▪ Teamarbeit
▪
Rollen im
Team
▪
Rollentypen
(Eunson 1990)
▪
Aufgabenrollen
▪
Sozio-emotionale
Rollen
▪
Zerstörerische
Rollen
▪
Teammanagementkreis
(Magerison/McCann)
▪
Funktionsrollen
im Überblick
Die Lehre von der inneren Pluralität des
Menschen gehört für
Friedemann
Schulz von Thun zu den wichtigsten Grundlagen und Grundannahmen (
"sechs Lehren") seiner
▪ Modellvorstellung vom "inneren Team".
Sie basiert auf der Annahme, dass es im Inneren des Menschen kein
einheitliches Ich oder Selbst gibt. Menschen stellen stattdessen in
gewissem Sinne "multiple Persönlichkeiten" dar, die sich aus verschiedenen
Anteilen zusammensetzen. (vgl.
Schulz v. Thun 1998,
S.52)
Das Konstrukt von der inneren
Pluralität des Menschen beruht dabei auf der Parallelitätsthese, dem
Gedanken, dass es in uns viele gibt, die "mit Sitz und Stimme
vorhanden sind." Dabei arbeiten diese Instanzen oder Elemente mit-,
gegen- und durcheinander wie normale Teams. (vgl.
Schulz v. Thun 1998, S.18)
Die übergeordnete Aufgabenrolle im Team:
Das Oberhaupt
Auch
in einem inneren Team lassen sich die von
Baden Eunson
(1990)
▪
Rollentypen
wiederfinden, auf dessen Unterscheidung hier zunächst verwiesen
werden soll.
Zu den sogenannten ▪
Aufgabenrollen, die von einem oder mehreren
Teammitgliedern gespielt werden und die dafür sorgen sollen,
dass die die Arbeit im Team wirklich geleistet wird, könnte auch das
von Schulz von Thun in seinem Modell des inneren Teams dargestellte
Rolle des Oberhaupts gehören.
Dieses Oberhaupt versteht er als eine Art "Chef" des inneren
Teams, das angesichts der ▪ inneren
Pluralität des Menschen das Ganze Team quasi dadurch
zusammenhält, dass es dieses führt und damit auch für die Einheit
der Person sorgt.
Im
▪
Teammanagementkreis
(Magerison/McCann) übernähme
das Oberhaupt wohl vor allem die ▪
Funktionsrolle
eines ▪
Entscheiders (Truster.Organizer), der für
die Umsetzung von Ideen und Plänen
sorgt, Termine und Ziele organisiert, Krisen managt,
Hierarchien und klare Strukturen schätzt und zu einem eher
unpersönlichem Umgang mit anderen tendiert. (vgl.
Haug
1998, S. 59-62)
Das Oberhaupt des inneren Teams erfüllt ähnliche Aufgaben und ist
zuständig für Selbstkontrolle und für die Durchführung und
Moderation innerer Teambesprechungen. Es sorgt außerdem für die
Integration sämtlicher Teammitglieder, managt Konflikte, übernimmt
die Personal- und Teamentwicklung, wählt Personal aus und setzt die
Teammitglieder ein.
Andere typische Teammitglieder
Neben dem Oberhaupt wirken im inneren Team jede Menge anderer
Teammitglieder in wechselnder Zusammensetzung mit. Sie lassen sich
über das von Schulz von Thun Dargestellte auch mit den aus der
Teamarbeitsforschung
geläufigen ▪
Aufgabenrollen,
▪
sozio-emotionalen
Rollen und ▪
zerstörerischen
Rollen oder als ▪
Funktionsrollen beschreiben.
Schulz von Thun beschränkt sich bei seiner Darstellung neben dem
Oberhaut auf sieben verschiedene typische Mitglieder des
inneren Teams und zählt dazu:
-
Stammspieler, die eigentlich
immer dann zur Stelle sind, wenn es um die Außenwirkung eines
Menschen geht. Sie können in der Lebensgeschichte eines Menschen
besondere Erfolge vorweisen und sitzen deshalb eigentlich immer
in der vorderstem Reihe.
-
Außenseiter agieren dagegen
lieber im Verborgenen und halten sich bedeckt und halten sich
gerne an Maximen wie "Eigentlich bin auch ja auch so, aber das
sollte ich in dieser Situation nicht zeigen!“ oder "So bin ich
jedenfalls nicht!“, wenn es darum geht sich abzugrenzen.
-
Feindliche Antagonisten
haben Konflikte miteinander und vertreten gegensätzliche
Standpunkte.
Redensartlich sprechen wir in diesem Zusammenhang davon,
dass einem zwei Seelen in der Brust schlagen. Sie geht auf eine
Äußerung von Faust in Johann Wolfgang von Goethes gleichnamigem
Drama zurück ("Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust") und
wird vor allem dann zitiert, wenn man "vor einer schwierigen
Entscheidung steht, (...) hin- und hergerissen ist und
(...) sich nicht entschließen kann, eine von zwei
akzeptabel erscheinenden, aber nicht sehr gegensätzlichen
Möglichkeiten zu wählen." (Duden
- Das große Buch der Zitate und Redewendungen 2002, S.826)
-
Spätmelder melden sich, wie der
Name sagt, erst später zu Wort, nachdem das Team schon "getagt"
hat. Auch wenn es Stunden oder Tage später ist, melden sie sich
aber oft besonders, vielleicht auch gerade deshalb sehr heftig
zu Wort.
-
Die Stimme des
bzw. des leise Zaghaften
hingegen lässt sich gewöhnlich nur dann hören, wenn man
"runterkommt", aus den Alltagsroutinen mit seinen Umtrieben
aussteigt und auch mal die alltäglichen Geräuschkulissen
zeitweilig ausblenden kann.
-
Der
Bewacher oder Wächter ist
der Verhinderer schlechtin. Er arbeitet vor allem daran, dass
keine andere Stimme zu Wort kommt und handelt dabei nach dem
Verbotsmotto "Das darf nicht herauskommen und darf deshalb auch
nicht gesagt werden." oder "So darf man auf keinen Fall sein."
Damit verursacht der oft schwere innere Teamkonflikte und macht
es dem
Oberhaupt schwer, das innere Team zusammenzuhalten.
-
Widersacher haben eigentlich nur
im Sinn, uns Probleme zu bereiten. Sie tun alles, um uns einfach
zu überrumpeln, setzen uns herab, machen uns, wo es nur geht,
zur Schnecke und machen es dem Oberhaupt so richtig schwer, weil
sie es stets auf dessen besonders empfindlichen Punkte abgesehen
haben. Dabei werden sprachliche und körpersprachliche Mittel
eingesetzt. Trotzdem kann hinter den Aktionen des Widersachers
auch etwas Wichtiges sichtbar werden, können sie eine gute
Absicht verfolgen, der man auf den Grund gehen sollte. Unter
diesem Blickwinkel spielt er eben die Rolle eines useful
skunks, auch wenn er auf den ersten Blick eine ▪
zerstörerische
Rolle
(Eunson) zu spielen scheint.
(vgl. https://www.inneres-team.de/frau-en-detail)
▪ Teamarbeit
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Rollen im
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Rollentypen
(Eunson 1990)
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Sozio-emotionale
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Zerstörerische
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Teammanagementkreis
(Magerison/McCann)
▪
Funktionsrollen
im Überblick
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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