Prozessgrafiken stellen einen linearen Verlauf dar
Prozessbilder oder Prozessgrafiken sind wichtige
Gestaltungselemente beim ▪
Visualisieren
und bei der ▪
Präsentation. Es gibt für ihre konkrete Gestaltung keine festen
Regeln und im Allgemeinen auch keine standardisierten Formen.
Allerdings sollte man die grundlegenden Gestaltgesetze der visuellen
Wahrnehmung beachten, wie sie die ▪
Wahrnehmungspsychologie ermittelt hat (Figur-Grund, Nähe der
Teile, Symmetrie der Form/Anordnung, Ähnlichkeit von Farben und
Formen, Geschlossenheit der Gestalt).Während ▪
Strukturbilder oder Strukturskizzen dazu
da sind, abstrakte Begriffe, komplexe Sachverhalte und Strukturen
solcher Sachverhalte, Dinge, Ereignisse oder Handlungen grafisch
darzustellen, sollen Prozessbilder den linearen Ablauf von
Ereignissen oder Sachverhalten visualisieren.
Eine ▪
Prozessgrafik stellt kann einen linearen zeitlichen Verlauf
darstellen. Aber auch andere Verlaufsformen sind möglich, die
die Elemente eines Ganzen in einer dynamischen Beziehung zueinander
verdeutlichen sollen. Dabei kann ein Prozess, wie
Angela Jansen (1999, S.132) sagt, als "eine Struktur in
Bewegung" aufgefasst werden, deren Elemente von einer Prozessgrafik
im Nacheinander dargestellt werden. Dieses Nacheinander kann als
Darstellung des ganzen Prozesses in einem einzigen Bild, einem
Gesamtbild, erfolgen oder aber als eine
Bilderfolge
visualisiert werden.
▪
Vorgangsschema der werblichen Kommunikation
Darauf kommt es bei der Gestaltung an
Folgende Aspekte sind für die Gestaltung Prozessgrafiken
besonders wichtig (vgl.
ebd. S.134.):
-
Blicksteuerung:
Prozessdarstellung beginnt stets auf der linken Seite, wenn
möglich sogar links oben; andernfalls farblich deutlich
hervorgehobenes Signal verwenden, das den Prozessbeginn
markiert; verbindende Pfeile, sparsam
eingesetzt, betonen die Leserichtung
-
Begriffe:
Erklärende Begriffe in der Grafik positionieren; auf Harmonie
von Begriffen und Visualisierung achten
-
Logik des Prozessablaufs:
keine logischen Brüche, z. B. durch Wechsel des Handlungsstrangs
Gesamtbild oder Folge von
Bildern?
Bei der Erstellung einer
Prozessgrafik muss vor allem geklärt werden, ob der Prozess in einem
einzigen oder mit mehreren Bildern abgebildet werden soll.
-
Wenn
der Zusammenhang, die Ganzheit des Prozesses im
Vordergrund steht und der Überblick über das Ganze
erhalten bleiben soll, empfiehlt sich daher das Gesamtbild.
-
Geht es aber
mehr um Einzelaspekte, so wie z. B. bei
Gebrauchsanweisungen, dann bietet sich eine Folge von Bildern
(Bilderfolge oder Bildsequenz) an, die jeweils eine bestimmte
Handlung bei der Handhabung eines Geräts isoliert zur
Darstellung bringt. Dabei sollte beachtet werden, dass
-
durch
Betonung der sich ändernden Elemente die Prozessdynamik
betont wird
-
alle
Einzelbilder, wenn möglich, die gleiche Blickrichtung
auf den Gegenstand haben (kein Achsensprung!)
-
Zooms
oder unvermeidliche Drehungen des Gegenstandes auch
nachvollziehbar bleiben
-
keine
für das Verständnis nötigen Bilder in der Bildsequenz
ausgelassen werden.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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