So wird's gemacht: Das Schema von Mind Maps
Wer ein ▪
Mind Map
zur ▪
Visualisierung von strukturiertem Wissen gestalten will, folgt am besten den
folgenden Anregungen.
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Notieren Sie in der Mitte der Seite den
Bedeutungskern des
▪ Mind Maps
(= kürzestmögliche Problemdefinition bzw. Thema).
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Vom Bedeutungskern gehen Linen =
Äste aus. Meistens reichen 4
- 6 Hauptäste aus.
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Schreiben Sie auf die Linien die Ideen als "Schlüsselwörter"
(keine langen Sätze,
möglichst waagerecht).
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Beginnen Sie mit einem
Hauptast, z.B. in der rechten oder
linken oberen Hälfte des Blattes.
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Von den Hauptästen zweigen weitere
Linien ab.
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Auf diesen Linien notieren Sie
Details oder weitere Ideen,
die mit dem Gedanken des Hauptastes zusammenhängen.
Äste
und Nebenäste so waagrecht wie möglich
Die Beschriftung der Äste und Nebenäste sollte so waagrecht
wie möglich sein. Denn, wer das Mind Map betrachtet, soll nicht erst nach
waghalsigen Körperdrehungen lesen können, was da geschrieben steht.
So
lässt sich das
ganze Mind Map auch als Bild am leichtesten speichern
und
die einzelnen Begriffe auf den Ästen oder die kleinen bildlichen Symbole
können ihre Schlüsselfunktion für das auf dem jeweiligen
Ast "Dahinter-Liegende"
erst richtig entfalten.
Leicht kann es passieren, dass die besonders
ausgeprägte Eigenschaft zur mentalen Repräsentation (beim Speichern und
Erinnern der dargestellten Informationen) herabgesetzt wird, wenn diese
Gestaltungsprinzipien nicht konsequent umgesetzt werden.
Das ist z. B. im nachfolgenden Mind Map der Fall, das
zwar ansonsten sehr ansprechend gestaltet ist, aber allein durch die
gegenläufige Ausrichtung der Schrift wird die Lesbarkeit und die
analoge Verarbeitung des Ganzen als Bild erschwert.
Nutzt man ein Mind Map
allerdings weniger dazu, um es sich einzuprägen, fällt dieser Faktor
nicht so sehr ins Gewicht, wenngleich Veränderungen der Blickrichtungen
beim Lesen stets die Rezeption der dargerstellten begrifflichen Inhalte
eines Mind Maps unnötigerweise beeinträchtigen.
Statt sprachlicher Bezeichnungen auch Bildsymbole verwenden
Auch wenn es naheliegt, ▪
assoziative Mind Maps zur
Ideenfindung tendenziell eher mit Symbolen zu gestalten, können
Symbole in Mind Maps, die strukturiertes Wissen abbilden sollen, in
zweierlei Hinsicht hilfreich sein.
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Sie können für komplexe
Konzepte
stehen, die nicht so einfach auf einen Begriff bringen lassen.
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Ferner lassen sie sich natürlich noch besonders leicht einprägen.
Nebenäste
möglichst erst nach dem vollständigen Begriff anfügen
Es empfiehlt sich, die Nebenäste wirklich erst nach dem
Begriff anzufügen, der auf dem übergeordneten Ast steht.
Damit
berücksichtigt man die "Schlüsselfunktion" des übergeordneten Begriffs und steigert die Effizienz bei der
Verarbeitung der Informationen im Gehirn.
Dass Mind Maps, die
von Experten erstellt werden, manchmal solche Anforderungen auch nicht
vollständig erfüllen,
zeigt das von Dominic
O'Brian (2005, S.88) präsentierte Mind Map zur globalen
Erderwärmung. Auch wenn er selbst einräumt, dass "klassische Mind Maps"
"mehr Bilder" und "primär isolierte Wörter" aufwiesen und zudem noch die
verschiedenen Themenstränge mit einer anderen Farbe kennzeichneten, kann
nicht übersehen werden, dass schon allein die fehlende waagrechte
Schriftausrichtung, mehr noch aber die immer wieder in andere Richtungen
weisenden Beschriftungen des Mind Map einem einfachen Einprägen des
dargestellten Sachverhalts mächtig entgegenstehen.
Ähnliche Einwände könnten im Hinblick auf die
nachfolgende Mind Map geltend gemacht werden.
Mind Maps, die als Kunstwerke gestaltet
werden, richten sich natürlich nicht nach derartigen
Gestaltungsregeln. Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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