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NS-Machtübernahme

Hitlers Koalitionskabinett

30. Januar 1933


Die Machtübernahme Hitlers am 30.1.1933  führte zur Bildung eines Koalitionskabinetts.
Dem ersten Anschein nach war das Kabinett nicht eindeutig nationalsozialistisch orientiert, gehörten ihm doch, wenngleich ebenfalls extrem rechts orientiert, auch Minister aus der DNVP, Parteilose, darunter der ehemalige Reichskanzler Franz von Papen an. Zudem unterstrichen die drei Minister Gürtner, von Neurath und Eltz-Rübenach die scheinbare Kontinuität. So konnte die Kabinettsbildung auch nach außen hin als Bestätigung des "Zähmungskonzeptes" Franz von Papens erscheinen.
Auch wenn die Nationalsozialisten neben dem Reichskanzler Hitler nur mit zwei weiteren Ministern im Kabinett vertreten waren, hatten sie doch die Schlüsselpositionen für die weiteren Auseinandersetzungen um die Macht in die eigenen Hände gebracht.
Das Innenministerium unterstand dem Nationalsozialisten Wilhelm Frick und Hermann Göring, ohne eigenen Geschäftsbereich, kontrollierte als kommissarischer preußischer Innenminister die Polizei des größten Landes im Deutschen Reich. 
Die Nationalsozialisten vermieden damit zunächst den Anschein, als wollten sie eine Ein-Parteien-Diktatur errichten. So konnte es nicht wundern, dass vielen Zeitgenossen das neue Hitler-Hugenberg-Papen-Kabinett keineswegs als eine einschneidende Zäsur vorgekommen ist. 

Rundfunkerklärung Hitlers zum Programm der neuen Regierung 2.2.1933 (Deutsches Historisches Museum)

In seiner Rundfunkrede vom 2.2.1933, mit der Hitler den Wahlkampf unter Einbeziehung der neuen Massenmedien beginnt, dreht sich alles um sein vernichtendes Gesamturteil über die vergangenen 14 Jahre der Weimarer Republik.

Seit "den Tagen des Verrats" durch die nicht genannten Novemberverbrecher im Jahre 1919, in denen "Deutschland alles verlor",  ist das Deutsche Reich von den "Marxisten" (SPD) systematisch innen- und außenpolitisch "ruiniert" worden. Wozu die Sozialdemokraten 14 Jahre gebraucht hätten, würden die Kommunisten binnen Jahrefrist schaffen ("vernichtet").

Die Ziele, die von Hitler genannt werden und die in vier Jahren erreicht werden sollen:

  • den "deutschen Bauer der Verelendung entreißen"

  • die Arbeitslosigkeit vollständig beseitigen

  • einen "geordneten Volksverband", statt "Klassenwahn" und "Klassenkampf"

  • Wahrung der außenpolitischen "Lebensrechte des deutschen Volkes"

Hitler bemüht sogar religiöse Floskeln, um Zustimmung zu erhalten: "hat der Allmächtige unserem Volk seinen Segen entzogen".

Insgesamt gesehen gibt sich Hitler in dieser Erklärung geradezu moderat, d.h. er wiederholt mit Leerformeln Positionen, die er in vielen anderen öffentlichen Reden schon vertreten hat. Noch hat die Unterdrückung der Opposition nicht begonnen. 

   

  
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