Schiller, Elisabetha
Dorothea
(1732 - 1802) |
geb. Kodweiß; Tochter von
Georg Friedrich Kodweiß und seiner Frau
Anna Maria K.; |
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Schiller,
Elisabeth Christophina Friederike
(1757 - 1847)
(vgl. Reinwald, Christophine)
|
ältere Schwester von
Friedrich Schiller;
Tochter von
Johann Caspar und
Dorothea Schiller; |
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Schiller, Emilie
Henriette Luise von
(1804 - 1872) |
jüngstes Kind Tochter von
Friedrich Schiller und
Charlotte Schiller;
seit 1828 Ehefrau von Heinrich Adalbert von Gleichen; danach: Emilie
Freifrau von Gleichen-Rußwurm |
geboren 25.7.1804 in Jena;
1828 Heirat mit Adalbert Freiherr von Gleichen-Rußwurm; residiert auf
dem Schloss Greifenstein in Unterfranken; ihr Vater Friedrich Schiller
nimmt auf seiner schwäbischen Reise 1794 dort Quartier; fördert nach
seinem Tod das Gedenken an ihren Vater und veröffentlicht Schriften aus
seinem Nachlass; ihr Sohn Ludwig Freiherr von Gleichen-Rußwurm
(1836 - 1901)macht sich einen Namen als Landschaftsmaler; dessen Sohn
Alexander Freiherr von Gleichen-Rußwurm (geb. 1865), heiratet Sonja
Freiin von Thienen-Adlerflucht und betätigt sich schriftstellerisch
(vgl.
Güntter 1925, S.213) |
Schiller, Ernst
Friedrich Wilhelm von
(1796 - 1841) |
zweiter Sohn von
Friedrich Schiller und
Charlotte Schiller; |
geboren am 11.7. 1793 in Jena;
Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und Jena; kann wie sein
Bruder Karl keine
Einstellung in den Weimarer Staatsdienst erlangen und tritt daher 1819
in preußische Dienste; von 1819 bis 1828 Gerichtsassessor in Köln; 1823
Heirat mit Maria Magdalena von Mastiaux, geb. Pfingsten; 1828
Landgerichtsrat in Trier, 1835 Appellationsgerichtsrat in Köln; einige
dichterische Arbeiten; stirbt im gleichen Alter wie sein Vater an einem
Lungenleiden (vgl.
Güntter 1925, S.224f.) |
Schiller, Johann Caspar
(1723 - 1796)
|
Wundarzt, Hauptmann im württembergischen Heer, nach
Entlassung aus dem Militärdienst: Intendant der Hofgärtnerei auf der
Solitude (ab 5.12.1775);
verheiratet seit dem 22.7.1749 mit
Elisabetha Dorothea;
Vater von
Elisabeth Christophine Friederike
(*4.9.1757),
Johann Christoph Friedrich
(*4.11.1759), Maria Charlotte (*20.11.1768), Beata Friederike
(*4.5.1773), Karoline Christiane (* 8.9.1777) |
in Ludwigsburg wohnt die Familie gemeinsam mit der
Familie des
Hauptmanns von Hoven 1764 - 1775 im Haus des Hofbuchdruckers
Christoph Friedrich Cotta;
Familien sind miteinander befreundet |
Schiller, Johann
Christoph Friedrich
(1759 - 1805) |
Vater von
Karl,
Ernst,
Karoline und
Emilie, |
|
Schiller,
Karoline Christiane
(genannt "Nanette")
(1777 - 1796) |
Friedrich Schillers
jüngste Schwester; Tochter von
Johann Caspar und
Dorothea Schiller; stirbt
18-jährig überraschend an einem Nervenfieber, wenige Monate vor dem Tod
ihres Vaters |
geb. am 8. Sept. 1777 auf der Solitude in
Stuttgart; Friedrich Schiller sieht sie erstmals im Alter von drei
Jahren nach seiner Entlassung aus der Militärakademie; von Mitte
September 1792 bis 3. Oktober 1792 zu Besuch mit ihrer Mutter
Dorothea bei Friedrich
Schiller in Jena und Rudolstadt; Wiedersehen während der
schwäbischen Reise
Friedrich Schillers und seiner Frau
Charlotte 1793/94 |
Schiller, Karl
Friedrich Ludwig von
(1793 - 1857) |
erstgeborener Sohn von
Friedrich Schiller und
Charlotte Schiller; |
geboren am 14. 9.1793 in Ludwigsburg;
Friedrich von Hoven und
seine
Frau Henriette stehen der
Mutter
Charlotte Schiller bei
der Geburt bei;
Studium der Forstwissenschaft in Jena und Heidelberg; Ausbildung im
praktischen Forstdienst in Ruhla; Kriegsfreiwilliger in den
Befreiungskriegen 1814 gegen Napoleon; kann zunächst, wie auch sein
Bruder
Ernst, keine Anstellung
in weimarischen Diensten erlangen; auf Fürsprache des Generals von
Wolzogen gewährt im der erste württembergische König Friedrich I.
(1754 - 1816, Regierungszeit 1797 - 1816), um "die Verdienste eines Mannes,
auf den Württemberg stolz sein kann, auch in seinem Sohne zu ehren",
eine Anstellung im württembergischen Forstdienst; 1822 - 1833
Revierförster in Reichenberg, dann Oberförster in Rottweil, Lorch,
Neuenstadt am Kocher; 1825 Heirat mit Luise Locher (1804 - 1889) aus
Freudenstadt; 1845 vom württembergischen König in den Freiherrenstand
erhoben; im Ruhestand wohnt er in Stuttgart; gestorben 21.6.1897 in
Stuttgart; sein einziger Sohn Friedrich, geb. 1826, wird
österreichischer Kürassieroffizier und stirbt kinderlos 1877 als Major
a. D. in Stuttgart (vgl.
Güntter 1925, S.224f.) |
Schiller, Karoline
Henriette Luise von
(1799 - 1850) |
drittgeborenes Kind und erste Tochter von
Friedrich Schiller und
Charlotte Schiller; |
geboren am 11.10.1799 in Jena;
von 1827 bis 1830 Erzieherin am Hofe des "Herzogs Eugen von Württemberg
zu Karlsruhe in Schlesien"; danach lebt sie in Rudolstadt; 1836 Heirat
mit dem verwitweten Berggrafen Junot in Katzhütte an der Schwarza,
später Rudolstadt; Tod des Ehemanns 1846; stirbt am 19.12.1850 während
eines Besuchs bei ihrer Schwester
Emilie in Würzburg |
Schiller, Luise Antoinette Charlotte
(1766 - 1826) |
geb. von Lengefeld; Tochter von
Luise von
Lengefeld, seit 1790 Ehefrau von
Friedrich Schiller |
Heirat mit
Friedrich Schiller
am 22. 2.1790 in der Dorfkirche von Wenigenjena durch den Diakon Karl
Christian Erhard Schmid; sonst anwesend nur Charlottes Mutter
Luise von Lengefeld und ihre
Schwester
Karoline von Lengefeld |
Schmid, Johannes Christoph
(1698 - 1766) |
Lehrer (Präzeptor) an der Elementarschule
in Lorch; stammt selbst aus Lorch; besteht die Präzeptorprüfung beim
Dekanat nur mit Mühe |
unterrichtet
Friedrich Schiller
während seiner
Elementarschulzeit in Lorch 1764-66;
gilt als wenig geeigneter Lehrer |
Schott, Johann Gottlieb
(1751 - 1813)
|
geb. 1751 in Nürtingen, nach zweijährigem
Theologiestudium am Tübinger Stift von 1772 an Professor an der
Karlsschule, wo er ausschließlich Geschichte unterrichtet;
Oberbibliothekar in Stuttgart |
"Von Schott, der in rhetorischem,
theatralisch gefärbtem Vortrag allgemein menschlich zu ergreifen
verstand, zeigen die von ihm erhaltenen Reden und Schriften, besonders
die Prüfungsthesen, dass er von großen Gesichtspunkten aus mit weitem
Blick und freimütigem, besonnenem Urteil seinen Unterricht erteilte und
bei umfassender und eingehender Behandlung des Einzelnen doch das
Wesentliche treffend hervorzuheben und die Zusammenhänge auf
politischem, wirtschaftlichem und kulturellen Gebiet lichtvoll
aufzuzeigen wusste." (vgl.
Hauber
1909, S.68) |
Schubart, Christian
Friedrich Daniel
(1739 - 1791)
|
1769 Organist und Musikdirektor in
Ludwigsburg; wegen seines Lebenswandels und seiner Spottgedichte
abgesetzt und des Landes verwiesen; seine anti-österreichischen
Äußerungen bringen ihn 1777, nachdem man ihn über die Landesgrenze nach
Württemberg lockt, wieder in die Gewalt Herzog Carl Eugens, der in auf
der Festung Hohenasperg willkürlich in schwere Kerkerhaft bringen lässt;
1787 wird er als gebrochener Mann aus der Festungshaft entlassen und von
Carl Eugen zum Hof- und Theaterdichter und Direktor des Stuttgarter
Schauspiels und der deutschen Oper in Stuttgart ernannt |
Friedrich Schiller
wird von seinem Freund
Friedrich Wilhelm von Hoven wahrscheinlich im Herbst 1777 auf
Schubarts Erzählung
"Zur
Geschichte des menschlichen Herzens" aufmerksam
gemacht,
die 1775 in der Januarausgabe
des von
Balthasar Haug (1731 - 1792) herausgegebenen
▲"Schwäbischen Magazins“ veröffentlicht wurde; die
kurze Anekdote gehört zu den wichtigsten stofflichen Quellen von
Schillers Drama "Die
Räuber" ;
nach dem Verlassen der Karlsschule wird
Schubart im November 1781 von
Friedrich Schiller
mit seinem Freund
Friedrich Wilhelm von Hoven auf dem Hohenasperg besucht; dessen
Kommandant
Philipp August Rieger ist
Taufpate von
Friedrich Schiller; auf
Anregung Riegers, so berichtet Friedrich von Hoven später, Schubart eine
Rezension zu Schillers Drama "Die
Räuber" verfasst; Schiller wird ihm bei der Begegnung zunächst als
Dr. Fischer vorgestellt; nachdem Schubart ihm seine Rezension vorgelesen
hat, lüftet der junge Karlsschulenabsolvent Friedrich Schiller zur
großen Freude Schubarts sein Inkognito. |
Schwab, Johann Christoph
(1743 - 1821
|
geb. 1743 in Ilsfeld; 1767 aus dem Tübinger
Stift ausgetreten; dann 11 Jahre lang Hofmeister in der französischen
Schweiz und Savoyen; 1778-94 Professor der Logik und Metaphysik, sowie
für französische Sprache und Literatur an der Karlsschule; 1785
Wirklicher Geheimer Sekretär beim Geheimen Rat mit dem Charakter eines
Wirklichen Hofrats; später Hauptberater des Herzogs Ludwig Eugen, bei
dem er sich für die Aufhebung der Karlsschule 1794 einsetzt; Mitglied
der Oberstudiendeputation in Stuttgart |
|
Schwan, Christian Friedrich
(1733 - 1815)
|
geb. 12.12.1733 in Prenzlau, gest. 29.06.
185 in Heidelberg; Verleger und Inhaber der Mannheimer Hofbuchhandlung;
Studium der Theologie in Halle und Jena; danach wechselvolles
Wanderleben: 1758 Corrector der Akademie in St. Petersburg, 1762
Auditeur bei dem Regiment des Prinzen Georg von Holstein-Gottorp, 1763
in derselben Stellung in preußischem Dienst, 1764 Schriftsteller in
Holland; 1765 Heirat mit der ältesten Tochter des Frankfurter
Buchhändlers Eßlinger, dessen Buchhandlung im kurpfälzischen Mannheim er
übernimmt; erhält dort 1778 den Titel eines Hofkammerrats; typischer
Verleger seiner Zeit, der stets dem eigenen Vorteil den Vorrang
gegenüber den zum Teil sehr schlechten ökonomischen Bedingungen seiner
Autoren sucht;
in Mannheim nimmt er besonderen Anteil an der Gründung und Pflege des
Nationaltheaters verlässt 1794 im wegen der Kriegswirren der
Revolutionskriege Mannheim, hält sich dann in Heilbronn, Stuttgart und
Heidelberg auf; |
In der kurpfälzischen Residenzstadt
Mannheim ist das Haus Schwans Mittelpunkt des dort erwachten
literarischen Lebens und in seinem in großbürgerlichem Stil geführten
Haus verkehren bedeutende Persönlichkeiten der Zeit oder sind zeitweilig
Gäste, so z. B. Lessing, Goethe,
Schubart, Lenz, Wieland, Herder oder Sophie La
Roche; steht in engem Kontakt zur Bühne des Nationaltheaters in Mannheim
und beeinflusst den Spielplan;
empfiehlt
Friedrich Schiller
dem Intendanten des Mannheimer Theaters
von Dalberg, dem er, auch wenn er die Veröffentlichung der "Räuber"
selbst ablehnt, das Stück "voller Enthusiasmus" nahebringt; 1782
erscheint im Verlag Schwans die Theaterbearbeitung der "
Räuber", 1783 die »"Verschwörung des Fiesco von Genua"
und 1784 »"Kabale
und Liebe", die er mehrfach nachdrucken lässt, ohne Schiller dafür
ein Honorar zu zahlen;
Schiller sieht in Schwan dessen ungeachtet wohl den
zuverlässigsten unter seinen Freunden in Mannheim. 1786 schreibt
Schiller an L. F. Huber: "Schwan ist der
erste Ausländer, der mir sagte,
ich wäre etwas, der erste überhaupt. den meine Schriftstellerei
angeworben, und der keinen geringen Anteil an der Fortdauer meiner
Autorschaft hat. Von meinen eigenen Landsleuten ignoriert, empfing ich
von ihm die Opferung, und die erste so süß, so unvergesslich." (Brief v.
17.5.1786, zit. n.
Lautenbach 2003, S. 707) Von Leipzig aus hält er am 24. April
1785 bei ihm um die Hand seiner ältesten Tochter
Anna Margaretha Schwan
(1766 - 1796) an. An den Rand dieses Briefes, der noch im Original
erhalten ist, hat Schwan notiert: "Laura in Schiller’s Resignation ist
niemand anders als meine älteste Tochter. Ich gab derselben diesen Brief
zu lesen und sagte Schiller, er möchte sich grade an meine Tochter
wenden. Warum aus der Sache nichts geworden, ist mir ein Räthsel
geblieben.“
In Wahrheit hat Schwan indessen, was die Heirat seiner Tochter
anbelangt, andere Pläne und lehnt Schillers Antrag höflich ab. Seine
Tochter heiratet später den Advokaten Karl Friedrich Treffz; im Mai
1786 ist sie mit ihren Schwestern und ihrem Vater Gast Schillers in
Dresden und
1793
begegnet sie ihm während dessen
Reise nach Württemberg noch einmal in Heilbronn |