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Das erweiterte Wirkungsmodell

Intervenierende Variablen

Die Berücksichtigung der Selektivität


  Die Kritik am älteren Wirkungsmodell des Reiz-Reaktions-Modells (S-R-Modell) erkannte, dass die Wirkung eines Kommunikationsvorgangs nicht allein als Folge eines noch so sorgfältig gestalteten Stimulus der Medienbotschaft verstanden werden konnte. Damit war der Weg frei für die Berücksichtigung so genannter intervenierender Variablen. Darunter versteht man "Störfaktoren", die "einen ungehinderten und unmittelbaren Effekt von Kommunikationsangeboten auf die jeweiligen Empfänger unwahrscheinlich machen." (Jäckel 2005, S. 67)

Die u. a. von Joseph T. Klapper (1949/1960) neu entdeckten intervenierenden Variablen erhöhten den Stellenwert des Publikums im Prozess der Massenkommunikation, ordneten dem Publikum jedoch kein aktives Verhalten in diesem Prozess zu. Die intervenierenden Variablen, die nach und nach erweitert wurden, lassen sich in intrapersonale und interpersonale Variablen unterteilen.

Zu den intrapersonalen intervenierenden Variablen zählen u. a.

Im Einzelnen berücksichtigte man fortan die Selektivität des Rezipienten. Darunter fiel die selektive Zuwendung (selective exposure), seine selektive Wahrnehmung (selective perception) und selektive Erinnerung (selective retention).
Mit dem zunehmenden Verständnis der Selektivität fanden auch Überlegungen über die zwischenmenschlichen (interpersonalen) Bedingungen bei der Medienwirkung größere Beachtung.  So stellte man fest, dass die Einbindung des einzelnen in bestimmte soziale Gruppen wichtig ist und dass die Personen im unmittelbaren Umkreis eines einzelnen dessen Einstellungen und Verhalten stärker prägen als noch so ausgeklügelte Kampagnen in den Medien. Darüber hinaus fand man aber auch heraus, dass neben diesem Face-to-face-Kontakt so genannte Meinungsführer (opinion leader) mit besseren Informationen andere Personen in ihrem persönlichen Umfeld Umkreis beeinflussen konnten.

 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.09.2013

 

 
     
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