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Thematische Entfaltung

Explikative Themenentfaltung

Textthematische Analyse

 
FAChbereich Deutsch
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Die explikative Themenentfaltung lässt sich mit dem so genannten H-O-Schema, benannt nach C. G. Hempel und P. Oppenheim, darstellen. Allerdings muss eingeräumt werden, dass das Schema in konkreten Texten "häufig nur implizit (und unvollständig) realisiert ist (vor allem in Alltagstexten, aber auch in manchen wissenschaftlichen Texten)." (Brinker 92018, S.70)

Mischformen sind daher durchaus üblich, wobei die explikative Themenentfaltung im Kontext mit anderen Grundformen eine unterschiedliche Rolle spielen kann. Ob sie sich einer anderen Grundform im Text im Ganzen unter- oder überordnet oder sich dazu gleichrangig verhält, muss im Einzelfall entschieden werden.

Generell liegt aber dann eine explikative Entfaltung des Themas oder ein primär explikativ gestalteter Text (Erklärungstext) vor, "wenn die Einteilung in ein Explanandum (das, was erklärt werden soll) und Explanans (das, was erklärend ist, d. h. die Erklärung) erkennbar (bzw. rekonstruierbar) ist." (Brinker 92018, S.70) , Hervorh. d. Verf.)


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Die explikative Themenentfaltung, die häufig in Verbindung mit der ▪ argumentativen und ▪ deskriptiven Themenentfaltung vorkommt, weist die folgenden Merkmale auf.

Ausprägungen

Textsorten

Thematischer Textaufbau
 

Sprachliche Merkmale

Thematische Kategorien

Sachverhalte (Ereignisse, Vorgänge, Handlungen ...), die meist kausal erklärt werden

in Textsorten, die auf Wissenser-
weiterung zielen besonders häufig
(z. B. Lehrbuch, wissenschaft-
liche oder populärwissen-
schaftliche Texte)

zwei Teile: Explanans und Explanandum, welches das Textthema repräsentiert

Gewisse Dominanz von Konjunktionen, Adverbien und Präpositionen), die Kausalbezie-
hungen (Ursache, Grund, Bedingung, Folge) anzeigen: weil, denn, deshalb, darum; folglich, wegen …)

Erklärung:
Einteilung des Textes in ein Explanandum (= das, was erklärt werden soll) und ein Explanans (= die Erklärung bzw. das, was erklärt werden soll)

(vgl. Brinker 92018, S.69-73)

Schema zur Analyse

Man kann die Erklärung eines Sachverhaltes in folgender Art und Weise schematisch darstellen:

Beispiel:

Wegen der plötzlichen Eisglätte auf den Straßen ist es am frühen Montagmorgen zu zahlreichen Unfällen auf Deutschlands Straßen gekommen. Viele Autofahrer wurden offensichtlich von dem Kälteeinbruch überrascht und zahlreiche Autos, die in die Unfälle verwickelt waren, hatten noch keine Winterbereifung. Dazu erreichten die Streufahrzeuge wegen des morgendlichen Berufsverkehrs und der zahlreichen unfallbedingten Staus nur sehr mühsam und zum Teil sehr verspätet ihren Einsatzort. Zu der Blitzeisbildung war es gekommen, weil Regen auf den noch durch und durch gefrorenen Boden gefallen war.

Schematische Analyse:

A1 Kälteeinbruch hat am Montag zu plötzlicher Eisglätte auf den Straßen geführt.
A2 Viele Autos waren ohne Winterbereifung.
A3 Die Streufahrzeuge erreichten nur schwer und verspätet ihre Einsatzorte.
G1 Regen auf gefrorenem Boden erzeugt "Blitzeis".
-------------------------------------------------------------------------------------------
E Es gab zahlreiche Unfälle auf Deutschlands Straßen.

Der vorstehende Text ist als Nachricht verfasst und legt somit nahe, den Text als Ereignisbericht mit informativer Funktion aufzufassen. Dementsprechend wäre ihm eine deskriptive Themenentfaltung zuzuschreiben. In der Tat berichtet er über Ereignisse auf Deutschlands Straßen nach einem überraschenden Kälteeinbruch.
Betrachtet man den Text allerdings etwas genauer, wird sichtbar, dass der Text aber auch Zusammenhänge erklärt.

  • Erklärt wird vor allem, warum es zu der großen Zahl von Unfällen gekommen ist.

  • Erklärt wird aber auch, warum die Streufahrzeuge nur mühsam und zum Teil verspätet ihren Einsatzort erreichen konnten. (Dieser Erklärungszusammenhang ist im obigen Schema nicht berücksichtigt.)

Für den vorstehenden Text, der nach dem Kompatibilitätsprinzip, also der Zuordnung zu einer bestimmten Textsorte, als Zeitungsnachricht unter den Textklasse Bericht fällt, lassen sich demnach implizit explikative Strukturen nachweisen. Im vorliegenden Fall ließe sich daher trotz der Kompatibilitätsprüfung von einer dem Text zugrunde liegenden primär explikativen Textstruktur und insgesamt von einer Mischform sprechen.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

 
 

 
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