Die
Handlung der
Szene
IV,3 (3. Auftritt) im
4. Akt von
Lessings
Drama »Nathan der Weise« spielt
in einem
Zimmer im Palast Saladins (Handlungsort).
Während Sklaven die Geldstücke von
Nathans
Kredit in den Palast tragen, macht sich
Saladin
Gedanken über seinen weiteren Umgang mit den neuen Finanzmitteln.
Bis die erwarteten Tribute aus Ägypten eintreffen, nimmt er sich
vor, äußerst sparsam damit umzugehen und seine Gaben für die
Armen einzustellen. Einzige Ausnahme: Die Spenden, die am Heiligen
Grabe eingehen, sollen weiterhin zur Versorgung der christlichen
Pilger eingesetzt werden.
Sittah
zeigt Saladin ein Gemälde ihres gemeinsamen verschollenen Bruders
Assad,
dessen Aussehen sie mit dem des zum Sultan bestellten
Tempelherrn
vergleichen wollen. Der Bruder der beiden ist vor langer Zeit von
einem Ausritt nicht mehr zurückgekehrt. Gegen den Willen seiner Schwester
Lilla hatte Saladin ihm erlaubt, alleine auszureiten. Aus Gram über den Verlust des Bruders sei die ältere
Schwester Sittahs danach gestorben. Sittah tröstet Saladin, der
sich für dieses Geschehen verantwortlich sieht, mit dem Hinweis,
dass man ja gar nicht wisse, was mit ihm geschehen, ob er nicht
letzten Endes noch am Leben sei. Ihm könne widerfahren sein, was
jedem Mann in so einer Lage passieren könne. Ehe sie ihre
diesbezüglichen Andeutungen fortsetzen kann, erscheint der
Tempelherr vor dem Sultan.
IV,1
< IV,3 >
IV,4
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
24.04.2021