In die Rolle
einfühlen
Die
▪
Einfühlung in die Rolle stellt den vierten
▪ Arbeitsschritt bei der
▪
szenischen
Interpretation. Dabei findet diese Einfühlung duch Rollenbiografien,
die Einnahmen von Körper- und Sprechhaltungen, das Präsentieren der
Figur bei einer Tätigkeit und Klärung der Beziehungen zu anderen Figuren
statt.
Die Einfühlung in die Rollen erfolgt in vier Einzelschritten.
-
Rollengespräche, z. B.
Verfassen einer
Rollenbiografie
-
Entwickeln von
Körper- und Sprechhaltungen
-
Präsentieren der Figur bei einer Tätigkeit
-
Klärung der Beziehung zu anderen Figuren
1. Schritt: Einfühlung in die Rolle mit Hilfe Rollengesprächen
Der erste Schritt bei der
Einfühlung in die Rollen
im Rahmen der
▪
szenischen
Interpretation
besteht im Organisieren von Rollengesprächen oder im Verfassen einer Rollenbiografie für die Figur.
Dazu eignen sich u. a. die folgenden Umsetzungen:
-
Bereitstellen von
Rollentexten, die sozialhistorisch bedeutsame
Informationen enthalten, die auf die jeweilige Figur zugeschnitten sind
-
Zusammenstellung von
Szenen, in denen die Figur in einer für sie
charakteristischen Weise handelt
-
Anbieten von
Fragen, die die Einfühlung anregen können, z.B. Fragen
nach den allgemeinen und besonderen Lebensumständen, nach Beziehungen (Familie,
Geschlecht), nach dem Selbstverständnis
Alternativ zur
Rollenbiografie können auch andere ▪
Rollengespräche
stattfinden.
2. Schritt: Entwicklung von charakteristischen Körper- und
Sprechhaltungen der Figur
Der zweite Schritt bei der Einfühlung in die Rollen besteht in
der Entwicklung von charakteristischen Körper- und Sprechhaltungen
der Figur.
Dazu eignen sich u. a. die folgenden Umsetzungen:
-
Suchen oder
Bereitstellen von Kleidungsstücken, Requisiten
u. ä.
-
Erproben und
Präsentieren von bestimmten ▪
Körperhaltungen
-
Suchen
geeigneter Szenen, in denen sich der charakteristische
Sprechgestus einer Figur ausprobieren lässt
Wichtig: Das Gesagte und Gedachte wird
artikuliert, d.h. innere und äußere Haltung gehören zusammen.
Zunächst artikulieren, was die Figur sagt, dann artikulieren,
was sie dabei denkt.
3. Schritt: Präsentieren der Figur bei einer Tätigkeit
Der dritte Schritt
besteht im Präsentieren der Figur bei einer Tätigkeit.
Dazu eignen sich u. a. die folgenden Umsetzungen:
-
Figur wird bei einer
Beschäftigung gezeigt, die sie besonders
gern verrichtet oder bei einer Arbeitstätigkeit oder bei etwas, was sie
als Kind, als Jugendlicher o. ä. mit besonderer Vorliebe getan hat
-
Verdeutlichung von Aspekten, die im Text in der Regel ausgeblendet sind
4. Schritt: Klärung der Beziehungen der Figuren zueinander
Im vierten Schritt
müssen zuletzt die Beziehungen der Figuren zueinander geklärt werden.
Dazu eignen sich u. a. die folgenden Umsetzungen:
(vgl.
Scheller
1999, S.328f.,
Scheller 22008, S.67-71)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023
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