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Textvergleich

Kontrastive Verfahren bei der schriftlichen Textinterpretation

Literaturunterricht Methoden des Literaturunterrichts

 
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Schreibaufgaben bei der Interpretation (Didaktische und methodische Aspekte)
Überblick
Vergleichende Interpretation

KMK-Operator: vergleichen

Kepser/Abraham (42016,S. 265ff.) bezeichnen diese Gruppe von "Methoden" als kontrastive Verfahren im Literaturunterricht. Unter dem Aspekt der Methoden die bei der Bewältigung ▪ schulischer Schreibaufgaben zur Interpretation verwendet werden, spricht man vom ▪ vergleichenden Interpretieren.

Dabei geht es im Kern immer um das Gleiche: "das Finden von Äquivalenzen (was ist gleich oder zumindest ähnlich) und das Erkennen von Unterschieden" (Spinner 2010., S.215) und die Nutzung dieser Erkenntnisse für ein vertieftes Textverständnis.


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Tabellarischer Überblick über kontrastive Verfahren bei der Textinterpretation

Matthis Kepser und Ulf Abraham (42016,S. 265-270) haben die im obigen Mind Map und in der folgenden Tabelle aufgelisteten kontrastiven Verfahren unterschieden, die hier mit ein paar Aspekten aus Spinner (2010, S.217) und Beispielen auf der teachSam-Webseite ergänzt sind. In der schulischen Praxis werden sehr häufig verschiedene Vergleichstypen miteinander kombiniert und aus dieser Kombinatorik lassen sich, wenn man so will, weitere komplexere Vergleichstypen generieren.

Vergleichstyp

Zugrundegelegter Textkorpus

Merkmale und Beispiele

Synchroner Vergleich

  • Texte, die in demselben Zeitraum entstanden sind

  • Texte, die zu derselben Literaturepoche zählen

  • Texte, die der gleichen Strömung zugeschrieben werden

  • Texte ein und desselben oder verschiedener Autorinnen und Autoren

Diachroner Vergleich
(literarhistorischer Vergleich)

  • Texte, die aus zeitlich weiter auseinander liegenden Zeiträumen stammen

Thematischer Vergleich
(auch: Motivvergleich)

  • Texte, die ein bestimmtes Thema behandeln

  • Erkennen, wie bestimmte menschliche Erfahrungen und Vorstellungen über das Leben in unterschiedlicher Art und Weise literarisch gestaltet werden können

  • oft kombiniert mit Vergleichen zur sprachlich-stilistischen Gestaltung (Stilvergleich) (vgl. Spinner 2010, S.217)

Motivvergleich

Lebensweltlicher Vergleich

  • reflektiertes Einbringen der eigenen persönlichen Situation, aktueller Fragestellungen und historischer Zeugnisse in den Vergleichsvorgang

Textsortenvergleich

  • Erkennen und Herausarbeiten bestimmter formal-ästhetischer gemeinsamer Merkmale, ihrer kommunikativen Funktion ...

  • Stilvergleich mit Bezug zur Gattung ; auch als Vergleich zwischen literarischen und nichtliterarischen Texten (vgl. Spinner 2010, S.217)

  • Beispiele: Zeitungsbericht und Ballade

  • Problem: Tendenz zu einem formalistischen Vergleich, Vernachlässigung von Kontexten, einseitig kognitiver Textzugang

Adaptionsvergleich
(intermedialer Vergleich)

  • Textkorpus, bei dem der ursprüngliche Text (Prätext) in einer anderen medialen Form vorliegt als der spätere Post-Text

  • Erkennen der Muster, der Intentionen beim Transfer eines Textes in ein anderes Medium und das Herausarbeiten der Unterschiede

  • Vergleich von Textvorlage und Umsetzung oder Vergleich verschiedener Rezitationen, Vertonungen und Inszenierungen der gleichen Vorlage

  • Beim Vergleich von Rezitationen oder von Theateraufführungen Akzentuierung der Frage, welche unterschiedlichen Sinnaspekte jeweils aufgegriffen, entfaltet, aktualisiert, vielleicht auch dekonstruiert werden (vgl. Spinner 2010, S.218)

  • Beispiele: Literaturverfilmungen, Hörspieladaptionen, Bühnenfassungen ehemaliger Prosatexte, Comicadaptionen oder Umsetzungen von Bilderbüchern in interaktive e-Books etc.

Plot- und Stoffvergleich

  • mindestens zwei oder auch mehrere Texte, von denen sich einer oder mehrere Post-Texte auf das Erzählgerüst (plot) des ursprünglichen Prä-Textes beziehen

  • mehrere Fassungen, die ein Autor oder eine Autorin für einen Text geschrieben hat (Fassungsvergleich) (vgl. Spinner 2010, S.217)

Übersetzungsvergleich

  • literarischer Text, der in einer oder verschiedenen Übersetzungen vorliegt

  • Erkennen von Art und Ausmaß der eigenständigen Interpretation und Inszenierung, die Übersetzungen an ihren Prätexten vornehmen (interkultureller Vergleichsaspekt, der an der Multikulturalität unserer Gesellschaft ansetzt und die Integration fördern kann)

  • Beispiele: gemeinsame Stoffe, die z. B. in Märchen und Sagen unterschiedlicher Kulturen vorkommen

Zielgruppenvergleich

  • Texte, die klar oder weniger klar an eine bestimmte Rezipientengruppe als Zielgruppe adressiert sind

  • Erkennen und Herausarbeiten von relevanten Merkmalen für den Zielgruppenvergleich z. B. unter Alters-, Bildungs- und Genderaspekten; u. U. Reflexion der eigenen Leserbiografie, wenn z. B. Kinder- und Jugendliteratur Gegenstand des Vergleichs wird

  • Beispiele: Mädchen- und Jungenliteratur, Jugendkrimis vs. Erwachsenenkrimis etc.

Wertender Vergleich

  • zwei oder mehrere Texte

  • kritische Beurteilung der inhaltlichen, formal- und wirkungsästhetischen Aspekte der Texte im Vergleich miteinander auf der Basis plausibler, nachvollziehbarer Begründungen

Innertextueller Vergleich
(auch: intratextueller Vergleich)
  • Vergleich von Textstellen oder Figuren bei der Analyse und/oder Interpretation
  • Herausarbeitung der Unterschiede verschiedener Charaktere oder der Entwicklung einer Figur in Handlungsverlauf (z. B. am Anfang und Ende)
  • Herausarbeitung der unterschiedlichen Betrachtung einer Figur durch verschiedene andere Figuren
  • Herausarbeitung von unterschiedlichen Ortsbeschreibungen, sondern sie etwas über Figuren aussagen

Schreibaufgaben bei der Interpretation (Didaktische und methodische Aspekte)
Überblick
Vergleichende Interpretation

KMK-Operator: vergleichen

Gert Egle, zuletzt bearbeitet m: 01.04.2025

   
 

 
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