Es gibt viele
Ursachen
von Schreibblockade (vgl.
Rose (1984/2009,
S. 4ff.) Daher muss man u. U. auch etwas Geduld haben, bis man eine
geeignete Gegenstrategie findet.
Es gibt aber durchaus eine ganze Palette von Gegenstrategien, die
man ausprobieren kann.
Gerade in der Schule ist bei der Themenauswahl von Schülerinnen und
Schülern häufig zu beobachten, dass sie zu den Themen greifen, die sie
emotional am ehesten oder auch direkt ansprechen.
So kommt es vor, dass
ein Schreiber gerade deshalb das Thema "Cybermobbing" im Rahmen einer
Schreibaufgabe zur Erörterung auswählt, weil er selbst betroffen war oder ist oder sich
in seinem sozialen Umfeld so etwas ereignet hat.
In einem solchen Fall
kann man davon ausgehen, dass die emotionale Beteiligung des Schreibers
beim Schreiben außerordentlich hoch ist.
Ein solches hohes Involvement
verführt dabei häufig zur Annahme, dass man daher besonders viel über
das Thema weiß und dies auch entsprechend schreibend entwickeln kann.
Aber häufig ist dies ein Trugschluss. Wer in ein derartiges Geschehen
emotional stark involviert ist, kann wegen unbewusster emotionaler
Vorgänge, die sich dabei in ihm abspielen, bald vor größeren
Schreibproblemen stehen. Die entstehende psychische Dynamik kann damit
auch eine Schreibblockade auslösen.
Also: auch wenn es natürlich richtig
ist, "Themen zu wählen, für die man 'brennt'" (Girgensohn/Sennewald
(2012, S.122), um die Schreibmotivation hochzuhalten, kann einen
eine zu große emotionale Beteiligung eben auch so fortreißen, dass man
den Überblick verliert.
In einem solchen Fall kann es u. U. helfen, sich
schreibend damit auseinanderzusetzen, warum es einem gerade jetzt schwer
fällt, darüber zu schreiben. (vgl.
ebd.)