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Sebald Beham (1500-1550):Unzüchtiges Paar mit Tod (1529)

Literarische Motive und SymboleEinzelne Motive und Symbole Motiv der Vergänglichkeit

 
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Literarische Motive und literarische Symbole

Vanitas-Lyrik des Barock
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Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts

Das Vanitas-Motiv war vor allem in der frühen Neuzeit (Renaissance und Humanismus) (1300-1600) und im Barock (1620-1700) weitverbreitet.

Auch die beiden Brüder »Hans Sebald Beham (1500-1550) und »Barthel Beham (1502-1540), die oft als die »"gottlosen Maler" von Nürnberg bezeichnet werden und deren Werk sich immer wíeder auch um die Gegensätzlichkeit von Eros und Thanatos (Tod) dreht, haben sich immer wieder mit dem Thema befasst.


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"Der Kupferstich hat es jedoch in sich! Ein Paar greift sich gegenseitig ans Genital", betont Dietwald Doblies gleich zu Beginn seiner Beschreibung dieser Vanitas-Allegorie von Sebald Beham. Was sich zunächst wie ein Beweis für die pornographische Darstellung liest. insbesondere, wenn das "Detail, das erst auf den zweiten Blick auffällt, da es durch die Hand des Mannes geschickt kaschiert ist", nämlich dass der Tod im Gegensatz zum Mann eine Erektion hat, während dies trotz der Manipulationen der dargestellten Frau am Penis des Mannes (noch?) nicht der Fall ist, ist einer der Schlüssel zur allegorischen Bedeutung des Bildes: "Der Tod ist potenter als der Mensch, so das Resümee des Künstlers." ( ebd.) Der Tod, so sieht es der Katalog, der für die Ausstellung ▪ "Die gottlosen Maler von Nürnberg" (31.3.-3.7.2011)von Jürgen Müller und Thomas Schauerte herausgegeben worden ist, "drückt (...) den Mann an die Hüfte fassend näher zur Frau", wodurch der Tod und Frau in diesem Bilde "eine Komplizenschaft" eingehen. Unterhalb der erwachsenen Protagonisten befindet sich ein Knabe, der sich mit seiner Hand und seinem Knie auf einem Sack voller Geld abstützt. An der linken Seite des Bildes ist ein vertikal angebrachteter lateinischer Schriftzug zu lesen: « Mors Vltima linea rerVm. » (zu deutsch: Der Tod macht allem ein Ende).

Grundsätzlich ist das Thema, dass ein Liebespaar vom Tod überrascht wird, in der Reformationszeit nichts Außergewöhnliches und das Motiv taucht auch immer wieder in Totentanzdarstellungen auf. Und doch wird man den Eindruck nicht los, dass die insgesamt provokativ und obszön wirkende Darstellung die Allegorie "wie ein
Vorwand für ein gewagtes Unternehmen", zumal "(es) Beham  gelingt (...),  den männlichen Körper im idealtypischen Kontrapost schönheitlich zu gestalten." Zudem falle auf, "dass sich das Glied des Mannes im absoluten Bildzentrum" befinde. " (ebd.)

Nimmt man an, dass die Darstellung einen Zusammenhang zwischen dem Geldsack und dem männlichen Geschlecht nahegelegt, weil die "Greifgesten der Frau und des Jungen" im Bild  parallelisiert sind, kann man das Bild auch als eine "Allegorie der käuflichen Liebe" (ebd.) verstehen: Nur wenn und solange der Mann das nötige Geld besitzt, wird ihm die junge Frau weiter sexuelle Befriedigung verschaffen,

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Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 05.11.2024

 
   Arbeitsanregungen:
  1. Beschreiben Sie das Bild.
  2. Arbeiten Sie die Elemente heraus, die das Bild zu einer Allegorie der Vergänglichkeit werden lässt.
  3. Neben dem Motiv der Vergänglichkeit kann man das Bild auch als eine Allegorie der käuflichen Liebe verstehen. Auf welche Bildelemente und ihre symbolische Deutung kann sich diese Lesart stützen. Erläutern Sie diese Lesart im Gesamtzusammenhang der Darstellung.
  4. Der Tod hat eine Erektion. Was könnte das Ihrer Ansicht nach bedeuten?
 
   
 

 
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