Ein Fuchs war einmal auf Jagd
gegangen, einen guten Bissen zu erbeuten. Er war noch nicht lange
unterwegs, als er ein lautes Streiten vernahm.
Ein Bär schlug mit seinen Tatzen nach einem Löwen und fauchte ihn wütend
an: »Ich war der erste beim Hirschkalb. Die Beute gehört mir, ich habe
sie gefangen.«
»Nein!« brüllte der Löwe zornig zurück. »Du lügst! Ich war als erster
hier, und darum gehört die Beute mir.« Er wehrte sich kräftig und
schnappte mit seinen scharfen Zähnen nach dem Fell des Bären.
Der Löwe und der Bär kämpften verbissen miteinander. Dem Fuchs erschien
der Kampf endlos, denn nicht weit von ihm entfernt lag die Streitbeute,
und er musste sich zusammenreißen, dass er sich nicht gleich auf das
Hirschkalb stürzte. Aber er war klug und sagte sich: »Sind die
Streitenden erst erschöpft, so können sie mir nichts mehr anhaben.«
Als der Bär und der Löwe nach unerbittlichem Kampf endlich kraftlos
zusammenbrachen, waren sie tatsächlich nicht mehr fähig, sich zu rühren.
Der Fuchs schritt an ihnen vorbei und holte sich die Beute. Er verneigte
sich höflich und sagte: »Danke, meine Herren, sehr freundlich, wirklich
sehr freundlich!« Lachend zog er mit dem Hirschkalb ab.
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