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Künstliche Intelligenz im Literaturunterricht

Sprachlich-stilistische Analyse

Methoden des Literaturunterrichts

 
FAChbereich Deutsch
Glossar LiteraturAutorinnen und Autoren Literarische Gattungen
Literaturgeschichte Motive der Literatur Grundlagen der Textanalyse und Interpretation LiteraturunterrichtÜberblick ▪ Literarische Kompetenz Zugänge zu literarischen Texten Methoden des Literaturunterrichts Überblick Literaturbezogene LeseanimationLesetagebuchVorlesen durch die LehrpersonGestaltendes LesenSzenisches Lesen BuchvorstellungLiterarisches GesprächFragend-entwickelndes InterpretierenAufgaben zur TextanalyseHinzuziehen von Kontexten (Kontextualisierung)TextvergleichText-Bild-VergleichOperative VerfahrenTextproduktive VerfahrenBildnerisches und musikalisches Gestalten zu literarischen TextenDarstellendes Spiel und szenische Interpretation Projektorientiertes ArbeitenPortfolio-Arbeit im Umgang mit literarischen Texten und Themen Phasenmodelle für Einzelstunden und Kurzsequenzen (Mikromodelle) Künstliche Intelligenz und Literaturunterricht Überblick [ Einsatzmöglichkeiten Überblick Sprachlich-stilistische Analyse Beispiele ] Anweisungen für die Interaktion (Prompts) KI und Unterrichtsvorbreitung KI im UnterrichtHandlungs- und produktionsorientierter UnterrichtVerschiedene literaturdidaktische Aspekte und Aufgaben Literaturkanon Schreibaufgaben im Literaturunterricht Textauswahl   Schreibformen  Operatoren im Fach Deutsch
 

 

Künstliche Intelligenz (K) im Literaturunterricht gewinnt im Kontext literarischen Lernen zusehends an Bedeutung. Sie bietet ihre Leistungen für zahlreiche unterschiedliche Aufgaben an, die im Literaturunterricht zu bewältigen sind.

KI kann bei der • Analyse und Interpretation von Texten im Literaturunterricht vielfältige Aufgaben übernehmen und den Lernprozess unterstützen. Dabei ist freilich zu beachten, dass KI nicht immer alle Nuancen und Feinheiten eines Stils erfassen, die für den Menschen, der zu seinem Verstehen auch weitere Kontextinformationen bewusst oder unbewusst heranzieht, mehr oder weniger offensichtlich sind.

Soll die KI also möglichst genau antworten können, benötigt auch in den an sie gerichteten •  Anweisungen für die Interaktion (Prompts) oft • zusätzlichen Kontext bzw. Hintergrundinformationen, um den Stil eines Textes richtig zu interpretieren und wirklich brauchbare Aussagen zur • Tonalität des Textes machen zu können. Diese können z. B. Informationen über den Autor bzw. die Autorin, über die Zielgruppe, über den historischen oder über den intertextuellen Kontext sein.

Grundsätzlich ist aber stets ein kritischer Umgang mit der KI erforderlich, müssen Fehler und Ungenauigkeiten einkalkuliert werden und auch die von ihr verwendeten Kategorien hinterfragt und ggf. mit denen im Literaturunterricht eingeführten Terminologie abgeglichen werden. KI verlangt also stets einen reflektierten Umgang mit ihren Ergebnissen, zu dem die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden müssen, damit sie die dafür nötigen Kompetenzen erwerben können.

Zunächst einmal kann die KI einfach eine Reihe von Fragen in der gewünschten Anzahl und u. U. mit einem im Prompt näher bezeichneten Untersuchungsaspekt zur sprachlich-stilistischen Analyse stellen und damit den Lernprozess und die Analysearbeit der Schüler*innen unterstützen.


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Im Bereich der sprachlich-stilistischen Analyse (literarischer) Texte kann die KI also bis zu einem gewissen Grad

Identifikation von Stilmerkmalen

Dazu kann die Künstliche Intelligenz die Wortwahl und den Satzbau eines Textes untersuchen und dabei die Häufigkeit bestimmter Wörter, Phrasen und Satzstrukturen ermitteln, um daraus Rückschlüsse auf den Schreibstil eines Autors zu ziehen. Sie kann u. a. bei der Wortschatzanalyse Synonyme oder Antonyme vorschlagen.

Sie kann auf dem Weg der so genannten Stimmungsanalyse (Sentimentanalyse) den emotionalen Gehalt und damit die stilistisch-emotionale Färbung von Wörtern eines Textes erkennen und beispielsweise zwischen positiv, negativ oder neutral unterscheiden. S

Sie kann rhetorische Mittel wie z.. B. Metaphern, Ironie, Alliterationen und andere Stilmittel identifizieren. Allerdings hat KI meistens noch Schwierigkeiten, auf "Uneigentlichkeit" beruhende Stilmittel wie bei der Ironie oder dem Sarkasmus zu erkennen. Je subtiler eine sprachliche Nuance ausfällt, desto schwieriger ist es für die KI, diese zu erkennen.

Sie kann Texte bestimmten • Gattungen bzw. Genres oder • literarischen Epochen zuordnen, indem sie typische Merkmale und Muster erkennt.

Vergleich von Stilen

KI kann Stile verschiedener Autoren oder Texte aus verschiedenen • Literaturepochen miteinander vergleichen und Ähnlichkeiten oder Unterschiede im Stil herausarbeiten. Dies kann auch im Zusammenhang mit Aufgaben stattfinden, bei denen ein anonymer Autor oder ein aus didaktischen Gründen ohne Angabe des Autors bzw. der Autorin präsentierter Text einem oder mehreren in Frage kommenden Autor*innen zugeordnet werden soll.

KI kann darüber hinaus dafür eingesetzt werden, um Texte auf Übereinstimmungen mit anderen Quellen (Plagiaten) zu untersuchen und diese aufzudecken.

KI kann auch bei der Übersetzung von Texten helfen, indem sie den Stil des Originaltexts analysiert und versucht, ihn in der gewünschten Zielsprache nachzuahmen. Zudem kann sie durch Einbezug von Texten, deren Originalsprache nicht Deutsch, sondern eine andere Sprache ist, im • stilistischen Vergleich von Original und Übersetzung einen wichtigen Beitrag zur Textanalysekompetenz und zur

Generierung von Texten in einem bestimmten Stil

KI kann in einem kreativen Modus genutzt, Texte in einem bestimmten Stil generieren, beispielsweise Gedichte, Liedtexte oder Werbetexte.

KI kann Vorschläge zur Überarbeitung machen, indem sie  beispielsweise umständliche Formulierungen vereinfacht oder den Satzbau variiert.

Herstellung intertextueller Bezüge

KI kann intertextuelle Bezüge zu anderen Texten oder kulturellen Kontexten erkennen und so ein tieferes Verständnis des Textes ermöglichen.

Tiefergehende Stilanalyse von erzählenden, dramatischen und lyrischen Texten

Bei erzählenden Texten kann KI über die schon oben genannten Aspekte hinweg die Erzählperspektive bestimmen und erkennen, aus welcher Perspektive (z.B. Ich-Erzähler, auktorialer Erzähler) eine Geschichte erzählt wird und wie sich dies auf den Stil auswirkt.  Darüber hinaus kann sie die Sprache der Figuren untersuchen, um deren Charaktereigenschaften und soziale Stellung zu erschließen. Sie kann, wenn ein weiter Stilbegriff zugrunde gelegt wird, auch weiter Erzählstrukturen untersuchen, wie z. B. Darbietungsformen, Raum- und Zeitstrukturen oder auch die Figurengestaltung so wie wiederkehrende Themen und Motive in Erzähltexten identifizieren und deren Bedeutung für die Interpretation des Textes herausarbeiten.

Bei dramatischen Texten kann KI über die schon oben genannten Aspekte hinweg die Sprache der Figuren untersuchen, um deren Charaktereigenschaften, soziale Stellung und Beziehungen zueinander zu erschließen. Sie kann auch die Häufigkeit von bestimmten Wörtern, Phrasen und Satzstrukturen analysieren, um den Sprachstil einzelner Figuren oder des gesamten Stücks zu charakterisieren.

Bei lyrischen Texten kann KI über die schon genannten Aspekte hinweg z. B. die Metrik (z.B. Jambus, Trochäus, Daktylus) und das Reimschema (z.B. Paarreim, Kreuzreim, umarmender Reim) eines Gedichts automatisch erkennen und analysieren oder neben anderen Figuren und Tropen auch Klangfiguren wie  Alliterationen, Assonanzen, Onomatopoesie erkennen und hre Wirkung auf den Leser untersuchen.

Einsatz der KI bei der sprachlich-stilistischen Analyse im Unterricht

Wie der Einsatz von KI im Unterricht didaktisch und methodisch zu modellieren ist, wird heute vielfach erörtert und mit verschiedenen Vorschlägen und Unterrichtsbeispielen verbunden. Hinweise darauf werden an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt angezeigt.

Beispiele für die Leistung von KI bei der sprachlich-stilistischen Analyse haben wir u. a. im Zusammenhang mit • Franz KafkasParabel Vor dem Gesetz unter • Fragen und Antworten (KI) zusammengestellt.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 23.07.2024

  
 

 
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