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Aspekte der Erzähltextanalyse: Bichsel, Die Tochter

Inhaltsangabe

 
FAChbereich Deutsch
Center-Map Glossar Literatur Literarische Gattungen Kurzgeschichten Autorinnen und Autoren Peter Bichsel Die Tochter [ ● Aspekte der Erzähltextanalyse Texterfassung mit ParallelkonspektDas Thema
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Inhaltsangabe von literarischen Texten
▪ Baustein: Eine Inhaltsangabe konzipieren
Baustein: Innhaltsangaben beurteilen

Das Internet bietet zahlreiche Texte als Inhaltsangaben an

Im Internet kursieren mittlerweile etliche Inhaltsangaben zu der ▪ Kurzgeschichte ▪ »Die Tochter« von ▪ Peter Bichsel.

Sie im Einzelnen zu beurteilen, kann und soll an dieser Stelle nicht geleistet werden. Vielfach erscheinen sie aber einfach zu kurz, d. h. sie werden dem Verlauf der Handlung in der Geschichte nicht gerecht.

Diesem Ansatz folgt die nachfolgende Inhaltsangabe, die dementsprechend auch ausführlicher ausfällt als andere Textwiedergaben.

Musterbeispiel einer Inhaltsangabe zu Peter Bichsels "Die Tochter"

In der Kurzgeschichte "Die Tochter" von Peter Bichsel, erschienen in "Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennen lernen" (Olten und Freiburg/Brsg.1964, S.43-45) geht es um das Problem der Ablösung Kinder von ihren Eltern. Erzählt wird der immer gleiche Tagesablauf eines Elternpaares auf dem Land, dessen Tochter in der Stadt als Büroangestellte arbeitet. Jeden Abend warten sie bei gedecktem Tisch darauf, dass ihre Tochter von dort zurückgekehrt, auch wenn ihnen bewusst ist, dass die Tage, bis sie das Elternhaus endgültig verlassen wird, gezählt sind.

Seit ihre Tochter Monika in der Stadt als Angestellte in einem Büro arbeitet, warten ihre Eltern jeden Abend, bis sie von dort zurückkommt, mit dem Abendessen auf ihre Tochter. Wegen der schlechten Bahnverbindungen dorthin und zurück, die dazu führen, dass die Tochter eine Stunde später als früher nach Hause kommt, haben sie das Abendessen um eine Stunde verschoben. Diese Stunde zwischen halb sieben und halb acht verbringen die Eltern stets mit Warten, setzen sich zur gleichen Zeit wie früher an den Tisch, jeder an seinen gewohnten Platz. Während der einstündigen Wartezeit, in der nach und nach der Tisch gedeckt wird, machen sie sich Gedanken über ihre Tochter und ihre gemeinsame Zukunft, sprechen aber nur wenig darüber.

Monika unterscheidet sich in ihrer äußeren Erscheinung von ihren Eltern und hat einen anderen Lebensstil. Sie besitzt moderne Konsumartikel wie einen Plattenspieler, hört Platten, die sie sich aus der Stadt mitbringt und kennt die Interpreten. Dazu besitzt sie einige Kosmetikartikel, benutzt Parfum, liest Modejournale, hat einen marokkanischen Lederschemel und raucht, auch wenn das von den Eltern nicht unbedingt gerne gesehen wird. Ihren Eltern hat sie eine Vase aus blauem schwedischen Glas geschenkt.

Sie selbst erzählt nichts, von dem was sie in der Stadt erlebt und beantwortet die häufigen Fragen ihrer Eltern danach nicht. Wie ihr Berufsleben als Büroangestellte aussieht, stellen sich die Eltern daher selbst vor. Abgesehen von der Tatsache, dass Monika ihre Mittagspause in einem Tearoom in der Stadt verbringt, wo sie eine Kleinigkeit ist, erzählt sie ihren Eltern nichts und auch ihre Bitte, ihnen einmal etwas auf Französisch zu sagen, erfüllt sie nicht. Die Eltern wissen eigentlich nur, dass die Tochter Stenografieren kann, was ihnen beiden viel zu schwierig sei.

In ihren Vorstellungen sehen sie daher vor sich, wie die Tochter mit dem Zug zur Arbeit fährt, dabei ihre Monatskarte präsentiert, sich mit Freundinnen auf dem Weg ins Büro angeregt unterhält und den Gruß eines Mannes beantwortet. Und ihr Vater vergleicht sie mit der Büroangestellten mit ihren vielen Stempeln und der Rechenmaschine, die ihm mit freundlichen Worten immer seinen Lohn auszahlt.

Während sie weiter warten, kreisen ihre Gedanken darum, wie sie immer aussieht und sich verhält, wenn sie abends nach Hause kommt und bestätigen sich darin, dass sie immer ein liebes Kind gewesen sei. Dennoch ist ihnen klar, dass Monika über kurz oder lang, ein eigenes Zimmer in der Stadt mieten und in nicht allzu ferner Zukunft wie eine ihrer Freundinnen heiraten wird.

Vater und Mutter sprechen während ihres Wartens nicht viel miteinander. Die Mutter macht die Bemerkung über das liebe Kind, das Monika immer gewesen sei, und erwähnt irgendwann, dass Monika der Schwester ihres Mannes sehr ähnlich sei. Zugleich bringt sie vor, dass nicht nur Monika, sondern auch andere Mädchen rauchen würden, was ihr Mann sogleich bestätigt. Die Mutter erwähnt dazu noch, dass eine Freundin ihrer Tochter kürzlich geheiratet habe, als sie hört, wie der Zug aus der Stadt ankommt und aus diesem Grund den dampfenden Kaffee schon mal auf den Tisch stellt.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 16.12.2023

   
 

 
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