Die
▪ Handlung
der Szene V,9 (9. Auftritt) im
5. Akt von
Schillers
Drama »Maria
Stuart« spielt im Zimmer des ersten Aktes in Schloss Fotheringhay.
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5.Akt
< V,8
Das Eintreten des Sheriffs mit bewaffneten Männern setzt das
Zeichen zur unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung der schottischen
Königin. Nach anfänglichem Zögern stimmt
Burleigh
zu, dass Melvil und Hanna Kennedy Maria auf ihrem Gang zur Hinrichtung
begleiten dürfen. Als
Maria Stuart
an Leicester
vorbeigehen will, begegnen sich erstmals ihre Blicke, was zur Folge
hat, dass Maria Stuart die Knie versagen und sie zusammenzubrechen
droht. Als Leicester sie auffängt, richtet die schottische Königin
noch einmal das Wort an ihn. Der Arm, der ihr die Freiheit verheißen
habe, werde ihr jetzt von ihm zur Hinrichtung angeboten. Völlig
konsterniert über diese Aussage, erfährt Leicester noch mehr. Mit
sanft vorgetragenen Worten gesteht sie ihm, dass sie ihn geliebt habe
und nach der Befreiung habe heiraten wollen. Wenn er unter diesen
Umständen glücklich leben könne, wünsche sie ihm dabei Glück. Durch
seinen Verrat an ihrer gleichberechtigten Liebe, könne er sich nun
wieder vor
Elisabeth auf die Knie begeben, um die Gunst ihres stolzen Herzens
zu erlangen. Sie wünsche ihm dabei freilich nicht, dass das, was er
als Lohn anstrebe, nicht zuletzt Strafe für ihn werde. Mit diesen sich
stets zwischen Verständnis, Vergebung, Vorwurf und Ironie bewegenden
Worten lässt Maria Stuart Leicester stehen und begibt sich mit allen
anderen aus dem Zimmer auf den Weg zu ihrer Hinrichtung.
> V,10