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Außerschulische Jugendarbeit folgt im Allgemeinen Prinzipien, die sich auch
in der
Jugendmedienarbeit
widerspiegeln:
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Freiwilligkeit
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Freizeit- und
Bedürfnisorientierung
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Selbstorganisation
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Mitbestimmung und Mitgestaltung
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prinzipielle Offenheit für alle
Jugendlichen bei möglichst niedrigen Zugangsschwellen
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geringer Konkurrenzdruck
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Verzicht auf Leistungskontrolle
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u. v. m.
Wenn es also bei Angeboten der offenen Jugendarbeit im Gegensatz zur
Schule keine Zensuren, keinen 45-Minuten-Rhythmus bis zum "Abläuten" gibt,
und dazu die Jugendlichen freiwillig kommen, so ist dies eine große Chance
zur partnerschaftlichen Gestaltung von Projekten jedweder Art. Das führt
nicht selten unter Lehrerinnen und Lehrern zur Auffassung, die
Arbeitsbedingungen der Pädagoginnen und Pädagogen in der Jugendarbeit seien
im Vergleich zur Schule beneidenswert einfach und was dort geleistet werde
vergleichsweise einfach zu organisieren. Nicht nur, dass sich hinter dieser
Vorstellung eine deutliche Abwertung von Ausbildung, Arbeit, ja
Professionalität von Jugendarbeiter/-innen verbirgt, geht sie doch an einer
ganz wesentlichen Tatsache vorbei: Es sind stets die gleichen Menschen, die
gleichen Jugendlichen, um die es geht.
So trifft selbstverständlich auch die außerschulische Medienarbeit auf
Jugendliche, die in ihren Vorstellungen vom Leben und von Welt ganz
entscheidend von den Medien geprägt worden sind, die in ihrer Freizeit
Medien konsumieren und daran Spaß haben.
Außerschulische Medienarbeit kann
dabei nicht anstreben, mit den kommerziellen Angeboten in diesem Bereich
konkurrieren zu wollen, sondern hier geht es um die Schaffung "»anderer«
Medienplätze, die den Jugendlichen neue Gestaltungsräume eröffnen". (Sonnenschein
1999, S. 15) Und doch steht die außerschulische
Jugendmedienarbeit in einem besonderen Spannungsverhältnis zur kommerziellen
Freizeitkultur. Denn: "Um noch neben der Glitzerwelt der kommerziellen
Angebote bestehen zu können, muss die Jugend(medien)arbeit einen Spagat
vollbringen: einerseits den Sichtweisen, Vorlieben und Wünschen der Kids
Rechnung tragen (und sich z. B. in Gestaltungsfragen an attraktiven
Elementen der kommerziellen Freizeitkultur orientieren), andererseits
aber auch ein klares Profil entwickeln mit unterscheidbaren Zielen, Inhalten
und Arbeitsformen." (ebd., Hervorh. der Verf.) |
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