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Analyse von
Alltagsargumentationen
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Freie Argumentationsskizze
Elemente einer Argumentation erfassen und skizzieren
Eine ▪ besondere Schreibaufgabe zur
Visualisierung von Texten ist die Erstellung einer ▪
Argumentationsskizze.
Schreibaufgaben, die dazu gestellt werden, sollten
bestimmte
Voraussetzungen erfüllen.
Die Visualisierung
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kann sich dabei an explizit geäußerten sprachlichen
Argumentationssignalen orientieren (z. B.
Verknüpfungswörter oder
Konjunktionen,
oder expliziten Äußerungen, welche die Argumentation beschreiben. z.
B. das Hauptargument dafür lautet, begründen kann man das damit,
am Ende kommt man zum Schluss, ...
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soll den argumentativen Zusammenhang der gemachten Äußerungen erfassen
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soll die Argumentation, soweit möglich, hierarchisch strukturiert
darstellen
Welche graphischen und typographischen Elemente bei der Visualisierung zum
Einsatz kommen, bleibt dem jeweiligen Schreiber / Gestalter selbst
überlassen. Allerdings kann man sich dabei auf bestimmte allgemein übliche
Elemente (Pfeile, Kästchen, "Wolken" etc. ) stützen. Wichtigstes Kriterium
für eine gelungene Argumentationsskizze ist, dass es gelingt den funktionalen
Bezug von Aussagen im Rahmen einer Argumentationen sichtbar zu machen.
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Die freie Argumentationsskizze
eignet sich häufig nicht zur Darstellung komplexer
Argumentationen in ▪ Alltagsargumentationen, zumal manche Argumente ausführlicher als in ein zwei
griffigen Stichwörtern zusammengefasst werden müssen.
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Auf der anderen Seite
ist es auch nicht unbedingt so, dass sämtliche Aussagen einer Argumentation
damit quasi "lückenlos" erfasst werden. So ist es also bei einer
Argumentationsskizze ohne weiteres zulässig, dass einzelne Aussagen bzw.
Argumentationen sich aus verschiedenen Gründen nicht in das
Konzept einer Gesamtargumentation fügen lassen.
Muster einer idealtypischen Argumentationsskizze
Das nachfolgende Schaubild zeigt, quasi als "Hülse", was gemeint
ist, wenn von der Abbildung des funktionalen Bezugs von Aussagen in
einer Argumentation die Rede ist. Selbstverständlich kann dies bei
handschriftlichen Gestaltungen auch andere Formen annehmen.
Den Textbezug der Argumentationsskizze festhalten
Da sich Argumentationsskizzen in der Regel nicht auf ganze Texte
beziehen, sollte man genau festhalten, auf welchen Text bzw. welche
Textstelle sich die Skizze bezieht.
Dazu sollte man stets die gängigen Angaben zu dem
Autor/Sprecher der analysierten Argumentation enthalten, damit die Skizze
auch in einer späteren Phase der Textarbeit oder als vom Text isolierte
Darstellung dem entsprechenden Text bzw. der
entsprechenden Textstelle zugeordnet werden kann.
Solche Angaben sind:
Die weitere Gestaltung der Argumentationsskizze ist vergleichsweise frei.
Beispiel
Das nachfolgende Beispiel bezieht sich auf den Text
"Man muss es offen ansprechen."
- Mundgeruch ist noch immer ein Tabuthema - proDente-Interview mit
Dr. Peter Jören (2004) im
Projekt Zahngesundheit.
Folgende Gestaltungsprinzipien wurden z. B. in der obigen
Argumentationsskizze berücksichtigt.
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Die Argumentation
wird - soweit möglich -
in gegliederter Form dargestellt.
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Die in dem Text identifizierten Thesen/Behauptungen stellen die
erste Gliederungsebene dar.
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Argumente, stehen auf der zweiten Gliederungsebene und sind
dementsprechend eingerückt.
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Beweise/unmittelbare Stützungen des Argumentes stehen auf der dritten
Gliederungsebene und sind noch eine weitere Position eingerückt.
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Beispiele stehen auf der vierten Gliederungsebene und werden noch
einmal eingerückt.
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Schlussfolgerungen/Thesen stehen dann wieder auf der ersten
Gliederungsebene.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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