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Friedrich Schiller: Maria Stuart - Vierter Akt

« Szene IV,9 »

Shrewsbury interveniert noch einmal bei Elisabeth, um die Aufschiebung der Hinrichtung zu bewirken


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Friedrich SchillerBiographie
Werke Dramatische WerkeDie Räuber ● Maria Stuart Überblick Didaktische und methodische Aspekte Entstehungsgeschichte Entstehungsgeschichte Historischer Hintergrund StoffgeschichteAufbau und Komposition Handlungsverlauf Überblick Akte und Szenen Inhaltsüberblick Akt- und Szenenschema 1. Akt2. Akt 3. Akt [ Vierter AktSzenenüberblick IV,1 IV,2 IV,3 IV,4 IV,5 IV,6 IV,7 IV,8 IV,9 - Shrewsbury interveniert noch einmal bei Elisabeth, um die Aufschiebung der Hinrichtung zu bewirken IV,10 IV,11 IV,12 ] 5. Akt Szenenbilder/Illustrationen   Figurengestaltung Einzelne Figuren Sprachliche Form Interpretationsansätze Aufführungsberichte und - kritiken Bausteine Häufig gestellte Fragen (FAQs) Links ins Internet Lyrische Werke Sonstige Werke Bausteine Links ins Internet  Quickie für Eilige: So analysiert man eine dramatische Szene W-Fragen zur systematischen Szenenanalyse Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

Die ▪ Handlung der Szene IV,9 (9. Auftritt) im 4. Akt von Schillers Drama »Maria Stuart« spielt im Zimmer der Königin im Palast von Westminster.

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< IV,8

Shrewsbury kommt sichtlich aufgeregt zu den im Zimmer der Königin versammelten Personen. Als er den ausgefertigten Hinrichtungsbefehl in Davisons Hand erblickt, fürchtet er das Schlimmste. Elisabeths Einwand, sie werde zu diesem Schritt gezwungen, lässt Shrewsbury nicht gelten, denn maßgebend sei schließlich nur ihr freier königlicher Wille. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung und unter dem Eindruck ihrer persönlichen Verletztheit könne sie in dieser Stunde kein Recht sprechen. Als Burleigh und Kent sofort widersprechen, präzisiert Shrewsbury seine Vorstellung. Es gehe ihm nur darum, die Hinrichtung Maria Stuarts solange hinauszuschieben, bis Elisabeth mit kühlem Kopf über die Sache entscheiden könne. Gegen diesen Vorschlag verwehrt sich Burleigh heftig. Jedes weitere Zuwarten, so ermahnt er die Königin, bringe das Reich an den Rand des Bürgerkrieges, ziehe weitere Mordanschläge nach sich und bedeute in letzter Konsequenz auch einen gotteslästerlichen Versuch, Schutz und Gnade Gottes ein weiteres Mal herauszufordern. Burleighs Versuch, seiner Argumentation religiöse Weihen zu geben, wird von Shrewsbury mit dem Hinweis entgegnet, dass gerade auch die Umstände des am selben Tag gescheiterten Attentatsversuches das Vertrauen in die schützende Hand Gottes verlangten. Zugleich entwirft er mit plastischen Bildern ein zukünftiges Szenario, das sich nach der Hinrichtung Maria Stuarts abspielen könne. Nur zu schnell werde die öffentliche Meinung gegen Elisabeth umschlagen, weil das Volk die von Maria Stuart ausgehenden Gefahren schnell vergessen werde. Stattdessen werde es sich mit dem Schicksal der hingerichteten Maria Stuart identifizieren und ihren Tod als Zeichen für die von Elisabeth ausgeübte Tyrannei deuten. Elisabeth ist von Shrewsburys engagierten Worten berührt. Sie ist unentschlossen und fühlt sich im Angesicht der vor ihr stehenden Entscheidung ohnmächtig. Laut spielt sie mit dem Gedanken, das Volk selbst entscheiden zu lassen, wer von den beiden Königinnen den englischen Thron fortan innehaben soll. Sie selbst spüre in dieser Stunde der Herausforderung, dass sie den Anforderungen des Herrscheramts nicht gewachsen sei, weil sie zu emotional für die Härte sei, die von einem König verlangt werde. Burleigh erkennt, dass er nach  diesen Äußerungen Elisabeths  mit seiner Forderung nach der sofortigen Hinrichtung Maria Stuarts ins Hintertreffen geraten ist. Aus diesem Grunde bringt er das ganze Gewicht seiner Loyalität zu Reich und Vaterland ein, als er Elisabeth für ihre "unköniglichen" Worte rügt. Sie dürfe, wenn ihre oft bekundete Liebe zu ihrem Volk wirklich für sie an erster Stelle stünde, in dieser Situation nicht den persönlich bequemen Weg einschlagen. Und, wie Shrewsbury zuvor, entwirft auch er ein, allerdings von ganzen anderen Voraussetzungen ausgehendes, Szenario, wenn sie sich dem möglichen Urteil ihres Volkes unterwerfend vom Thron zurückziehe. Denn dies bedeute vor allem ein erneuter Rückfall in papistische Zeiten und damit die Wiederkehr päpstlicher Einmischung und die Preisgabe der Gläubigen an den katholischen "Aberglauben". Mit einem letzten Seitenhieb auf Elisabeths zuvor gezeigte emotionale Regung ruft Burleigh seiner Königin noch einmal ihre königliche Pflicht ins Bewusstsein, die in einer solchen Lage nur die Wohlfahrt des Volkes zur obersten Maxime ihres Handelns machen könne. Hier gehe es, so gipfelt seine Mahnung, im Übrigen nicht mehr nur um Elisabeth, deren Leben Shrewsbury gerettet habe, sondern um ein höheres Gut, nämlich England selbst, das zu retten er sich vorgenommen habe. Elisabeth will sich am Ende noch bedeckt halten und bittet ihre Lords - Leicester hat sich übrigens, obwohl anwesend, mit keinem Wort eingemischt - zu gehen. Sie will um Gottes Beistand nachsuchen. Als sie allerdings Davison bittet, mit dem ausgefertigten Hinrichtungsbefehl in der Nähe zu bleiben, wird Shrewsbury hellhörig. Er bleibt noch für einen Moment vor Elisabeth stehen und sucht noch einmal in ihren Augen Antwort. Als er erkennt, dass die Entscheidung Elisabeths für Burleigh und seine Forderungen gefallen ist, verlässt auch er tief resignierend als letzter der Lords das Zimmer der Königin, die allein zurückbleibt.

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