Den Adressaten ansprechen: Die Anrede
Die ▪ äußere Form eines
▪
privaten Geschäftsbriefs
folgt bestimmten, auf Konvention beruhenden Regeln.
Als standardisierte Form ist sie
auch in einer DIN-Norm (»DIN 5008)
niedergelegt. Dies gilt auch für die Anrede.
Der Anrede kommt im
(privaten) Geschäftsbrief besondere Bedeutung zu.
So gestaltet man die
Anrede
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Die Anrede muss
situationsangemessen und
adressatenspezifisch sein und der Beziehung des Verfassers und
Empfängers des Briefes entsprechen. Damit gewinnt die Anrede
auch eine ▪ kommunikationspsychologische Bedeutung (Beziehungsaspekt).
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Die Anrede wird
mit einem Komma abgeschlossen. Er ist Teil des ersten Satzes,
der dann nach der Leerzeile weitergeführt wird. Der weitere (= der weitergeführte) Gesamtsatz (= der erste Satz des
Briefes) wird am Satzanfang klein geschrieben, sofern es sich
um kein Nomen
(Substantiv, Hauptwort) oder ein
Personalpronomen
(Anredepronomen, z. B. "Sie") handelt.

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Die Wahl der
Anredefloskel hängt neben der Beziehung zu der man als Verfasser
zum Empfänger des Briefes steht, natürlich auch davon ab, ob einem
ein Adressat persönlich bekannt ist.
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Die Anrede beinhaltet
im privaten Geschäftsbrief stets ein zutreffendes
Anredepronomen
"Herrn" oder "Frau", das jeweils
vor den Namen gestellt wird, oder eine andere Anredefloskel (z.B.
Sehr geehrte Damen und Herren)
Berufs- und
Amtsbezeichnungen (z.B. Oberbürgermeister, Direktor, Rektor,
Oberstudiendirektorin, Landrat, Minister, Vorsitzender etc.) stehen
stets unmittelbar vor der namentlichen Anrede. Das gleiche gilt für
akademische Grade (z.B. Dr.,
Prof., Dr. med. etc.). Die Verwendung des Anredepronomens »"Fräulein"
ist veraltet.
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Auch wenn ein Brief
auf dem Weg zu seinem Adressaten von anderen quasi "mitgelesen" wird
(z.B. Sekretärinnen oder persönliche Referenten des Adressaten) kann
man natürlich die namentliche
Ansprache eines bestimmten Adressaten wählen, an den die
Mitteilung gerichtet ist.
Beispiele
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Förmliche Anreden
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Förmliche
Anreden mit Namen
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Sehr geehrter
Herr Knöpel,
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Sehr geehrte
Frau Reichenbach-Lutzhammer,
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Förmliche
namentliche Anreden mit Titel und/oder Amts- und
Funktionsbezeichnung
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Sehr geehrter
Herr Dr. Schnurhans,
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Sehr geehrte
Frau Oberstudiendirektorin Schneegans-Ruther,
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Sehr geehrter
Herr Prof. Dr. Hasenmatz,
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Andere,
weniger förmliche, namentliche Anreden
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Sehr verehrte Frau Grünhagen,
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Sehr verehrte, liebe Frau Dr. Augental,
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Lieber Herr Rothfuß,
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Mein lieber Herr Ganzenheim,
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Hallo, sehr geehrter Herr Krustermann,
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Guten Tag, sehr geehrte Frau Osterhagen,
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Die Anrede bei der schulischen Schreibaufgabe
Die Arbeit an der Anrede erfolgt im ▪
Arbeitsschritte-Modell für das
produktorientierte Schreiben eines privaten Geschäftsbriefs
unter Arbeitsschritt:
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
20.02.2023
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