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Intertextualität

Intertextualität und kulturelles Gedächtnis

Grundlagen der Textanalyse und InterpretationAntihermeneutische Modelle

 
FAChbereich Deutsch
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LiteraturAutorinnen und Autoren Literarische Gattungen Literaturgeschichte Motive der Literatur Grundlagen der Textanalyse und Interpretation Überblick Hermeneutische Modelle  Antihermeneutische Modelle Überblick Dekonstruktivistisches Modell [ Intertextualität Überblick Literaturdidaktische Bedeutung Der Text als Mosaik von Zitaten (Julia Kristeva)Texte als Knotenpunkte im Netz verschiedener Diskurse (Michel Foucault) Intertextualität und kulturelles Gedächtnis ] Kontextuelles Modell • Sonstige Modelle Literatur und Stil Textauswahl Literaturunterricht Schreibformen  Operatoren im Fach Deutsch
 

 

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Aspekte einer systematischen Beschreibung

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Renate Lachmann (1990, S. 35ff.) hat den Intertextualitätsbegriff erstmals in den Zusammenhang mit dem Gedächtnis gestellt und in die so genannte memoria-Diskussion eingebracht.

"Die Intertextualität der Texte zeigt das Immer-Wieder-Sich-Neu und Umschreiben einer Kultur, einer Kultur als Buchkultur und als Zeichenkultur, die sich über ihre Zeichen immer wieder neu definiert. Das Schreiben ist Gedächtnishandlung und Neuinterpretation der (Buch-)Kultur ineins. Jeder konkrete Text als entworfener Gedächtnisraum konnotiert den Makro-Gedächtnisraum, der die Kultur repräsentiert oder als der die Kultur in Erscheinung tritt."  (ebd. S.36)

Dabei stand das Textgedächtnis letzten Endes für seine Intertextualität und die Literatur als eine Instanz, die das Gedächtnis einer Kultur repräsentiert. Dieses Gedächtnis manifestiert sich in Zeichen und schriftlichen Texten. Schreiben als "Gedächtnishandlung" konstituiert dabei einen eigenen Gedächtnisraum, der aber über Konnotationen mit dem Gedächtnisraum der gesamten Kultur verbunden ist, an dessen Entwicklung es durch seine Strategien des Weiter-, Um- und Widerschreibens" (Lachmann/Schahadat 1992/82004, S. 679) partizipiert.

In diesem Konzept, das Intertextualität eng mit einem Gedächtniskonzept verschränkt, kann das intertextuelle Gedächtnis des Textes drei verschiedene Strategien anwenden: Eine Partizipationsstrategie als dialogische Teilhabe an der Kultur, eine Transformationsstrategie als "Usurpation des fremden Wortes" (ebd., S.681) und eine tropische Strategie zur Abwendung des Vorläufertextes. Stets geht es dabei um "Verbergen, Verstellen, Verschieben und Bewahren von Sinn" (Vögel 1998)

  • Die Partizipationsstrategie zielt dabei auf den "intertextuellen Dialog" und damit die "sich im Schreiben vollziehende Teilhabe an den Texten der Kultur", bei der sich ein Text "in die Tradition (einschreibt)", die als "offener Raum, als Textuniversum" zu verstehen ist. (Lachmann/Schahadat 1992/82004, S.679)

  • Mit der Transformationsstrategie tendiert der "Gedächtnisakt dazu, den früheren Text zu verbergen, ihn unkenntlich zu machen und den fremden Text als den eigenen Text zu präsentieren." (ebd.) Es kann als "Überschreiben" verstanden werden, bei dem der fremde Text dem eigenen gleichgemacht wird. (ebd.)

  • Die tropische Strategie zielt auf die "Überbietung", die "Abwehr und Löschung des Vorgängertexts" und damit auf "ein Wegwenden des Vorgängers" (ebd., S.683)

Ähnlich wie »Michail Michailowitsch Bachtins (1895-1975) Theorie der Dialogizität und »Julia Kristevas (geb. 1941) poststrukturalistisches Konzept der • Intertextualität ist die Gedächtnistheorie, die die deutschen Kulturwissenschaftler »Jan Assmann (1938-2024) und »Aleida Assmann (geb. 1947) im Anschluss an den französischen Historiker Maurice Halbwachs (1877-1945, ermordet im »KZ Buchenwald) entwickelt haben, ein Modell, das literarische Texte in den übergreifenden Rahmen kultureller Sinnproduktion stellt (vgl. Martinez 1996/82008, S. 445)

Die intertextuelle Dimension des Konzepts, die einen sehr weiten Textbegriff einschließt, rückt es hier in die Nähe poststrukturalistisch orientierter Intertextualitätskonzepte, zumal es wie diese das Phänomen nicht nur auf Texte i. e. S. beschränkt.

 

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.02.2025

    
 

 
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