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Erziehungsvertrag oder Benimmunterricht

Arbeitsanregungen und Lösungsvorschläge

 
 
 
  1. Gehen Sie die Textabschnitte 4-7 durch und bestimmten Sie den Modus der finiten Verbform.

    (4) "Erziehung ist (Indikativ) und bleibt (Indikativ) eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", erklärt (Indikativ) die nordrhein-westfälische Schulministerin Ute Schäfer. Gefragt seien (Konjunktiv I) in erster Linie die Eltern. Die Schule könne (Konjunktiv I) und solle (Konjunktiv I) sie dabei unterstützen. Dabei trügen (Konjunktiv II als Ersatzform, heute wohl eher Konditional: würden tragen) beide gemeinsam als Partner die Verantwortung. "Die Eltern dürfen (Indikativ) ihre Verantwortung nicht einfach abgeben". Zugleich habe (Konjunktiv I) aber auch die Schule einen Erziehungsauftrag. Wichtig sei (Konjunktiv I), dass Eltern und Lehrer Vorbilder seien (Konjunktiv I). Je nach Alter trügen (Konjunktiv II als Ersatzform, heute wohl eher Konditional: würden tragen) auch die Schüler selbst Mitverantwortung an ihrer Bildung und Entwicklung.
    (5) In Nordrhein-Westfalen habe man gute Erfahrungen mit Erziehungsverträgen gemacht (Konjunktiv I), erklärt (Indikativ) Ministerin Schäfer. Darin legen (Indikativ) Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam verbindliche Regeln für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule fest.
    (6) Der Grundschullehrer Müller stellt jedoch fest (Indikativ), dass man viele Eltern, die man mit Erziehungsverträgen erreichen wolle (Konjunktiv I), nicht in die Schule bekomme (Konjunktiv I). Der Dialog mit vielen Eltern sei schwieriger geworden (Konjunktiv I). Neben den Erziehungsverträgen gebe (Konjunktiv I) es Schul- und Klassenregeln, die das Verhalten der Schüler festlegten (Konjunktiv II als Ersatzform) Zudem versuche (Konjunktiv I) man mit dem Bündnis für Erziehung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Ich kann (Indikativ) mir aber beim besten Willen keine Aktivitäten vorstellen, die darüber hinaus gehen.(Indikativ)"
    (7) Im Schulalltag sieht (Indikativ) Müller viele Bemühungen, den Schwächen der Erziehung im Elternhaus gegenzusteuern. Das könne (Konjunktiv I) aber angesichts der oft großen Schülerzahl pro Klasse und der knappen Unterrichtszeit nur in Ansätzen geschehen. Das Thema Benimmunterricht empfindet (Indikativ) er als "Lachnummer im Sommerloch." Hier werde alter Wein in neuen Schläuchen verkauft (Konjunktiv I). Kols-Teichmann von der Landeselternschaft kann (Indikativ) sich für dieses Konzept ebenfalls nicht begeistern. "Korrektes Verhalten sollte (Konjunktiv II) nicht nur Thema einer Unterrichtseinheit sein, sondern im gesamten Schulalltag integriert und vorgelebt werden."

  2. Welche verschiedenen Formen der Redewiedergabe werden in den Abschnitten 4-7 verwendet? Aus welchem Grund?

    In diesen Textabschnitten wird die direkte und die indirekte Redewiedergabe verwendet.
    Grund dafür dürfte das Streben nach stilistischer Abwechslung sein und das Bemühen den Authentizitätsanspruch der Äußerungen in Form der direkten Redewiedergabe zu erhöhen.

  3. Zu Beginn des zweiten Abschnitts findet sich der Satz: "Wenn Jugendliche perfekt wären, brauchte man sie nicht zu erziehen", meint Barbara Kols-Teichmann [...]. Aus welchem Grund hat der Verfasser des Textes Anführungszeichen gesetzt?

    Ohne völlige Klarheit über die Motive erlangen zu können, lässt sich vermuten, dass der Verfasser die so im Konjunktiv II gemachte Äußerung von Kols-Teichmann eindeutig als eben so gesagt ausweisen will.
    Würde man die Anführungszeichen weglassen, würde man damit allerdings ebenso klar zum Ausdruck bringen, dass es sich um indirekte Redewiedergabe handelt, die in diesem Fall eben weitgehend mit der Ausgangsäußerung identisch ist.

  4. Markieren Sie die in den Abschnitten 4-7 die verwendeten Formen der indirekten Wiedergabe und bestimmen Sie diese Form.

(4) "Erziehung ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", erklärt die nordrhein-westfälische Schulministerin Ute Schäfer. Gefragt seien (indirekte Rede) in erster Linie die Eltern. Die Schule könne (indirekte Rede) und solle (indirekte Rede)sie dabei unterstützen. Dabei trügen (indirekte Rede) beide gemeinsam als Partner die Verantwortung. "Die Eltern dürfen ihre Verantwortung nicht einfach abgeben". Zugleich habe (indirekte Rede) aber auch die Schule einen Erziehungsauftrag. Wichtig sei (indirekte Rede), dass Eltern und Lehrer Vorbilder seien (indirekte Rede). Je nach Alter trügen (indirekte Rede) auch die Schüler selbst Mitverantwortung an ihrer Bildung und Entwicklung.
(5) In Nordrhein-Westfalen habe man gute Erfahrungen mit Erziehungsverträgen gemacht (indirekte Rede) erklärt Ministerin Schäfer. Darin legen Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam verbindliche Regeln für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule fest.
(6) Der Grundschullehrer Müller stellt jedoch fest, dass man viele Eltern, die man mit Erziehungsverträgen erreichen wolle (indirekte Rede), nicht in die Schule bekomme (indirekte Rede) (dass-Satz-Konstruktion mit Konjunktiv). Der Dialog mit vielen Eltern sei (indirekte Rede) schwieriger geworden. Neben den Erziehungsverträgen gebe (indirekte Rede) es Schul- und Klassenregeln, die das Verhalten der Schüler festlegten (indirekte Rede). Zudem versuche (indirekte Rede) man mit dem Bündnis für Erziehung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Ich kann mir aber beim besten Willen keine Aktivitäten vorstellen, die darüber hinaus gehen."
(7) Im Schulalltag sieht Müller viele Bemühungen, den Schwächen der Erziehung im Elternhaus gegenzusteuern. (Hauptsatz-Infinitiv-Konstruktion) Das könne (indirekte Rede) aber angesichts der oft großen Schülerzahl pro Klasse und der knappen Unterrichtszeit nur in Ansätzen geschehen. Das Thema Benimmunterricht empfindet er als "Lachnummer im Sommerloch." Hier werde alter Wein in neuen Schläuchen verkauft (indirekte Rede). Kols-Teichmann von der Landeselternschaft kann sich für dieses Konzept ebenfalls nicht begeistern. "Korrektes Verhalten sollte nicht nur Thema einer Unterrichtseinheit sein, sondern im gesamten Schulalltag integriert und vorgelebt werden."

  1. Schreiben Sie aus den Textabschnitten 1-3 die finiten Verbformen heraus und bestimmen Sie diese nach dem Muster: habe gemacht: 3. Pers. Sg. Konj. Perf.

(1) Das Benehmen von Jugendlichen in Deutschland ist seit geraumer Zeit in die öffentliche Kritik geraten.(3. Person Singular Indikativ Perfekt Aktiv) Vielerorts klagen (3. Pers. Pl. Ind. Präs. Akt.) Erwachsene, Lehrerinnen und Lehrer über das angeblich schlechte Benehmen junger Menschen im Privatleben und in der Öffentlichkeit. Und damit entbrennt (3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) auch immer wieder Streit um die Frage, wer eigentlich in  in Punkto Erziehung mehr gefragt ist (3. Pers. Ind. Präs. (sein-Passiv), die Schule oder die Eltern. Schon werden (3. Pers. Pl. Ind. Präs. Akt.) Stimmen laut, die fordern (3. Pers. Pl. Ind. Präs. Akt.), dass in der Schule Unterricht in Benehmen, Benimmunterricht, erteilt werden soll.(3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.)
(2) "Wenn Jugendliche perfekt wären (3. Pers. Pl. Konjunktiv II Präteritum Akt.) , brauchte (3. Pers. Sg. Konjunktiv II Präteritum Akt. - "bräuchte" = umgangssprachlich!) man sie nicht zu erziehen", meint (3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) Barbara Kols-Teichmann, die stellvertretende Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Jugendliche seien (3. Pers. Pl. Konj. I Präs. Akt.) nicht besser und nicht schlechter als früher. "Sie wollen (3. Pers. Pl. Ind. Präs. Akt.) ihre Grenzen austesten. Dafür darf (3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) man sie nicht verteufeln."
(3) Man müsse (3. Pers. Pl. Konjunktiv I Präs. Akt.) das Thema differenziert betrachten, sagt (3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) Norbert Müller, stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). "Wenn Schüler wirklich verstärkt negative Verhaltensweisen zeigen (3. Pers. Pl. Ind. Präs. Akt.), hat (3. Pers. Sg. Ind. Präs. Akt.) das auch mit gesellschaftlichen Umständen und Zukunftsperspektiven zu tun."

  1. Übersetzen Sie, die Abschnitte 5 und 6 zurück in direkte, d. h. wörtliche Rede.
(5) In Nordrhein-Westfalen habe man gute Erfahrungen mit Erziehungsverträgen gemacht, erklärt Ministerin Schäfer. Darin legen Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam verbindliche Regeln für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule fest. Ministerin Schäfer erklärte: "In Nordrhein-Westfalen hat man gute Erfahrungen mit Erziehungsverträgen gemacht. Darin legen Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam verbindliche Regeln für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule fest."
(6) Der Grundschullehrer Müller stellt jedoch fest, dass man viele Eltern, die man mit Erziehungsverträgen erreichen wolle, nicht in die Schule bekomme. Der Dialog mit vielen Eltern sei schwieriger geworden. Neben den Erziehungsverträgen gebe es Schul- und Klassenregeln, die das Verhalten der Schüler festlegten. Zudem versuche man mit dem Bündnis für Erziehung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Ich kann mir aber beim besten Willen keine Aktivitäten vorstellen, die darüber hinaus gehen." Der Grundschullehrer Müller stellt jedoch fest: "Viele Eltern, die man mit Erziehungsverträgen erreichen will, bekommt man nicht in die Schule. De Dialog mit vielen Eltern ist schwieriger geworden. Neben den Erziehungsverträgen gibt es Schul- und Klassenregeln, die das Verhalten der Schüler festlegen. Zudem versucht man mit dem Bündnis für Erziehung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen."

auch denkbar statt dem unpersönlichen "man" 1. Pers. Plural: "Viele Eltern, die wir mit Erziehungsverträgen erreichen wollen, ...

  1. Geben Sie die im gesamten Text (1-7) verwendete direkte Rede in Form der indirekten Rede wieder.
"Wenn Jugendliche perfekt wären, brauchte man sie nicht zu erziehen", meint Barbara Kols-Teichmann, die stellvertretende Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien in Nordrhein-Westfalen Wenn Jugendliche perfekt wären, brauchte man sie nicht zu erziehen, meint Barbara Kols-Teichmann, die stellvertretende Vorsitzende der Landeselternschaft der Gymnasien in Nordrhein-Westfalen
 "Sie wollen ihre Grenzen austesten. Dafür darf man sie nicht verteufeln." (Redeeinleitung), wollten sie ihre Grenzen austesten. Dafür dürfe man sie nicht verteufeln.
"Wenn Schüler wirklich verstärkt negative Verhaltensweisen zeigen, hat das auch mit gesellschaftlichen Umständen und Zukunftsperspektiven zu tun." (Redeeinleitung), wenn Schüler wirklich verstärkt negative Verhaltensweisen zeigten/zeigen würden, habe das auch mit gesellschaftlichen Umständen und Zukunftsperspektiven zu tun.
"Erziehung ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", erklärt die nordrhein-westfälische Schulministerin Ute Schäfer. Erziehung sei und bleibe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, erklärt die nordrhein-westfälische Schulministerin Ute Schäfer.
"Die Eltern dürfen ihre Verantwortung nicht einfach abgeben". (Redeeinleitung), dürften Eltern ihre Verantwortung nicht einfach abgeben.
"Ich kann mir aber beim besten Willen keine Aktivitäten vorstellen, die darüber hinaus gehen." (Redeeinleitung), er könne sich aber beim besten Willen keine Aktivitäten vorstellen, die darüber hinaus gehen.
"Korrektes Verhalten sollte nicht nur Thema einer Unterrichtseinheit sein, sondern im gesamten Schulalltag integriert und vorgelebt werden." (Redeeinleitung), korrektes Verhalten sollte nicht nur Thema einer Unterrichtseinheit sein, sondern im gesamten Schulalltag integriert und vorgelebt werden.
  1. In Abschnitt 5 findet sich der folgende Satz: "Darin legen Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam verbindliche Regeln für das Verhalten von Kindern und Jugendlichen inner- und außerhalb der Schule fest."
    • Von wem stammt der Satz? Von der Ministerin oder dem Verfasser des Textes?
    • Wie könnte man im einen oder anderen Fall Eindeutigkeit erzielen?

An dieser Stelle ist nicht wirklich klar, von wem diese Äußerung gemacht worden ist. Der Kontext legt eine Fortsetzung der indirekten Rede nahe, allerdings könnte es sich auch um eine eingefügte Erklärung des Verfassers handeln.

  1. In Abschnitt 7 findet sich folgender Satz: "Im Schulalltag sieht Müller viele Bemühungen, den Schwächen der Erziehung im Elternhaus gegenzusteuern." Handelt es sich dabei unzweideutig um Textwiedergabe? Was hat Herr Müller in wörtlicher Rede gesagt?

Die wörtliche Rede kann in dieser Hauptsatz-Infinitiv-Konstruktion nicht authentisch "rekonstruiert" werden.


 
      
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