Clustering ist eine
kreative
Arbeitstechnik, die auf einem gelenkten, aber nicht-linearen
assoziativen
Verfahren basiert. Im Gegensatz zu freiem Assoziieren wird als
Ausgangspunkt der Gedanken- und Gefühlsbewegung ein bestimmter Begriff
oder die begriffliche Fassung eines Gefühls gewählt, um damit vernetzte
Gedanken und Gefühle aus dem Gedächtnis aufzurufen und wieder bewusst zu
machen.
Cluster (engl. Cluster = Büschel,
Gruppe, Anhäufung) sind also Informationen, Vorstellungen und Gefühle, die miteinander
vernetzt sind.
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Über die Aktualisierung von Vorwissen und Gefühlen zu neuen Ideen
Clustering ist eine gängige kreative Methode zur Ideenfindung und
lässt sich ohne längere Vorarbeiten durchführen. Wo es darum geht, über
die Aktualisierung von Vorwissen neue Verknüpfungen von Gedanken und neue
Ideen zu entwickeln, da ist Clustern angesagt.
Voraussetzungen
Voraussetzungen für
erfolgreiches und Freude bereitendes "Clustern" sind allerdings
in der Regel ein bisschen Training und die Fähigkeit und Bereitschaft,
sich auf den erforderlichen kreativen Prozess einzustimmen. Sonst erstarrt
das kreative Potential der Technik schnell zu einer Schreibübung, die
mehr von Logik und Analyse, dem scharfsinnigen Geist also, geprägt ist,
als von freiem kreativen Spiel. Da man sich am Anfang erfahrungsgemäß
schwer tut, frei und unzensiert zu assoziieren, können ▪
vorbereitende
Übungen den Zugang zu dieser kreativen Technik erleichtern (vgl.
Schuster
1995, S.55f.)
Clustering in der Schule
In der Schule kann Clustering in zahlreichen Unterrichtssituationen- einzeln oder in der
▪ Gruppe -
durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es auch eine vorzügliche Methode,
um Probleme und Sachverhalte, die auf Vorwissen beruhen und Lösungsansätze
verlangen, selbständig anzugehen.
Zwei Beispiele:
-
Im Unterricht kann die Technik z. B. besonders gut
zum Einstieg in ein Thema genutzt werden. Dies gilt natürlich
ebenso für Arbeitsgruppen oder Teams in anderen sozialen Zusammenhängen. Im Fall
der Schule können damit das
meist doch schon beachtliche Vorwissen oder die durch Umwelt und Medien vorgeprägten Erfahrungen der Schüler in den Lernprozess eingebracht
werden. Dies entspricht auch
▪
lerntheoretischen Überlegungen, die die eigene konstruktive Leistung
des lernenden Subjekts beim Lernen betonten (Konstruktivismus).
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Clustering
kann im Deutschunterricht im Zusammenhang mit der
▪
Problem-
und Sacherörterung und ähnlichen Schreibformen durchgeführt werden. Gerade der Arbeitsschritt der
▪
Stoffsammlung
ist dafür ein ausgezeichnetes Anwendungsgebiet.
Gert
Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.01.2024
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