimmstengel greifen zu dürfen, umgeworfen werden. Bloßes gutes Zureden und reine Sensibilisierungskampagnen wie sie immer wieder durchgeführt werden, dürften hier also weniger Erfolg versprechen als Gesetze und Rechtsvorschriften.
Ich persönlich habe mit vielen Rauchern Kontakt und nehme auch hin und wieder das Risiko auf mich, den einen oder anderen für die Dauer einer Zigarette in eine Raucherzone zu begleiten, wenn ich das will. Und wenn es darum geht, auf Wunsch eines meiner rauchenden Freunde ein interessantes Gespräch für eine Weile vor der Kneipe fortzusetzen, begebe ich mich auch mal gerne mit ihm ins Freie. Und hin und wieder kommen wir dabei auch aufs Rauchen selbst zu sprechen."

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.12.2023

     
   
   Arbeitsanregungen:

Untersuchen Sie die Beispiele.

  1. Markieren Sie die Argumente, die in der jeweiligen Stellungnahme enthalten sind und überprüfen Sie, ob es sich um Basisargumente handelt.

  2. Welche der Argumente können Sie überzeugen, welche nicht?

  3. Beurteilen Sie, welche der Beispiele die geforderten Erwartungen an die Schreibaufgabe am besten erfüllt und erstellen Sie ggf. eine Art Ranking.

  4. Verfassen Sie im Anschluss daran eine eigene schriftliche Stellungnahme zum Thema.

 

 
     
 

 
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Rauchen und Nikotinsucht

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