Wie sich die
Verständlichkeitsstrategie »sprachliche
Einfachheit« auswirkt, hat man in verschiedenen empirischen
Untersuchungen festgestellt:
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Kurze, geläufige und konkrete Wörter erleichtern die Verständlichkeit ;
aber: zu große Anhäufung macht Texte langweilig
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Konkret/anschauliche Wörter werden besser behalten als abstrakte
Wörter;
Ursache: zweifache Kodierung (bildhaft und verbal)
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Konkrete Texte werden besser behalten, erleichtern die
satzübergreifende Verständnis und führen zu präziseren
Schlussfolgerungen;
(bei kurzen Texten nachgewiesen)
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Konkrete/anschauliche Texte können besser reproduziert werden,
unabhängig davon, ob ein Text eher oberflächlich oder gründlicher
verarbeitet werden soll.
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Bei allen Textlängen zwischen 25 und 265 Wörtern ist die Konkretheit
wichtiger für das Textverständnis als die Interessantheit oder
Vertrautheit eines Textes.
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Konkrete Informationen werden auch nach längerer Zeit noch besser
erinnert als abstrakte.
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Verschachtelte Sätze, eingebettete
Relativsätze,
Nominalisierungen
und überlange Sätze erschweren das Verständnis.
Grundsätzlich gilt in Bezug auf den Faktor Anschaulichkeit aber auch,
dass eingefügte Bilder, Abbildungen oder Grafiken ebenso
die Verständlichkeit erleichtern wie konkrete Wörter. Voraussetzung: Bild
und Text ergänzen sich.
(vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.183)
Im
Hamburger
Verständlichkeitsansatzes wird das Prinzip der sprachlichen
Einfachheit in der Opposition Einfachheit
vs. Kompliziertheit dargestellt. (vgl.
von
Thun 1981, S.143)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023