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Antoinette Buddenbrook (? - 1842)

Konsul Johann B. beim Studium der Familienmappe


(Am 14. April 1834 liest Konsul Johann Buddenbrook anlässlich der Eintragung der Geburt seiner Tochter Clara in den Blättern der Familienmappe auch die Eintragungen seines Vaters Johann Buddenbrook sen., die dieser anlässlich seiner ersten Heirat mit Josephine und seiner zweiten Heirat mit Madame Antoinette Buddenbrook. Dabei macht er sich verschiedene Gedanken.)

Der Konsul schlug die Blätter auf, die stärker und rauher waren als das Papier, das er selbst hineingeheftet, und die schon zu vergilben begannen ... Ja, Johann Buddenbrook musste diese erste Gattin, die Tochter eines Bremer Kaufmanns in rührender Weise geliebt haben, und das eine Jahr, das er an ihrer Seite hatte verleben dürfen, schien sein schönstes gewesen zu sein. »L'anée la plus heureuse de ma vie«, stand dort, mit einer krausen Wellenlinie unterstrichen, auf die Gefahr hin, dass Madame Antoinette es las ...
[...] später hatte er sich mit Antoinette Duchamps, dem Kinde einer reichen und hochangesehenen Hamburger Familie vermählt und respektvoll und aufmerksam hatten die beiden nebeneinander gelebt...

(aus: Thomas Mann, Buddenbrooks, Ungekürzte Ausgabe, veröffentlicht im Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1989, 46. Aufl.: Mai 1999, S.54f.)

    

   Arbeitsanregungen:
  1. Arbeiten Sie heraus, auf welchen Grundlagen die Ehe von Antoinette und Johann Buddenbrook geschlossen worden ist.

  2. Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der u. U. auch zur Kenntnis von Antoinette gelangende Eintrag in die Familienmappe?

  3. Inwiefern folgen auch die anderen Familienmitglieder der Buddenbrooks dem Modell der Geldheirat

 →Operatorenkatalog des Landes Baden-Württemberg)