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Medienkompetenz

Stefan Aufenanger 1999/2003


Stefan Aufenanger (2003, 1999) bestimmt den Begriff Medienkompetenz mit sechs Dimensionen, die „in einem Zusammenhang gesehen werden und (...) nicht einzeln dominieren (dürfen)“ (Aufenanger 2003, S.5)
  • Kognitive Dimension

  • Handlungsdimension

  • Moralische Dimension

  • Soziale Dimension

  • Affektive Dimension

  • Ästhetische Dimension

Vermittlung von Medienkompetenz in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen

Aufenanger (2003, S. 5) sieht in der Vermittlung von Medienkompetenz eine Aufgabe, die verschiedene gesellschaftliche Bereiche betrifft. Er sieht daher in der Medienkompetenz

Dimensionen von Medienkompetenz  
Kognitive Dimension
  • Wissen, Verstehen und Analysieren von Medien

  • Kenntnis der verschiedenen Mediensysteme

  • Verstehen medienspezifischer Symbole und Codierungen

  • Analyse von Medien und Medieninhalten

Handlungsdimension
  • Sich mit Medien ausdrücken

  • Medien gestalten

  • Mit Medien informieren

  • Mit Medien experimentieren

Moralische Dimension
  • Medien und Medienproduktion  unter ethischen Gesichtspunkten betrachten und beurteilen

  • Mgl. Gesichtspunkte: Menschenrechte, Umweltverträglichkeit, Auswirkungen von Medien bzw. Medieninhalten auf Kommunikation, Interaktion und Persönlichkeit

Soziale Dimension
  • Umsetzen der kognitiven und moralischen Dimensionen im Raum des politischen und sozialen Handelns

  • Rechte an Medien politisch vertreten

  • Soziale Auswirkungen von Medien angemessen thematisieren

Affektive Dimension
  • Mit dem Unterhaltungsaspekt von Medien angemessen umgehen

Ästhetische Dimension
  • Medieninhalte adressaten- und medienspezifisch gestalten

Die intergenerationelle Aufgabe besteht darin, "die Medienkompetenz der Kinder und die der Erwachsenen zusammenzubringen.“ (Aufenanger 2003, S.5) Am Modell des gemeinsamen Lernens orientiert können die Generationen im Umgang mit Medien voneinander lernen, sofern sie sich ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen bewusst sind. Für die Erwachsenen bedeutet dies z. B.,

  • sich von Jugendlichen mit Stärken beim Umgang mit modernen Medien ohne Scheu vor der Preisgabe eigener Schwächen leiten lassen

  • Kindern und Jugendlichen Angebote in den Bereichen machen, wo naturgemäß die Stärken von Erwachsenen liegen, wie z. B. in den moralischen, sozialen und ästhetischen Dimensionen von Medienkompetenz, bei der Strukturierung von Aufgaben und ihrer Durchführung oder der Entwicklung von Beurteilungskriterien

Als gesellschaftliche Aufgabe zielt Medienkompetenz darauf, allen Mitgliedern der Gesellschaft den Zugang zu und die Nutzung von Medien zu ermöglichen, um so einen Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten. Dies erfordert eine ausreichende Medienausstattung in Kinder- und Jugendeinrichtungen ebenso wie in Einrichtungen der Altenpflege. Hinzu kommen müssen „auf die jeweilige Gruppe angepasste Konzepte, die es den Jungen wie den Alten ermöglichen, Erfahrungen mit den neuen Medien zu sammeln, diese zu reflektieren und so Medienkompetenz und Medienbildung zu erlangen.“ (Aufenanger 2003, S. 6) Die gesellschaftliche Aufgabe ist damit auch stets mit konzeptioneller Arbeit verbunden, damit sich die Wissenskluft-Hypothese (knowledge gap hypothesis) nicht bewahrheitet, die besagt, dass , die neuen Medien nur von einem eher bildungsstarken Teil produktiv genutzt werden, während ein anderer Teil die neuen Medien-Kombinationen monoton und unkreativ verwendet. (vgl. Baacke 1999a, S. 33)

Zugleich stellt Medienkompetenz aber auch eine interkulturelle Aufgabe dar, die die „vielfach vorzufindende Zentrierung auf deutsche Probleme und die ausschließliche Verwendung der deutschen Sprache“ als Barrieren für ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen versteht und abzubauen versucht. Die interkulturelle Aufgabe weist allerdings auch weit über die eigenen nationalstaatlichen Grenzen hinaus und muss sich die Entwicklung von Medienkompetenz allerorten auf dem Erdball als Zielperspektive zu eigen machen. (vgl. Aufenanger 2003, S. 6f.)

      
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