Den Gedankengang
eines Textes herauszuarbeiten, ist eine schwierige Sache. Das
liegt vor allem auch daran, dass sich ▪
Alltagsargumentationen aus ganz "normalen" ▪
Zeitungstexten ( z. B.
Kommentare,
Leserbriefe,
Glossen usw.)
oder entsprechende Texte aus dem Internet ▪
nicht so
einfach analysieren lassen.
Das liegt unter
anderem daran, dass, solche Texte z. B.
Alles das hat zur
Folge, dass die Art und Weise, wie die Aussagen argumentativ
zusammenhängen ▪
(Begründungszusammenhang) oft nur mühsam erschlossen werden
kann.
Wie schwierig es
ist, den Gedankengang eines Textes herauszuarbeiten und damit
argumentative Strukturen zu beschreiben, hängt natürlich immer
von dem konkreten Text ab, mit dem man es zu tun hat.
Wenn er sich z.
B. durch sämtliche oben genannten Aspekte, die zu Problemen bei
der Analyse führen können, auszeichnet, ist u. U. die
Verständlichkeit eines solchen Textes deutlich schwieriger.
Andernfalls, je
weniger dieser Punkte eine Rolle spielt, je
▪
einfacher, je ▪
gegliederter, je ▪
kürzer und prägnanter formuliert ein Text daherkommt, desto
leichter fällt einem die Bewältigung der Aufgabe.
In der Schule
sollten, insbesondere bei
Leistungsaufgaben (Klassenarbeiten, Klausuren), also
sorgfältig ausgewählte Texte ausgewählt werden, welche
Schülerinnen und Schüler nicht überfordern. Zudem darf man nicht
erwarten, dass Texte dieser Art quasi lückenlos mit ihren
argumentativen Strukturen erfasst und beschrieben werden können.
Trotzdem ist es
wichtig, über Strategien bei der Textarbeit zu verfügen, mit
denen man ggf. auch mit Texten umgehen kann, deren Argumente oft
nicht ohne weiteres als Argumente erkannt werden können.
Dazu gehört auch
der reflektierte Umgang mit
Formulierungen, mit denen man einen Text und seinen Aufbau
beschreiben kann. Solche Formulierungen sind also bei der
strukturierten Textwiedergabe oft unumgänglich und zulässig und
können auch dazu führen, dass längere Textpassagen auch
einmal mit ihnen und der indirekten Wiedergabe des
Gedankenganges formuliert werden.
Ausschließlich
sollte dies jedoch nicht sein. Denn trotz der oben genannten
Einschränkungen hinsichtlich der Verständlichkeit von
Alltagsargumentationen lassen sich, insbesondere bei gut
ausgewählten Texten mit geeigneten Arbeitstechniken wie der
Frage-, der Strukturwort- oder Sprechaktmethode z. B. zumindest
in bestimmten Textteilen Ergebnisse herausarbeiten, die sich
auch mit einfachen ▪
Schemata
für gängige ▪
Formen der Argumentation (z. B. ▪
einfache
und ▪
erweiterte Argumentation) oder anderen ▪
formallogischen Modellen der Argumentation analysieren und
ggf. beschreiben lassen
Denn: "Wer
reflektiert argumentieren und fremde Argumente durchschauen
will, muss zunächst lernen, Argumente und ihre Bestandteile zu
erkennen." (Bayer
1999, S.94)