Die
▪ Handlung der
Szene II,5
(5. Auftritt im ▪
2. Akt von
▪ Schillers
▪ Drama ▪»Maria
Stuart« spielt im Palast von Westminster.
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2. Akt >
3.
Akt >4. Akt
>
5.Akt
< II,4
Mortimer
wird schon direkt im Anschluss an seine Vorstellung am Hof durch
seinen Onkel
Paulet von
Elisabeth
zu einem Gespräch unter vier Augen gebeten. Sie zeigt sich beeindruckt
darüber, wie geschickt sich Mortimer bei seinen Reisen durch
Frankreich verstellt habe. Dadurch habe er sich ihr für eine neue,
noch wichtigere Aufgabe empfohlen. Sie selbst befinde sich in einem
kaum lösbaren Dilemma. Es sei ihre Pflicht, die Hinrichtung Maria
Stuarts anzuordnen, zugleich treffe sie persönlich aber auch der
Hass für eine solche Tat. So müsse sie also Sorge dafür tragen, dass
ihr eigenes Mittun und die daraus resultierende Verantwortung
möglichst verborgen bleibe. Als Mortimer mit einer knappen,
allerdings noch unsicheren Bemerkung andeutet, was er aus den Worten
Elisabeths entnommen hat, bestärkt sie ihn sofort darin. Zugleich
gibt sie auch zu verstehen, dass sie mit dem gleichen Wunsch bei
Paulet schon gescheitert ist. So ist es jetzt an Mortimer ihr
freimütig zu erklären, dass er ihren nie wirklich ausgesprochenen
Auftrag zum Mord an Maria Stuart bis zum nächsten Neumond
auszuführen gedenke. Mit einer in bildhafte Worte gehüllten
Ermahnung zum Stillschweigen über die Unterredung und dem Hinweis,
ihm die Tat zu vergelten, geht Elisabeth ab.
> II,6