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(Politische) Fabeln von Gottlieb Konrad Pfeffel

Der Affe am Hofe (1802)

Formen erzählender Texte - Fabel - Textauswahl

 
FAChbereich Deutsch
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▪  Fabel
Didaktische und methodische Aspekte

Überblick
Merkmale der Textsorte
Figuren in der Fabel
Textauswahl

Der im Elsass beheimatete, deutsche Schriftsteller »Konrad Pfeffel (1736-1809) war seit 1759 fast erblindet. Nachdem er in der Zeit der Französischen Revolution sein ganzes Vermögen verloren hatte, versuchte seine Familie mit  Gedichten und Prosaschriften durchzubringen, die er in Almanachen und anderen Zeitschriften veröffentlichte. Zu seinem Werk gehören zahlreiche "politische" Fabeln, mit denen er auf politische und soziale Missstände aufmerksam machen wollte.

Der Affe am Hofe

Ein Affe machte so viel Streiche
So manche feine Schelmerey,
Daß in dem ganzen Königreiche
Sein Ruhm erscholl und selbst der Leu,
Ein Freund der Künste, zween Emiren
Befahl, ihn auf die Burg zu führen.

Der Großherr wollte fast zerplatzen,
Als unser Gauckler vor ihn trat;
Durch tausend Schwänke, tausend Fratzen
Erhielt er gleich den Rang als Rath;
Und bald hernach durch Brief und Siegel
Den Titel: Ritter Eulenspiegel.

Im Anfang trafen seine Possen
Den Schöps, den Esel und das Rind,
Ein Kleeblatt, dem des Spötters Glossen
Von Alters her gewidmet sind.
Allein sie schwiegen, oder machten
Gar Choro mit, wenn andre lachten.

Der Beyfall, der ihn warnen sollte,
Des Königs Gunst, berauschten ihn,
Indem er mehr noch glänzen wollte
Vergaß sich unser Harlekin,
Und übte seine Neckereyen
Am Tiger, Wolf und andern Beyen.

Nach einer Zeit von sieben Tagen
War Meister Affe so beherzt,
Sich an den Leuen selbst zu wagen,
Und nun war seine Gunst verscherzt.
Die Majestät, anstatt zu lachen,
Befahl ihm den Proceß zu machen.

Bey Niedern, die dem Spotte weichen,
Ist er verblümte Tyranney:
Bey denen, die an Stand sich gleichen,
Ist er ein Quell der Zänkerey:
Bey Großen ist er ein Verbrechen,
Das sie mit ihren Blitzen rächen.

(aus: Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 1, Tübingen 1802, S. 138-140; http://www.zeno.org/nid/20005476941)

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Figuren in der Fabel
Textauswahl

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 23.12.2023

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Fassen Sie den Inhalt der Fabel in knappen Worten zusammen.

  2. Arbeiten Sie heraus, wie sich die Figuren in der dargestellten Situation verhalten.

  3. Überlegen Sie: Welche Lehre will die Fabel vermitteln?

  4. Können Sie mit dieser Lehre heute noch etwas anfangen?

 
  
 

 
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