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Parteitypen nach ihrer Programmatik und Ideologie

Kommunisten

 
 
 

Der Begriff »Kommunismus kann Verschiedenes bedeuten.

  1. Die Utopie einer herrschaftsfreien und klassenlosen Gesellschaft, welche die soziale Gleichheit auf der Basis von »Gemeineigentum und einer freien Bedürfnisbefriedigung gewährleistet.
  2. Die politische Bewegung und ihre Organisationen, z. B. »kommunistischen Parteien, bezeichnen, die eine kommunistische Gesellschaftsordnung anstreben.
  3. Die Theorie und Ideologie des Kommunismus, die sich vor allem auf die von »Karl Marx (1818-1883) und »Friedrich Engels (1820-1895) entwickelte Gesellschaftslehre (»Marxismus) und auf die Lehren des russischen Revolutionsführers »Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) (Leninismus) stützen. Unter Josef Stalin (1878-1953) wurde der »Marxismus-Leninismus ab Mitte der 1920er-Jahre offizielle Staatsdoktrin der »SowjetunionStalinismus). Mit dem Zerfall der Sowjetunion, deren politisches System neben dem der ideologisch mit ihm verfeindeten kommunistisch regierten »Volksrepublik China unter »Mao Zedong (1893-1976) (auch: Mao Tse-tung) (»Maoismus) hauptsächlich mit einem kommunistischen Staat identifiziert wurde, wurde der Sowjet-Kommunismus als Staats- und Gesellschaftsordnung in Russland 1991 beseitigt. (»Zerfall der Sowjetunion)

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es heute (2016) nach dem »Verbot der KPD im Jahr 1956 nur noch Kleinparteien, die sich zum Kommunismus bekennen. Dazu zählt die 1968 gegründete »Deutsche Kommunistische Partei (DKP), die bis 1990 in der Bundesrepublik Deutschland die mitgliederstärkste Partei links von SPD und Grünen darstellte. Bis zur »friedlichen Revolution in DDR fungierte sie als "Interventionsapparat der SED-Westarbeit" (Jesse 2013, S.240, Pfahl-Traughber 2014). Es dauerte nach der Auflösung der DDR 16 Jahre, ehe sich die Partei im Jahr 2006 ein neues Programm gab, das an die Stelle des Programms aus dem Jahr 1978 trat. "Darin bekennt man sich noch immer zu den Lehren von Marx, Engels und Lenin, lehnt einen reformerischen zugunsten eines revolutionären Weges zum Sozialismus ab, sieht sich in der historisch-politischen Tradition der KPD und versteht die untergegangene DDR als einen Teil des humanistischen Erbes Deutschlands. Nur ganz am Rande finden sich leichte Anklänge einer Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in den Diktaturen des »'real existierenden Sozialismus'". (Pfahl-Traughber 2014) Auf ihrem 21. Parteitag 2015 bekannte sich die Partei nach einem jahrelangen Richtungsstreit ausdrücklich dazu, eine "marxistisch-leninistische Partei" zu sein. Die Partei, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als linksextremistisch eingeschätzt wird (»Verfassungsschutzbericht 2015, S.132ff.), ist bis heute sehr dogmatisch und bewegt sich "noch immer in verschiedenen linken Zusammenhängen, sei es bei Demonstrationen zu unterschiedlichen Anlässen oder auf Listenplätzen der Partei 'Die Linken'" (ebd.)

Bundesarchiv Bild 183-19400-0029, Berlin, Marx-Engels-Platz, Demonstration
Bundesarchiv, Bild 183-19400-0029 / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de ( http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Dabei sucht sie offensichtlich Anschluss an die »Neuen sozialen Bewegungen, an »Attac oder »Antifa, die wie die DKP auf den Aktionsfeldern »Antifaschismus, »Antimilitarismus und »Antikapitalismus unterwegs sind. Die 1982 gegründete linksextremistische Kaderpartei  »Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) ist im Gegensatz zur DKP streng an den "Mao-Tse-tung-Ideen" und der »maoistischen »Volksrepublik China vor 1976 ausgerichtet. Die MLPD sieht darin im Gegensatz zu dem als "revisionistisch" entartet angesehenen sowjetischen Modell das Vorbild eines "´wahren Sozialismus". (vgl. van Hüllen 2013, S.333)

 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 21.08.2016

 

 
   
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