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Vanitas-Lyrik des
Barock
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Textauswahl
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Bausteine
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Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts
Das
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Vanitas-Motiv war vor allem in der
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frühen
Neuzeit (Renaissance und Humanismus) (1300-1600) und im
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Barock (1620-1700)
weit verbreitet.
Auch die beiden Brüder »Hans
Sebald Beham (1500-1550) und »Barthel
Beham (1502-1540), die oft als die »"gottlosen
Maler" von Nürnberg bezeichnet werden und deren Werk sich auch
immer wieder um die
Gegensätzlichkeit von Eros und Thanatos (Tod) dreht,
haben sich mit dem Thema befasst.
In dem nachfolgenden Kupferstich hat Sebald Beham auf die Komposition in »Albrecht
Dürers (1471-1528) Vier nackte Frauen (1497)
zurückgriffen.
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"Die Frauen", so beschreibt der Katalog, der für die Ausstellung ▪
"Die gottlosen Maler von Nürnberg" (31.3.-3.7.2011) von Jürgen
Müller und Thomas Schauerte herausgegeben worden ist, "sind an
den vorderen Bildrand gerückt. Ihre hellen Körper schälen sich gleichsam
aus der Dunkelheit des Hintergrundes heraus. Der gewählte Ausschnitt
gewährt den Figuren keinen Bewegungsraum. Überall stoßen sie an die
Ränder des Bildes. Sie treten so nah an die ästhetische Grenze, dass der
Betrachter sich nur schwer dem Bildgeschehen entziehen kann."
Im Vergleich zur Darstellung Dürers wirkt die Komposition von Beham
deutlich bewegter und die dargestellte Kommunikation der Figuren
dynamischer: "Die junge Frau rechts macht nun einen Schritt auf den
Betrachter zu. Dabei hat sie das Tuch herabgleiten lassen, das vormals
ihre Scham verhüllte." (ebd.)
Vor allem die Frau, die dem Betrachter bzw. der Betrachterin des Bildes
den Rücken zuwendet, ist bei beiden Bildern sehr unterschiedlich
gestaltet. Und auch die Gestaltung des Todes ist und wirkt anders.
Dürers Figuren erinnern an die Grazien der griechischen Mythologie (»Chariten),
die als
Töchter des Zeus und
der »Eurynome
den Menschen und den Göttern Anmut, Schönheit und Festesfreude brachten.
Sieheißen »Euphrosyne (die
"Frohsinnige"), »Thalia (die
"Blühende") und »Aglaia (die
"Strahlende"). Die drei Grazien bzw. Chariten waren ein besonders
beliebtes Sujet in der Bildenden Kunst, dienten als
»Motiv
für Gemälde, Plastiken und Reliefs von der griechischen Antike bis in
die Neuzeit. der bildenden
Kunst und
wurden meist unbekleidet, sich gegenseitig berührend oder umarmend
dargestellt. Eines der bekanntesten Gemälde,
die die Grazien in dieser Weise darstellen, stammt von
»Lukas
Cranach dem Älteren (1472-1553).
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Beham lenkt im Gegensatz zu Dürers Vier nackten Frauen den Blick
der Betrachterin bzw. des Betrachters auf die verschiedenen Lebensalter
der Frauen.
Allerdings scheint "die Zeit aus den Fugen geraten." (ebd.)
Dies wird an der Hand des Todes sichtbar. Seine knöcherne Hand ruht
nicht nur auf dem Kopf der alten Frau, sondern eine von ihnen greift
auch die junge bei den Haaren. Ferner legt die dicke Frau "der Greisin
ihren Arm auf die Schulter, an dem sich die Alte festhält" (ebd.),
was so wirkt, als seien die beiden "gegen den Tod vereint" (ebd.)
und beobachteten, die junge Frau, die isoliert von den anderen steht.
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Vanitas-Lyrik des
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Baustein: Vanitas in Stillleben und Porträts
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
05.11.2024