teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

Dekonstruktivistisches Modell

Dekonstruktion in der Praxis

Antihermeneutische Modelle

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
LiteraturAutorinnen und Autoren Literarische Gattungen Literaturgeschichte Motive der Literatur Grundlagen der Textanalyse und Interpretation Überblick Hermeneutische Modelle Antihermeneutische Modelle Überblick [ Dekonstruktivistisches Modell Überblick Zeichentheoretische Grundlagen Dekonstruktion der Praxis] Diskursanalytisches Modell Intertextualität Kontextuelles Modell Sonstige Modelle Literatur und Stil Textauswahl Literaturunterricht Schreibformen  Operatoren im Fach Deutsch
 

Wenn man die Lektürepraxis der • Dekonstruktion, auch wenn dies ihren Vertretern so gar nicht passt, die ja alles andere als interpretieren wollen, die Dekonstruktion auch als eine Methode der Textinterpretation beschreibt, kann man mit Köppe/ Winko (2008, 7.3. Dekonstruktion 7.3.3. kindle-Version) folgende Merkmale bzw. "Regelmäßigkeiten" dekonstruktivisischer Lektüre- bzw. "Interpretations"praxis festhalten.

Zu ihren wichtigsten Zielen gehört es danach, an einem literarischen Text herauszuarbeiten und möglichst textnah zu begründen, dass er keine kohärente Bedeutung hat. Mit der Absicht "heraus[zu]bekommen, wie sich ein Text gegen bestimmte Bedeutungszuweisungen sperrt" (ebd.) kann die Dekonstruktion dabei außer dem Primärtext auch bereits vorhandene Interpretationen umfassen, an denen man z. B. nachweisen kann, dass sie bei ihrer Sicht auf den Text bestimmte widerspenstige Textelemente außer Betracht lassen.

Die Dekonstruktion kann dabei "protokollieren", dass ein Text auf der Textoberfläche etwas Bestimmtes zu bedeuten scheint, damit aber eine Bedeutung unterdrückt, die freizulegen ist, um sein Bedeutungspotenzial in seiner Bewegung in einem Netzwerk verschiedener Verweisungszusammenhänge sichtbar zu machen.

Dazu können einzelne Elemente des Textes oder Aspekte ausfindig gemacht werden, die an den Rand gedrängt bzw. marginalisiert erscheinen, aber dadurch auch die "›Bedeutungskrise‹ des Textes" (ebd.) markieren. Solche Elemente gilt es dann mit allen denkbaren Bedeutungen anzureichern, indem "beispielsweise Anspielungen, Konnotationen einzelner Ausdrücke oder Intertextualitätsrelationen herausgearbeitet werden können." (ebd.) Dabei geht es überhaupt nicht mehr darum, die jeweiligen Elemente in einen geschlossenen Funktionszusammenhang zu bringen oder zu untersuchen, was sie zu dem vermeintlichen ästhetischen Ganzen beitragen, sondern lediglich darum nachzuvollziehen, wie die an den Rand gedrängten Elemente sich gegen eine angeblich einheitlich Textbedeutung stemmen.

Dementsprechend könnte die Arbeitsanweisung zur Dekonstruktion auch lauten: "Suchen Sie Textelemente oder -aspekte (im Primärtext oder in einer bestimmten traditionellen Interpretation), die eine (bestimmte) Interpretationshypothese untergraben können".

Ob eine Dekonstruktion "gelungen" ist, kann dann u. a. mit den Kriterien Originalität. Subtilität und Subversivität/Radikalität beurteilt werden.

Die Fragen

  • ob, die Lektüre Aspekte zu Tage gefördert, die zuvor unbeachtet blieben bzw. marginalisiert wurden? (Originalität)

  • ob und wie differenziert die Lektüre die im Text verwendeten  Marginalisierungsstrategien des Textes durchschaut hat (Subtilität)

  • ob und wie gründlich traditionelle Bedeutungszuweisungen bei der Dekonstruktion "entlarvt" bzw. "auf den Kopf gestellt" wurden (Subversivität/Radikalität) (ebd.)

geben dabei mit ihren Antworten nicht vor, dass der Prozess der Dekonstruktion damit abgeschlossen ist.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.02.2025

    
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz