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Literarische Charakteristik
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Baustein: Textstellen zur Charakteristik heranziehen
Zur
literarischen Charakteristik
Saladins in
Lessings
Drama »Nathan der Weise« lassen
sich die folgenden Aspekte und Textstellen heranziehen:
-
trägt den u. a. den Titel "Verbesserer der Welt und des
Gesetzes"
(III,7 - Saladin)
-
hat in der Vorgeschichte des Dramas (story)
seinen jüngeren Bruder Assad gegen den Willen seiner Schwester Lilla
allein ausreiten lassen; Assad seitdem verschollen, Lilla stirbt aus
Gram darüber
(IV,3 - Saladin)
(vgl. Verwandtschaftsverhältnisse)
-
hat in der Vorgeschichte des Dramas eine Gruppe von 19 Tempelherrn
hinrichten lassen, um den vorausgegangenen Bruch des
Waffenstillstandes durch die Tempelritter zu sühnen, und den
Tempelherrn, der seinem Bruder Assad ähnlich sieht, begnadigt
(I,5
- Tempelherr), ((III,7 -
Saladin), (IV,3 - Saladin mit
Bild Assads)
-
hat in der Vorgeschichte einen Waffenstillstand mit den Kreuzrittern geschlossen, der ihn
zum Schutz der Christen und ihrer Religionsausübung verpflichtet
(IV,2
- Patriarch: "Vermöge der Kapitulation / Die er beschworen, muss
uns, muss uns schützen; / Bei allen Rechten, allen Lehren
schützen")
-
will Waffenstillstand verlängern
(II,1
- Saladin), auch wenn er sich auf weitere kriegerische
Auseinandersetzungen einstellt ((II,1
- Saladin: "Ihr Herren, nur so weiter! Mir schon recht!"
- )
-
verfolgt den Plan einer dynastischen Friedenspolitik durch die
Verbindung der Herrscherhäuser Saladins und des englischen Königs
Richard Löwenherz
(II,1 -
Saladin: Sittah soll einen Bruder Richards, Saladins Bruder Melek eine
Schwester König Richards heiraten)
-
hat ein sehr enges Verhältnis zu seiner Schwester Sittah
(II,1 -
Sittah: "Mein liebes Brüderchen"), deren Rat er auch bei
seinen politischen Entscheidungen schätzt (II,1 - Saladin), (III,4 -
Saladin/Sittah) und die ihn nach Kräften unterstützt (II,2 -
Sittah bestreitet die Hofhaltung mit den Geschenken ihres Bruders)
-
Staatskasse ist leer
(I,3
-
Al-Hafi);
II,2 - Al-Hafi),
erwartet Tributzahlungen aus Ägypten für die vergangenen sieben
Jahre (II,2 - Al-Hafi) (V,1
- Ein Mameluck)
-
ist sehr freigiebig
(I,3 - Al-Hafi),(II,1
- Sittah), (V,1 - Saladin und die
mameluckischen Reiter)
-
unterstützt mit einem Teil des geliehenen Geldes auch die
christlichen Pilger
(IV,3 -
Saladin: "Wenn die Christenpilger / Mit leeren Händen nur nicht
abziehn dürfen!")
-
persönliche Anspruchslosigkeit
(II,2
- Saladin: "Ein Pferd, ein Kleid, ein Schwert muss ich doch
haben")
-
will sich nicht selbst um die Geldbeschaffung kümmern
(II,1
- Saladin: "Das leidige, verwünschte Geld!"), (III,4
- Saladin)
-
willigt nur zögerlich in Sittahs "Anschlag" auf Nathan
ein
(III,4 - Saladin)
-
lässt sich von Nathan mit der Ringparabel belehren
(III,7
- Saladin)
-
schließt persönliche Freundschaften über die Konfessionsgrenzen
hinweg
(III,7 mit Nathan, mit dem
Tempelherrn (IV,4 - Saladin:
"meiner Freunde / Muss keiner mit dem anderen hadern")
-
überzeugt von religiöser Toleranz: "Ich habe
nie
verlangt / Dass allen Bäumen eine Rinde wachse."
(IV,4
- Saladin)
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Literarische Charakteristik
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Baustein: Textstellen zur Charakteristik heranziehen
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
26.04.2021
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