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Gerhard Tulodziecki versteht seinen Ansatz als "Handlungsorientierung auf
der Basis entwicklungs- und lernprozessbezogener Überlegungen“ (Tulodziecki,
zit. n.
Blömeke 2000, S.126)
Die Entwicklung von Medienkompetenz auf Seiten der Schülerinnen und
Schüler und der medienpädagogischen Kompetenz auf Seiten der Lehrkräfte
steht für Tulodziecki auf der Basis seiner Leitidee für pädagogisches und
demzufolge auch medienpädagogisches Handeln, nämlich
sachgerechtes, selbstbestimmtes und kreatives Handeln in sozialer
Verantwortung (vgl.
Tulodziecki 1994a, S. 44, zit. n.
Blömeke 2000, S. 127)
Handlungs- und Entwicklungsorientierung bedeutet für Tulodziecki vor
allem
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Berücksichtigung der
Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
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Berücksichtigung ihrer
Lebenssituation
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Berücksichtigung des
intellektuellen Niveaus
-
Berücksichtigung des
sozial-moralischen Entwicklungsstandes
-
Verständnis von Schule als
Lernort, Lebens-, Erfahrungs-, Entwicklungs- und Handlungsraum
Berücksichtigung
der Bedürfnisse:
In Anlehnung, aber auch Modifikation des Ansatzes des humanistischen
Psychologen »Abraham
Maslow (1908-1970) und dessen
Hierarchie von Bedürfnissen gibt Tulodziecki der Berücksichtigung der
Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern auch in der Medienpädagogik großes
Gewicht. So ergibt sich für ihn daraus, dass die Kenntnis wissenschaftlicher
Modelle zur Bedürfnisentwicklung von Kindern und Jugendlichen für
medienpädagogisches Handeln unverzichtbar ist, da es auf ihrer Grundlage
möglich ist, ihre Mediennutzung an- und ernst zu nehmen, zu akzeptieren und
zu verstehen. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass Jugendliche und
Kinder Medien sowohl zur Anregung von, wie auch zur Befriedigung von
Bedürfnissen nutzen. (vgl.
Blömeke 2000, S. 134) |
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