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"Keine Zeit" und trotzdem
zum Schreibziel "Eine
moderne Parabel interpretieren"
Ein Quickie: Info kurz und schnell
Das
Deutsche Universalwörterbuch von DUDEN (2006) hält für den Eintrag »Quickie«,
ein Wort, das von dem englischen Adjektiv quick (dt. schnell) kommt, als
erste Bedeutungsvariante fest, dass es sich dabei um etwas
handelt, "was schnell, in verkürzter Form erledigt, abgehandelt o. Ä.
wird". teachSam-Quickies sind also für alle gedacht, die
"keine Zeit"
dafür haben oder aufwenden wollen, sich mit den Dingen genauer
auseinanderzusetzen, aber trotzdem versuchen wollen, ihre Schreibziele
zu erreichen. Ihnen und allen anderen kann es auch als eine Art Kurzleitfaden dienen. Allen Quickie-Usern: Trotzdem,
viel Erfolg!
So wird's gemacht: Schreibplan zur Textinterpretation
Die nachfolgenden Schritte sind als möglicher Schreibplan zur
Bewältigung von Schreibaufgaben gedacht, die in einem
produktorientierten Schreibprozess (Jeder schreibt für sich
allein) bei der •
schriftlichen Interpretation von modernen Parabeln in der Schule
erwartet werden. Im Rahmen dieses Schreibplanes wird die
"Textarbeit" beim •
Annotieren des
Textes im •
Multilayer-Verfahren organisiert, kann aber natürlich auch
anders gemacht werden.
-
Suchen Sie einen Ort auf, an
dem Sie in einer angenehmen Atmosphäre konzentriert und
ungestört lesen und arbeiten können.
-
Lesen Sie
sich die Schreibaufgabe genau durch und klären Sie,
ob es sich um ein vollständig
offenes Aufgabenformat (z. B. Interpretieren Sie den
Text) handelt oder ob zusätzlich Vorgaben dazu gemacht
werden, ob und welche formalen oder inhaltlichen Aspekte zu
berücksichtigen sind. Achten Sie auch darauf, ob
gegebenenfalls beigefügte Materialien mit heranzuziehen
sind.
-
Verschaffen
Sie beim erstmaligen Lesen des Textes eine grobe
Orientierung über Inhalt und Thema des Erzähltextes (=
erstes
Textverständnis) und machen Sie sich klar, von welchem
Vorverständnis
Sie dabei ausgehen (z. B.
Gattungswissen,
Textmusterwissen,
Wissen über den Autor o. ä.). Welche anderen Texte, die sie
kennen, kommen ihnen ähnlich vor?
-
Wenn Ihnen
der Text sehr fremd und unverständlich vorkommt, lassen Sie
sich nicht beirren. Vertrauen Sie, auch angesichts ihrer
Erfahrungen im Umgang mit derartigen Texten, darauf, dass
Sie, wenn Sie sich auf die Suche nach den Ursachen dieser
oft auch Unlust erzeugenden
Fremdheitserfahrungen begeben, einen Zugang zum Text
finden und Ihr eigenes, vertieftes Textverständnis
entwickeln können. Machen Sie sich also klar, was den Text
in Ihren Augen so "sperrig" macht. Vielleicht lassen sich
auf manche Probleme dann auch schon erste Antworten geben.
-
Halten Sie
das, was Ihnen spontan zum Inhalt, zum Thema, aber auch zum
Autor einfällt, fest und notieren Sie dabei auch solche
Erstleseeindrücke,
die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas mit dem Text
zu haben. Als Hilfe können Sie auf einen allgemeinen •
Fragenkatalog
zurückgreifen. (=
erweitertes Vorverständnis)
(Nehmen Sie dazu ggf. eine bereitgestellte •
Annotationsvorlage des Textes zur Hand. (Annotat/Layer
1)
-
Formulieren
Sie im Anschluss daran eine erste Hypothese, die angibt, wie
Sie den Text insgesamt verstehen. (= vorläufige
Deutungshypothese)
-
Lesen Sie im
Anschluss daran, den Text erneut ggf. auch mehrmals
hintereinander, und erweitern Sie dabei Ihr Textverständnis.
Markieren Sie dazu mit verschiedenen
Annotationen jene Textstellen, die Ihre (vorläufige)
Deutungshypothese stützen, ggf. aber auch dieser
entgegenstehen. (hermeneutischer
Zirkel) Berücksichtigen dabei auch die in der Schreibaufgabe
gemachten Vorgaben.
-
Analysieren
Sie, • was der
Text erzählt (Nehmen Sie dazu ggf. eine
bereitgestellte •
Annotationsvorlage des Textes zur Hand. (Annotat/Layer
2)
-
Erschließen Sie wichtige Textstellen (auffällige und
wesentliche Inhalte und Strukturen) unter Zuhilfenahme fachspezifischer bzw.
gattungsspezifischer Erschließungskategorien z. B.
Handlungselemente, Personen, •
Raumgestaltung,
•
Figurengestaltung)
-
Fassen
Sie den Text kurz zusammen.
-
Gliedern
Sie den Text nach inhaltlichen Gesichtspunkten.
Markieren Sie dazu die entsprechenden Textstellen.
-
Markieren
Sie Wörter oder Sätze, deren Bedeutung sich Ihnen auf
der Ebene des erzählten Geschehens nicht erschließt und
notieren Sie ggf. Einfälle, was sie über das Gesagte
hinausgehend bedeuten könnten.
-
Analysieren
Sie, • wie im Text
erzählt wird. (Nehmen Sie dazu ggf. eine weitere
bereitgestellte •
Annotationsvorlage des Textes zur Hand. (Annotat/Layer
3)
-
Lassen sich
zwischen dem, was der Text ausführt oder auslässt "Sinnbrücken"
bilden, die einem helfen, den Text als Ganzes als
zusammenhängend aufzufassen?
(•
Inferenzbildung auf Textebene: allgemein, aspektorientiert)
Notieren Sie diese Elemente.
-
Analysieren
Sie, wie das erzählte Geschehen sprachlich und
stilistisch gestaltet wird. (Nehmen Sie dazu ggf. eine
weitere bereitgestellte •
Annotationsvorlage des Textes zur Hand. (Annotat/Layer
4)
-
Markieren
Sie Auffälligkeiten der Gestaltung auf der Wort- und
Satzebene und auf der stilistischen Ebene. Achten Sie
dabei auch auf Besonderheiten bei der Zeichensetzung.
-
Arbeiten
Sie heraus, ob sie und was Sie zu der Aussage bzw.
Bedeutung des Textes, wie Sie ihn verstehen, beitragen.
-
Notieren Sie,
welche textexternen
Bezüge Sie heranziehen können, um ihre eigenes
Textverständnis bzw. ihre eigene
Sinnkonstruktion zu untermauern und plausibel zu machen? (z. B. biografische,
literaturgeschichtliche, auf das eigene Weltwissen bezogene)

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Bausteine
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.03.2024
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