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Historischer Liedvortrag zum Anhören
»Emil
Schimpke (1846-1909) hat das Gedicht wohl um 1909 verfasst. Populär
wurde es durch seine Vertonung durch »Johannes
Gelbke (1846-1903) in der unten stehenden Fassung. So wurde das Lied
damit vor allem in Deutschland, aber auch bei deutschen Auswanderern in
die USA zu einem großen Erfolg. Um 1910 gab es die ersten
Schallplatten-Aufnahmen des Liedes, die von verschiedenen Produzenten
vertrieben worden sind. Bis heute gehört das Lied unter dem
Lied-Titel "Horch, die alten Eichen rauschen" zum Repertoire von
Männer-Chören.
Die Art und Weise, wie das Lied das Motiv der Heimkehr gestaltet, hat
auch dazu geführt, dass es in
Sammlungen von Weltkriegsliedern zum Ersten Weltkrieg (»1914,
»1926)
eingegangen ist.
[Heimkehr]
Horch! die alten
Eichen rauschen
Immer noch dasselbe Lied;
Sonst ist Alles anders worden,
Seit ich aus der Heimat schied.
Mit Geleit zog
ich von hinnen,
Fremd und einsam zieh' ich her,
Herz, wie bist du voll von Sehnen!
Heimat, ach, wie bist du leer!
Nur die alten
Kirchenglocken
Singen ihren frommen Sang,
Sonst hat Willkomm' mir geboten
Keiner lieben Stimme Klang,
Und kein glänzend
Auge wünschte
Freundlich mir zur Heimkehr Glück.
Herz, die Heimat ward zur Fremde,
Warum kehrtest du zurück?
Nur der Wald hat dir
erhalten,
Hintern beerenreichen Haag,
Wohlbekanntes Grünen, Blühen
Und den alten Finkenschlag.
Leises Flüstern,
Jugendträume,
Heimisch Wehen, Herzensfried';
Und die alten Eichen rauschen
Immer noch dasselbe Lied.
(Orthografie und Satz gemäß Original von
Emil Schimpke: Gedichte. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Theodor
Weicher, Leipzig 1909)

(Quelle:
https://bildpostkarten.uni-osnabrueck.de/frontend/index.php/Detail/objects/os_ub_0001145,
CC0)
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Historischer Liedvortrag zum Anhören
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
06.04.2025