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Die Gruppe der Islamhasser/innen, die
allerorten Europa vor dem Islam beschützen wollen, treten im Grunde
gegen die pluralistische Gesellschaft, insbesondere gegen die so
genannte multikulturelle Gesellschaft in Deutschland an. In ihren
Profilen findet sich entsprechend schon Angaben, die im Ganzen
betrachtet, doch Hinweise darauf geben können, wes Geistes Kind der
bzw. die jeweilige Inhaber/in sind. Da werden Profilnamen wie z. B.
M. Halafi benutzt, Slogans wie "Nein zur Moschee" gepostet, auf
einem Profilbild eine blonde Frau in einem mit dem Schriftzug
"Europa" verzierten Shirt abgelichtet, die ein Männchen mit
schwarzem Bart in den Po tritt, Lieblingsfilme wie "Nicht ohne meine
Tochter" angepriesen oder auch gerne auf das eigene Lieblingszitat
nach dem Muster verwiesen: „Nur ein Idiot kann behaupten, dass der
Islam zu Deutschland gehört.“ (vgl.
Baldauf
2011b, S. 11-12)
Da islamkritische
Einstellungen in Deutschland weit verbreitet sind, ist auch die
Gruppe der Islamhasser/innen keineswegs homogen. Schließlich gehört
auch nicht jede kritische Anmerkung zum Islam bzw. zum islamistischen
Fundamentalismus in diese Schublade. Interessant in diesem
Zusammenhang ist allerdings, dass die Islamhasser/innen mit
rechtsextremen Parteien offenbar nichts anzufangen wissen, obwohl
sie ähnlich wie diese häufig rassistische Aussagen und
Zuschreibungen benutzen, wenn sie mit ihren "Horrormeldungen über
»schlechte« Migrant/innen und/oder Muslim/innen“ ihre im Kern
rassistischen Vorstellungen verbreiten.
Für die Islamhasser/innen
bieten die Vernetzungsfunktionalitäten auf Facebook & Co. ein
ideales Aktionsfeld. Facebook-Gruppen, mehr oder weniger stark
ausgeprägte "Hassgruppen" lassen sich im sozialen Netzwerk leicht
finden, wenn man sich auf die Suche macht. Die Bezeichnungen der
Gruppen stehen für das Programm: "Schluss mit dem Multikulti-Wahn"
oder "Islamisierung – nein danke".
Aber auch hinter anderen Gruppen
wie z. B. "Besseres Europa" oder "Konservative Stimme" verbergen
sich nicht selten Seiten der Islamhasser/innen, zu denen immer
wieder ungefragt eingeladen wird, wenn man nicht ohnehin schon mit
Freundschaftsanfragen ins Visier der Vorkämpfer eines
eurozentrischen, rückwärtsgewandten und auf ein weißes, christliches
Europa hinzielenden Islamhasser/innen geraten ist. (vgl.
Baldauf
2011b, S. 11-12)
Gert Egle,
www.teachsam.de, 09.10.2012, zuletzt bearbeitet am:
21.12.2013 |
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