▪ Mind
Map zur Visualisierung von Wissen
▪ Überblick
▪
Mind Mapping-Konzepte
▪
Allgemeine Gestaltungsmerkmale
▪ Arbeitsschritte
▪
Anleitung: So gestaltet man ein
Mind Map
▪
Mind Mapping in der Schule
Schreibaufgaben zur Textvisualisierung verlangen eine Reihe von
Kompetenzen
Schreibaufgaben zur Visualisierung
von Texten können mit bestimmten ▪
Vorgaben zur Gestaltung der
Visualisierung ausgestattet sein.
Eine dieser Vorgaben, die auf die
▪
Darstellungsmethode zielt, ist die Aufforderung, einen Text als
▪ Mind Map zu
visualisieren.
-
Diese
Schreibaufgabe kann eine
Form der diskontinuierlichen Sekundärtextgestaltungen bei
der Textwiedergabe zu bewältigen sein. Sie kann aber auch als
eine erweiterte Textwiedergabe eine Zusatzaufgabe enthalten.
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Darüber hinaus
gibt es natürlich noch eine Reihe über die Textwiedergabe
hinausgehenden Möglichkeiten im Zusammenhang mit komplexer
angelegten Schreibaufgaben, wie dies z. B. bei der um konkrete
Vorgaben erweiterte ▪
Schreibaufgabe zum Roman "Der
Vorleser" von
Bernhard
Schlink der Fall ist. Hier werden bestimmte Aspekte
konkretisiert, die bei der Visualisierung berücksichtigt werden
müssen:
Erarbeiten Sie den Inhalt und ausgewählte ▪
Erzählstrukturen des
1. Kapitels und ▪
visualisieren Sie diese in Form eines Mind Maps.
Berücksichtigen Sie dabei, die äußere und innere Handlung, die
erzählte Zeit
und die
Raumgestaltung des Textes mit ihren Ortsangaben.
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Die Bewältigung der Schreib- bzw. Gestaltungsaufgabe verlangt dabei
verschiedene
Kompetenzen
und berührt mehrere Kompetenzbereiche. Neben den bei
Visualisierungsaufgaben von Texten ganz allgemein geförderten
Kompetenzen wie z. B. Lese-, Sprach- und Methodenkompetenz zählen
auch der Erwerb einer allgemeinen Text- und
▪ Bildkompetenz dazu.
Die komplexe Schreib- bzw. Gestaltungsaufgabe
Auch bei der Erstellung eines ▪
Strukturbildes zu einem Text in Form eines Mind Maps ist man gut
beraten, wenn man den Schreib- bzw. Gestaltungsprozess in mehrere
Einzelschritte zerlegt.
Das bewahrt einen vor allem davor, die grafische Gestaltung des
Mind Maps immer wieder anpassen zu müssen, wenn sich im ▪
Schreib- bzw.
Gestaltungsprozess neue Gesichtspunkte ergeben.
Das allgemeine
▪ Schreibprozessmodell
(Hayes/Flower 1980) kann auch für die Schreibaufgabe
"Visualisieren Sie den Text in Form eines Mínd Maps" zur
Veranschaulichung der Teilprozesse verwendet werden.
-
Planen
Beim Planen bzw. Vorbereiten wird das aus dem Text gewonnene
Wissen zusammengetragen und in einer geeigneten Weise strukturiert (z.
B. nach Ober- und Unterbegriffen).
-
Formulieren
Beim Formulieren,
Verschriften und Gestalten wird das strukturierte Wissen in
eine knappe, schriftsprachliche Form gebracht, so dass es im
Schema eines Mind Maps mit den gängigen ▪
allgemeinen
Gestaltungsmerkmalen dargestellt werden kann. (in der Regel
werden dabei keine Sätze verwendet)
Mind Map-Konzept: Visualisierung von strukturiertem Wissen
Bei
Mind Maps kann man leicht etwas durcheinanderbringen, weil es
wenigstens zwei verschiedene ▪
Mind Mapping-Konzepte
gibt.
In nebenstehender Abbildung sind die wesentlichen Merkmale
von Mind Maps für beide Konzepte in Form einer ▪
Concept Map
dargestellt.
In Schule und Unterricht spielen beide Mind Map-Konzepte eine
Rolle: Mal nutzt man das Mind Mapping als ▪
kreative
Arbeitstechnik mal zur ▪
strukturierten Visualisierung von Wissen
bzw.
zur Visualisierung von strukturiertem Wissen (Faktenwissen,
Anwendungswissen,
Handlungswissen
und Wissen über einen Text)..
Die Erarbeitung und Strukturierung
des Wissens über einen Text als Voraussetzung
Bei der
Visualisierung von Texten in Form von Mind Maps, der
Visualisierung von (Text-)Wissen also, ist die hierarchische
Strukturierung (Gliederung) des Inhalts, der Aussagen oder
Argumente die grundlegende Leistung, die nach der Erfassung des
Textes vor und während der Gestaltung des Mind Maps erbracht
werden muss (vgl.
Arbeitsschritte).
Zu dieser strukturierten Visualisierung von Wissen gehört
natürlich auch das "Textwissen", das bei der inhaltlichen
Erfassung und Erschließung von ▪
kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten
entsteht. So können also mit Mind Maps auch Texte
zusammengefasst werden. Solche Mind Maps gehören zu den ▪
diskontinuierlichen Sekundärtextgestaltungen bei der
Textwiedergabe.
Die begrifflich-kategoriale
und logische Strukturierung nach Ober- und Unterbegriffen und ihre
ansprechende, anschauliche und den allgemeinen ▪
Gestaltungsprinzipien
entsprechende Mind Map-Form macht ein solche Mind Map zu einem ▪
Strukturbild. Dabei wiegt die kognitive Kompetenz beim
Strukturieren gewöhnlich mehr als die ästhetisch-funktionale
Gestaltungskompetenz bei der Umsetzung.
Beim ▪ Mind Mapping zur Visualisierung von
Wissen stehen dabei im Umgang mit literarischen und pragmatischen
Texten Fähigkeiten wie das Erfassen von Inhalt, Aufbau und anderen
Merkmalen ( wie z. B. Erzählstrukturen in einem epischen Text) und/oder die
Erfassung des Funktionszusammenhangs von Inhalt, Sprache und Aussage im
Mittelpunkt.
Das Mind Map soll am Ende das erarbeitete Textverständnis,
das strukturierte Wissen über einen Text mit dem geforderten ▪
Schema dokumentieren und
kommunizierbar machen. Das Ergebnis ist ein ▪
Strukturbild des Textes in
Form eines Mind Maps.
So gehen Sie am besten vor
- Erfassen Sie den Inhalt und Aufbau des Textes möglichst genau.
Greifen Sie dazu auf eine oder mehrere der folgenden Möglichkeiten
zurück:
-
Listen Sie die
wichtigsten Textbegriffe auf und ordnen Sie diese nach Oberbegriffen
und untergeordneten Begriffen/Konzepten.
Sie können dabei auf die Vorarbeiten bei der
▪
Kernbegriffs-Methode
oder ihrer ▪ Gliederung des Textes
in Sinnabschnitte zurückgreifen. "Verdichten" Sie dabei die
begrifflichen Konzepte
so, dass ihr Inhalt möglichst in einem oder zwei Worten ausgedrückt
wird. Sätze oder satzartige Formulierungen sollten Sie nämlich bei
der grafischen Umsetzung in das Mind Map tunlichst vermeiden.
-
Beginnen Sie den
grafischen Umsetzungsprozess ihres strukturierten Textverständnisses
in ein Mind Map damit, dass Sie sich noch einmal die wichtigsten
▪
Gestaltungsprinzipien für
▪
Mind Maps zur Visualisierung von Wissen
(also auch Wissen über einen Text!) vor Augen führen.
-
Erstellen Sie dann
einen ersten Entwurf eines Mind Maps, indem Sie die erarbeitete
hierarchische Struktur der Begriffe auf den jeweiligen
Verzweigungsebenen abbilden.
-
Überprüfen Sie diesen
Entwurf und überlegen Sie, ob er das von Ihnen erarbeitete
Textverständnis angemessen abbildet.
-
Nehmen Sie gegebenenfalls
Korrekturen vor oder ergänzen Sie noch fehlende Gesichtspunkte.
-
Achten Sie bei der Gestaltung auch darauf, dass Sie den Ästen,
Zweigen und weiteren Verästelungen hinreichend Raum lassen müssen.
-
Überarbeiten Sie Ihren Entwurf, bis er den gestellten
Anforderungen entspricht.
-
Gestalten Sie die
Endfassung Ihres Mind Maps, indem Sie z. B.
-
für eine ausgewogene
Raumaufteilung sorgen,
-
Äste und Verzweigungen farblich markieren,
-
gleichartige oder bewusst anders gestaltete
Umrandungen von
Begriffen/Konzepten vornehmen und
-
- sofern
möglich - auch allgemein
verständliche Symbole an Stelle von sprachlichen Begriffen
verwenden.
-
Versehen Sie am
Ende Ihr Mind Map mit einer Überschrift, die Sie am besten, mit
etwas Abstand, oberhalb des Mind Maps anbringen.
Achten Sie
insgesamt auf eine saubere, anschauliche und übersichtliche
Gestaltung.
-
Geben Sie dann
unter dem Mind Map, mit etwas Abstand, am besten rechtsbündig, das
Erstellungsdatum an und nennen Sie den Text bzw.
Textabschnitt, auf den sich das Mind Map bezieht, mit den
entsprechenden bibliografischen Angaben wie Sie sie vom
Zitieren kennen ( z. B.
Erscheinungsort, Erscheinungsdatum, ggf. Verlag und - nicht zu
vergessen die Seitenangabe, wenn es sich um einen bestimmten
Textabschnitt handelt.)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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