Zum ▪
Nebentext eines
▪ Dramas
zählt auch die Angabe bzw. Markierung des jeweiligen Sprechers.
Diese Angabe
steht vor der sprachlichen Äußerung einer Figur und ist meistens nur mit
einem Punkt von dieser abgetrennt. Zusätzlich ist die Sprecherangabe aber
auch ▪
typografisch vom
▪
Haupttext abgehoben.
Dies kann durch die Verwendung von Großbuchstaben (Versalien) oder durch
einen größeren Zeichenabstand der Buchstaben (gesperrt) oder auch durch eine
andere Schriftart oder Schriftgröße geschehen.

Sprechermarkierungen können wie im Fall des Dramas »"Biedermann
und die Brandstifter" von »Max
Frisch (1911-1991) (s. Abb. oben) aber auch weitere dramaturgische
Funktionen besitzen.
So werden die Äußerungen, die der Chor bzw. der
Chorführer machen, noch dadurch von den Sprechermarkierungen der handelnden
Personen (h: Biedermann) abgehoben, dass die Markierung ohne gesprochenen
Text allein in der Zeile steht, wodurch die hymnisch-lyrische Sprechweise
des Chors der Feuerwehrmänner von der Alltagssprache der Figuren abgegrenzt
wird.
Sprechermarkierungen und Regiebemerkungen
An die Sprechermarkierung schließen sich häufig konkrete
▪ Regiebemerkungen
(Bühnenanweisungen) an, die das darstellende Spiel des Schauspielers den
Intentionen des Autors folgend festlegen sollen.
Sprechende Namen
Die Namen und Bezeichnungen, die ein Autor für seine Personen/Figuren
verwendet, fallen unter die ▪auktorialen
Techniken zur Figurencharakterisierung, sie sind ▪explizit-auktorial
bei den so genannten "sprechenden Namen",
bei denen sich auf die Eigenarten einer Figur schließen lässt. (z.B.
Biedermann (Frisch) oder Wurm, der intrigante Sekretär in
Schillers "Kabale und Liebe";
Herr von Seifenblase, Jungfer Hamster, Jungfer Knicks in »Jakob
Michael Reinold Lenz' (1751-1791) »"Hofmeister",
1774).
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
03.09.2023
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