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Ansätze der Wirkungsforschung

Überblick


Die ältere Wirkungsforschung beschäftigte sich vor allem mit der Frage: "What do the media do to the people?“ (Katz/Foulkes 1962, S.378). Medien wirken demnach auf weitgehend passive Rezipienten und lösen bei diesen mehr oder weniger direkt Veränderungen im Denken, bei Einstellungen und Verhalten aus. Massenkommunikation. Folgerichtig wurde Massenkommunikation verstanden als "Überredungszusammenhang“ oder "Persuasionsprozess“ (Teichert/Renckstorf 1974, S. 139) und unter diesem Blickwinkel ins Zentrum dieser älteren wirkungswissenschaftlichen Bemühungen gestellt.

Die ältere Wirkungsforschung war geprägt von der Allmachtsthese der Medienwirkung und sah im Rezipienten ein mehr oder weniger schutzloses Objekt von Medienwirkungen, die „als Endergebnis einer Kausalkette gesehen“ werden.
Mit der aus den Naturwissenschaften stammenden, aus verschiedenen Gründen längere Zeit sehr populären Stimulus-und-Response-Theorie (Reiz-Reaktions-Theorie) glaubte man, allerdings nicht unbestritten, ein Modell für die Massenkommunikation und ihre Wirkungen gefunden zu haben. Insgesamt zu statisch und einseitig medienzentriert wurde damit ein geradezu "technisches Verständnis" von Medienwirkungen etabliert, das Kommunikation und Wirkung geradezu gleichsetzte. (vgl. Jäckel 2005, S. S.60)
Der auch in diesem Ansatz vorherrschende Kausalitätsgedanke führte nicht selten zu Verwechslungen, die insbesondere Kulturpessimisten in ihren Überzeugungen bestärkten. So wurden und werden Fernsehen und/oder Computerspiele als Folge eines solchen Kausalitätsmodells schnell und allzu leichtfertig zum Sündenbock für gesellschaftliche Fehlentwicklungen wie Isolation, mangelnde Kreativität und Gewaltbereitschaft gemacht, deren Ursachen auf ganz anderem Gebiet liegen können. Und so gesehen dringen Medien dann "als ‚fremdartige’ Wesen von außen in die Gesellschaft ein und verändern ‚ursprüngliche’ Kommunikation und Interaktion, so dass auch die Wirklichkeit, die sie vermitteln, nur zweitrangig sein kann.“ (Vollbrecht 2001, S.111) Ansätze, die "streng kausale Annahmen“ bei der Medienwirkung unterstellen, gelten aber heutzutage als überholt (vgl. Merten 1991, S.43, Vollbrecht 2001, S.113)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.09.2013

                  
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