teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

Mitteilungsakte

Mitteilung im engeren Sinne


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Linguistik (Sprachwissenschaft)
RechtschreibungGrammatik / Syntax Semantik Pragmatik ▪ Überblick Sprechen als Handeln Überblick Handlungsarten Sprechen als kommunikatives Handeln Komponenten von Sprachhandlungen Sprechakte ÜberblickDidaktische und methodische Aspekte Teilakte eines Sprechaktes Notwendige Bedingungen für das Gelingen von Sprechakten Regeln für den Vollzug von Sprechakten Sprechakttypen ÜberblickKlassen von Sprechakten (Searle)  Partnerorientierte und sprecherorientierte Sprechakte (Engel) Überblick Partnerorientierte Sprechakte Überblick [ Mitteilungsakte Überblick Mitteilungen im engeren Sinne ◄ ▪ Generalisierung Einschränkung Ablehnung Kontaktsignal (Hörer)IntensivierungParaphraseKommentierungZustimmung ] Ausgleichsakte Personen festlegende Sprechakte Sprecherorientierte Sprechakte  Indirekte Sprechakte Bausteine Bausteine Kommunikation Soziolinguistik Textlinguistik Gesprächsanalyse Schreibformen Rhetorik Filmanalyse Operatoren im Fach Deutsch
 

▪ Sprechen als Handeln
  Überblick
 
Handlungsarten
 Sprechen als kommunikatives Handeln

Mitteilungen im engeren Sinne sindpartnerorientierte Sprechakte, die hauptsächlich der Information des Partners dienen.

Sie können ohne irgendwelche Voräußerungen vollzogen werden. Daher werden diese Formen der Mitteilungsakte auch als initiative Sprechakte bezeichnet.

Reaktive Sprechakte dagegen sind Sprechakte, die auf Voräußerungen erfolgen. Dazu zählen: Ablehnung, Zustimmung, Intensivierung, Generalisierung, Einschränkung, Paraphrase, Kommentierung, Kontaktsignal (Sprecher)

Beispiele:

  • Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass die gewünschte Lieferung zum Ende der 42. Kalenderwoche erfolgen wird.

  • Ich informiere Sie hiermit über die wesentlichen Fakten.

  • Zu den Bahnsteigen.

  • Eintritt 5 Euro

  • Sie wird schon rechtzeitig kommen.

Mitteilungen i. S. gehören nach der ▪ Klassifikation von Sprechakten von John S. Searle zu den Assertiven / Repräsentativen.

Mitteilungsakte mit explizit-performativen Formeln

Mitteilungsakte i. e. S. werden häufig mit ▪ explizit-performativen Formeln verwendet. Sie drücken mit diesen ▪ Illokutionsindikatoren damit den illokutionären Zweck der Äußerung direkt aus.

Mit Sätzen, die unter Verwendung solcher Formeln verwendet werden, verdeutlicht man als Sprecher ausdrücklich (explizit), welche ▪ Illokution man bei der Realisation der Sprachhandlung "vollzieht" (to perform = vollziehen). In eine explizit-performative Formel kann stets das Adverb »hiermit« zur weiteren Verdeutlichung eingefügt werden.

Beispiele:

  • Ich informiere Sie hiermit über die neuesten Regeln zur Bekämpfung der Pandemie.

  • Ich sage dir klipp und klar, dass das nicht gut ausgehen wird.

  • Ich behaupte, dass du das einfach nur abgeschrieben hast.

  • Da kann ich nur sagen: Du bist ein erbärmlicher Lügner.

Infinite Verbalkonstruktionen

Mitteilungen i. e. S. können auch in elliptisch verkürzter Form in Überschriften vorkommen, die ais infiniten Verbalkonstruktionen bestehen.

Beispiele:

  • Klimaerwärmung nicht zu stoppen

  • Abstieg in die 2. Liga besiegelt

Situationsgestützte Kleintexte ohne Verb

In Überschriften, deren Sinn in einem bestimmten situativen Umfeld festgelegt wird, findet man z. B. folgende Mitteilungen i. e. S., die auf Schildern in einem Flughafengebäude angebracht sein könnten.:

  • Toiletten

  • Rauchen verboten

  • Zu den Gates

Partikeln, die in Mitteilungen i. S. häufig verwendet werden

Viele ▪ Partikeln werden im Zusammenhang mit Mitteilungen i. S. verwendet. Dazu zählen z. B. doch, einfach, mal, einfach, schon, wohl, etwa, usw.

Dabei

  • verlangt doch, dass der jeweilige Partner der Äußerung zustimmt.

  • markiert einfach, dass einer bestimmten Sache / Verhalten / Sachverhalt im Bewusstsein, dass es dafür durchaus Alternativen gibt, der Vorzug gegeben wird.

  • unterstellt ja dem Partner, dass er weiß, worum es geht, ohne ihn im Allgemeinen darauf festzulegen, dass er das Gemeinte auch akzeptiert.

  • räumt man mit einem (betonten) schon etwas ein (konzessives schon).

  • schwächt man mit schon, das in der Regel dann unbetont bleibt, eine Äußerung über einen zukünftigen oder vermuteten Sachverhalt ab

  • markiert mit wohl, dass der/die Sprecherin* eine Vermutung äußert

Beispiele:

  • Das haben wir doch schon gehört.

  • Ich konnte einfach nicht anders.

  • Du kennst ja unseren Chef.

  • Das ist schon richtig, aber ...

  • Anna wird ihre Prüfung schon schaffen.

  • Sie hat sich wohl nichts dabei gedacht.

(vgl. Engel 31996, S.37f., 22009, S.37)

▪ Sprechen als Handeln
  Überblick
 
Handlungsarten
 Sprechen als kommunikatives Handeln
Kommunikationspsychologie
Vier-Seiten-Modell der zwischenmenschlichen Kommunikation

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 18.12.2023

 
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz
     

>