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Strategien gegen Schreibschwierigkeiten

Keine "Aufschieberitis" mehr

 
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"Aufschieberitis" eindämmen
Schreibstörungen und Schreibblockaden aktiv angehen

Wer immer wieder unter Schreibstörungen bis hin zu länger anhaltenden Schreibblockaden neigt, tut gut daran, sich einmal ernsthaft mit den möglichen Ursachen dafür zu befassen.

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für Schreibstörungen und eine Menge geeigneter Gegenstrategien

Es gibt viele Ursachen von Schreibblockaden (vgl. Rose (1984/2009, S. 4ff.) Daher muss man u. U. auch etwas Geduld haben, bis man eine geeignete Gegenstrategie findet.

Es gibt aber durchaus eine ganze Palette von Gegenstrategien, die man ausprobieren kann.

"Aufschieberitis" eindämmen

Heerscharen von Ratgebern befassen sich mit diesem Thema, das wissenschaftlich »Prokrastination heißt. Die Tendenz, Dinge immer wieder aufzuschieben, gibt es in allen Bereichen menschlichen Handelns und irgendwie scheint es zum Schreiben offenbar in besonderer Weise dazuzugehören. (vgl. ebd.)

Zugleich hat Prokrastination, also unangenehme Handlungen immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, auch unterschiedliche Ursachen.

Dies gilt natürlich auch für die "Aufschieberitis" beim Schreiben. Liegen keine Persönlichkeitsprobleme vor, die dazu veranlassen, dann lassen sich die Unlustgefühle beim Schreiben allerdings durchaus so kontrollieren, dass sie das Schreiben nicht blockieren.

 Auch wenn das Phänomen so normal ist, dass man es, wie Girgensohn/Sennewald (2012, S.122) meinen, "kaum noch als Schreibblockade bezeichnen kann", können sich andauernde Schreiberfahrungen dieser Art eben doch zu ernsthaften Schreibschwierigkeiten entwickeln.

  • So kann man in einen Teufelskreis mit schwerwiegenden Folgen geraten, den Neil Fiore 1991, S. 8. wie folgt beschreibt: "Wir fühlen uns überfordert und unter Druck gesetzt, wir fürchten das Versagen und bemühen uns noch mehr, langsam wächst der Verdruss, wir verlieren die Motivation und schieben unsere Aufgabe immer länger vor uns her. Der Kreislauf beginnt mit dem Gefühl der Überforderung und endet mit dem Versuch, dem Ganzen durch weitere Verzögerungstaktiken zu entfliehen. Aber eine Flucht ist nicht möglich, solange man in diesem Teufelskreis gefangen ist. Am Schluss lässt sich noch nicht einmal mehr die Freiheit genießen, ohne dass man Schuldgefühle hat. Plötzlich wird jeder Augenblick, der mit 'Spiel' oder sogar verhältnismäßig 'angenehmerer' Arbeit verbracht wird, zu einer unangenehmen Ablenkung von dem, was man eigentlich tun sollte."

Das Arbeits- und Zeitmanagement optimieren

Zunächst einmal kann man der "Aufschieberitis" mit einem realistischen Arbeits- und Zeitmanagement zu Leibe rücken, mit dem sich kleinere und größere Schreibprojekte realisieren lassen.

  • Dazu muss der gesamte Schreibprozess mit seinen drei Phasen Planen, Formulieren und Überarbeiten in dem zur Bewältigung der Schreibaufgabe zur Verfügung stehenden Zeitfenster zeitlich so eingeteilt werden, dass für jede Phase hinreichend Zeit bleibt, um die entsprechenden Aufgaben zu erledigen.

  • Dafür kann man Milestones setzen, Zeitpunkte also, an denen bestimmte Aufgaben erledigt sein müssen, um die nachfolgenden noch ohne Zeitdruck bewältigen zu können.

Und doch kommt es immer wieder, insbesondere bei größeren Schreibprojekten wie Facharbeiten (→GFS) immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Zeit- und Arbeitsplanung. Hier kann u. U. das Führen eines Tagebuchs des Aufschiebens weiterhelfen.

Auch tiefer liegende (psychische) Probleme können dahinter stecken

Für wen das Aufschieben allerdings zu einem dauerhaften persönlichen Problem geworden ist, kann dem mit Techniken des Arbeits- und Zeitmanagements im Allgemeinen nur wenig entgegensetzen.
Hier sind Einstellungen der Persönlichkeit des einzelnen zu beachten, die ihn zu einem Verzögerungstaktiker machen.
Grundlegend dafür ist die Erkenntnis, dass solchen Aufschiebetechnikern nicht mit weisen Ratschlägen wie "... Außer man tut es!", "Du schiebst doch alles nur auf, weil du einfach zu faul bist", "Das Leben ist eben hart.", "Schreiben muss doch keinen Spaß machen!" geholfen ist.

Denn die Ursachen für das dauernde Aufschieben von Aktivitäten und Aufgaben auch beim Schreiben, mit denen viele zu kämpfen haben, können in einer Vielzahl tiefer liegender Probleme zu suchen sein (z. B. schwaches Selbstwertgefühl, Perfektionismus, Angst vor Misserfolg oder sogar auch vor Erfolg, Unentschlossenheit ...). (vgl. Fiore 1991, S.53)

» Fragebogen zur Selbsterkundung

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 11.01.2024

   
 

 
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