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Aspekte der Szenenanalyse (II,1)

Szenenüberblick

Johann Wolfgang von Goethe: Egmont - Zweiter Aufzug - Platz in Brüssel (4/13)

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Johann Wolfgang von Goethe Überblick
Biographie Werke Epische Werke Dramatische Werke  Egmont Gesamttext Didaktische und methodische Aspekte Überblick Entstehungsgeschichte des Dramas Historischer Hintergrund   Handlungsverlauf Überblick Komposition des Dramas Aufzüge Überblick Szenenschema 1. Aufzug • Zweiter  Aufzug Aspekte der Aktanalyse Platz in Brüssel (4) [ Aspekte der Szenenanalyse Szenenüberblick Inhalt ] Bausteine Egmonts Wohnung (5) Bausteine 3. Aufzug 4. Aufzug 5. Aufzug   Figurenkonstellation Einzelne Figuren Rezeptionsgeschichte Aufführungsberichte und -kritiken Textauswahl   Bausteine • Links ins Internet   Faust ILyrische Werke  BausteineLinks ins Internet  ▪ Friedrich Schiller  ... Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

Methodenrepertoire zur szenischen Erarbeitung von Dramentexten
Expositionsanalyse als produktive Textarbeit

Der 1. Zwischenakt im 2. Aufzug von Goethes Drama »Egmont« trägt im Nebentext den Titel "Platz in Brüssel" und bezeichnet damit wie die anderen Titel der Zwischenakte den Ort des dramatischen Geschehens.

Der 2. Aufzug  von Johann Wolfgang von Goethes Drama »Egmont« lässt sich im Szenenschema wie folgt darstellen. Der Aufzug besteht aus 3 "Zwischenakten" bzw. Großszenen, die an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlicher Zeit spielen: Platz in Brüssel (Hinweis darauf findet sich im Personenverzeichnis), Palast der Regentin, Bürgerhaus)

Goethe hält sich im • »Egmont« nicht an die herkömmliche, • klassische Lehre von den drei Einheiten, sondern bevorzugt eine Akt- und Szenengestaltung, die an den Auffassungen und Techniken von »William Shakespeares (1564-1616) orientiert ist. In den Akten findet immer wieder ein Schauplatzwechsel statt, so auch im 2. Aufzug. Diese Schauplatzwechsel werden mit Szenentiteln im Nebentext signalisiert. Unterhalb dieser Großszenen wird von Goethe selbst im Text keine Gliederungseinheit nach dem Muster herkömmlicher Auftritte im Nebentext mit Szenentitel signalisiert. Aus den Auf- und Abtritten der Figuren lässt sich die herkömmliche Szeneneinteilung aber durchaus gewinnen, wenn man die entsprechenden Bemerkungen im Nebentext zugrunde legt. Dies ist für die Analyse des Handlungsverlaufs aber durchaus sinnvoll, da sie die jeweilige • Konfiguration und die ihre zugrunde liegenden Konfigurationswechsel verdeutlicht.

Der 2. Aufzug des »Egmont« erfüllt eindeutig noch Aufgaben der Exposition.


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Re    = Margarete von Parma, Tochter Karls des Fünften, Regentin der Niederlande
Eg   = 
Graf Egmont, Prinz von Gaure
Or   = 
Wilhelm von Oranien
Al    =
Herzog Alba
Ma  =
Machiavell, im Dienst der Regentin
Ri   =
Richard, Egmonts Geheimschreiber
Si   =
Silva, unter Alba dienend
Go  =
Gomez, unter Alba dienend
Kl   =
Klärchen
, Egmonts Geliebte

Mu = Mutter von Klärchen
Br
  = Brackenburg, ein Bürgersohn
Fe  =
Ferdinand, natürlicher Sohn Albas
So  =
Soest, Krämer, Bürger von Brüssel
Je  = 
Jetter, Schneider, Bürger von Brüssel
Zi  = 
Zimmermann, Bürger von Brüssel
Se =
Seifensieder, Bürger von Brüssel
Bu =
Buyck, Soldat unter Egmont
Ru =
Ruysum, Invalide und taub
Va =
Vansen
, ein Schreiber
An = Andere (Volk, Gefolge, Wachen usw.)

In der Rubrik An = andere Figuren, werden sämtliche Figuren, die bei Bürgeransammlungen namenlos mit oder ohne gesprochenem Text auftreten, sowie Bedienste, Gefolge und Wachen zusammengefasst.

Kurzinhalt

Ein paar Stunden später hat die Kunde über Unruhen in Flandern die Runde gemacht. Auf einem Platz in Brüssel unterhalten sich einige Bürger, zunächst Jetter und ein Zimmermeister, später noch die hinzukommenden Soest, Vansen, Seifensieder und andere Bürger über die Lage. Sie distanzieren sich in ihrer Mehrheit von den Plünderungen und die Bilderstürmerei, die der aufgewiegelte Mob dort offenbar veranstaltet hat. Zugleich fürchten sie, mit diesen in einen Topf geworfen zu werden und sehen ihre Hoffnung, auf dem Verhandlungsweg mit der Regentin voranzukommen, für so gut wie durchkreuzt an. Zudem geht das Gerücht um, die Regentin wolle die Stadt angesichts eines auf die Stadt zurückenden Haufens von Bilderstürmern verlassen. Die Meinungen darüber, wie man darauf reagieren solle, gehen unter den Bürgern auseinander. Die einen mahnen zur Ruhe, andere plädieren mehr oder weniger offen, unter Berufung auf alte verbriefte Rechte. in denen angeblich von einem gegenseitigen Treueverhältnis zwischen der spanischen Krone und den Vertretern der Stände die Rede sei, die Gelegenheit zu nutzen, um die spanische Herrschaft insgesamt abzuschütteln. Es entsteht ein Tumult, indem die Umstehenden mit Parolen Freiheit und Privilegien fordern, bis Egmont mit seinem Gefolge auftritt. Dieser fordert die Leute auf, Ruhe zu geben, wodurch sich der Tumult schnell legt. Egmont tadelt das tumultartige Treiben und verurteilt die Auseinandersetzung unter den Bürgern. Er fordert sie auf, jede weitere Eskalation zu vermeiden und sich wie bisher um ihre wirtschaftlichen Interessen zu kümmern. Egmont erklärt ihnen, dass schon drastische Gegenmaßnahmen gegen die Aufrührer ergriffen worden seien. Zugleich fordert er sie auf, sich vom calvinistischen Gedankengut fernzuhalten, am besten überhaupt, einfach zu Hause zu bleiben.

Methodenrepertoire zur szenischen Erarbeitung von Dramentexten
Expositionsanalyse als produktive Textarbeit

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.01.2024

  
 

 
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