Wenn eine Geschichte erzählt wird, wird in der Regel etwas dargestellt,
was zeitlich zurückliegt, d.h. sie werden
retrospektiv
erzählt. Allerdings kann die Zeit bzw. der Zeitablauf einer Erzählung und
andere Aspekte der ▪ Zeitgestaltung
epischer (narrativer) Texte auf verschiedene Art und Weise gestaltet sein.
Die ▪ Zeitgestaltung beim
Erzählen kann so gestaltet werden, dass ein Geschehen deutlich abweichend von
einem "natürlichen", einfachen zeitlichen Nacheinander erzählt
wird. Dies nennt man eine ▪ nicht-lineare Reihenfolge.
Hebt man auf die zeitlichen Umstellungen ab, die dabei vorgenommen werden,
spricht man in diesem Zusammenhang von
Permutation. Die im Gegensatz zu einer ▪
linearen Reihenfolge
(synthetisches
Erzählen,
chronologisches Erzählen) vorgenommenen Umstellungen der
Handlungselemente (Ereignisse,
Geschehen) werden
als
Anachronie bezeichnet.
In seltenen Fällen gibt es auch Erzähltexte, deren erzähltes Geschehen in
keinerlei temporalem Verhältnis zueinander steht. Dies bezeichnet man als
Achronie.
Ist die ▪ Zeitgestaltung
nicht-linear, ist also nicht mehr die Chronologie durchgehendes Ordnungsprinzip
des erzählten Geschehens.
In einem Erzähltext kann es dabei Passagen geben die, linear erzählt werden,
und Passagen, denen eine nicht-lineare Reihenfolge zugrunde liegt.
In Form einer Art von "Zeitschichtung" werden beim nicht-linearen
Erzählen unterschiedliche Zeitebenen
unterschieden, in denen der
Erzähler
Rückwendungen und Vorausdeutungen sind grundsätzlich in allen
Erzähltexten möglich, also auch in epischen Texten, die nur einen einzigen
Erzählstrang besitzen. (s. Abb.)
Dabei müssen sie nach
Lämmert (1955, S. 101) als
"untergeordnete Bestandteile der Gegenwartshandlung bzw. eines für sie
relativ gegenwärtigen Handlungsstranges" angesehen werden, bei denen der
Erzähler die Erzählgegenwart nicht verlässt, "um an früherer Stelle einen
anderen Teil seiner Erzählung zu beginnen, sondern er führt ausholend ein
Stück Vergangenheit in die Gegenwart ein." (ebd.)
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