Conz, Karl Philipp
(1762 - 1827)
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geb. 1762 in Lorch, gest. 1827 in Tübingen; Ausbildung in den niederen
Seminaren und dem Tübinger Stift; verschiedene Pfarrämter; ab 1804
Professor der alten Literatur in Tübingen |
Spielkamerad Friedrich Schillers in
Lorch 1764-66; 1781 vom Tübinger Stift aus erneute Kontaktaufnahme
mit Schiller; auf seiner literarischen Reise durch Deutschland besucht
er im Sommer 1792 Schiller in Jena und verkehrt mehrere Monate mit ihm,
ebenso während der
Reise Schillers in seine Heimat Württemberg 1793/94;
veröffentlicht Erinnerungen über diese Begegnungen; das Projekt eines
"Griechischen Theaters" in deutscher Übersetzung, das er mit Schiller
und Nast herausgeben will, scheitert an der Ablehnung durch Johann
Friedrich Cotta; in Schillers "Neuer
Thalia 1792" und in den
Musenalmanachen von 1796-1799 veröffentlicht Conz mehrere
literarische Beiträge |
Cotta, Christoph
Friedrich
(1724 - 1807) |
Hof- und Kanzleibuchdrucker in Stuttgart; Vater von
Johann Friedrich |
Familie Schiller wohnt von 1764 in einem neu errichteten
Haus (zusammen mit der Familie des Hauptmanns
von
Hoven), das C. F. Cotta gehört |
Cotta, Johann Friedrich
(1764 - 1832)
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geb. 1764 in Stuttgart, gest. 1832 ebendort; seit 1822 Freiherr Cotta
von Cottendorf; Studium der Mathematik, dann Rechtswissenschaft in
Tübingen; übernimmt 1787 die 1659 gegründete, aber in der Zeit vor der
Übernahme ziemlich heruntergewirtschaftete Buchhandlung seines Vaters
Christoph Friedrich Cotta in Tübingen; |
"Der eifrig auf Ausdehnung seines Verlags bedachte junge Buchhändler
benutzte die Anwesenheit Schillers in seiner Heimat, um mit ihm in
Verbindung zu kommen. Persönlich lernte er ihn kennen, als Schiller
seinen einstigen Lehrer an der Karlsschule, Professor Abel, in Tübingen
besuchte. Cotta beabsichtigte, Schiller für eine politische Zeitung in
großem Stil zu gewinnen, die er begründen wollte, während Schiller einen
Verleger für eine literarische Zeitschrift suchte, die er schon länger
geplant hatte. Am 4. Mai 1794, zwei Tage vor Schillers Rückreise nach
Jena. besprachen sie auf einem Ausflug von Stuttgart aus ihre Pläne. Die
Leitung der politischen Zeitung, die Cotta dann 1798 als "Allgemeine
Zeitung" ins Leben rief, lehnte Schiller von Jena aus ab. Cotta übernahm
den Verlag der von Schiller angeregten Zeitschrift, die von 1795 bis
1797 unter dem Titel "Die Horen" erschien. Für Cotta war die dadurch
eingeleitete Verbindung mit Schiller, die ihm später auch die mit Goethe
zuführte, der Ausgangspunkt zu einer glänzenden Entfaltung seines
Verlags. Für Schiller bedeutete die Geschäftsverbindung mit Cotta, die
sich bald zu einer wahren Freundschaft entwickelte, die endgültige
Befreiung von der Unsicherheit seiner Einkommensverhältnisse. Bei Cotta
konnte er stets auf ihm erwünschte Anweisungen rechnen. Ohne weiteres
bewilligte Cotta stets die Honorarvorschläge Schillers und ging auch
über diese hinaus. 'Bei Schriftstellern wie Sie', schreibt Cotta am 27.
Oktober 1801 an Schiller, 'kann das Honorar nie ein Äquivalent für die
Arbeit sein und mithin ein Afford nie die Verbindlichkeiten des
Buchhändlers in einem solchen Falle erschöpfen, sobald der Erfolg ihm
noch mehr zu tun erlaubt.' Schiller aber bekannte im Mai 1798 nach einem
Besuche Cottas: 'Ich zweifle keinen Augenblick, dass unser Verhältnis,
das anfangs bloß durch ein gemeinschaftliches Interesse veranlasst wurde
und bei näherer Bekanntschaft eine so schöne und edle Wendung nahm.
unzerstörbar bestehen wird. Unser Vertrauen ist auf eine wechselseitige
Hochschätzung begründet, die höchste Sicherheit, deren ein menschliches
Verhältnis bedarf'. Die Freundschaft zwischen den beiden Familien
dauerte auch nach Schillers Tode fort." (Güntter
1925, S.211) |